Ein Berliner Weg
Von einem Ritual zu sprechen, geht vielleicht noch zu weit – doch am Walchsee sorgte ein Trainingslager-Mitbringsel von Marten Winkler zum wiederholten Male für viel Spaß im Team. Der Moonball kam nicht nur bei der kurzweiligen Hoteltour mit Mitspieler Linus Gechter (ab 17:50 im Video) zum Einsatz. „Das alles hat angefangen, als ich vor einem anderen Trainingslager eine Ministatue von Schokobons geholt habe, die wir als kleinen Joke und Maskottchen bei uns in der Kabine aufgestellt haben. In Tirol gab es dann den guten Ball – aber der ist dort beim Mannschaftsabend leider verschwunden“, berichtet unser Flügelflitzer im Gespräch mit Redakteur Konstantin Keller schmunzelnd.
„Pure Erleichterung“ nach Dreier in der Hitzeschlacht
Zurück im Alltag in Berlin haben der Herthaner und seine Mitspieler aber ohnehin genug mit größeren Ausgaben des runden Spielgeräts zu tun. Nach einem harten Stück Arbeit fuhren unsere Berliner gegen Jahn Regensburg durch zwei späte Tore den zweiten Sieg in Serie ein. Beim erlösenden 1:0 spürte Matte stellvertretend für alle Blau-Weißen „pure Erleichterung! Das war kein einfaches, wegen der Hitze auf dem Platz phasenweise auch ein etwas lahmes Spiel. Die hat es schwer gemacht, es haben hier und da einige Millisekunden zur Entscheidungsfindung gefehlt“, blickt der 21-Jährige zurück. „Nichtdestotrotz haben wir die drei Punkte geholt – das war extrem wichtig und jetzt wollen wir in Kaiserslautern an die guten Dinge anknüpfen.“
Hunger auf mehr
Ein gutes Ding, respektive ein gutes Tor, gelang Winkler im DFB-Pokalspiel beim F.C. Hansa Rostock. „Das war ein guter Start und ich bin bisher zufrieden. Aber: Da geht noch mehr, und da wird auch noch mehr kommen“, erklärt der Linksfuß, der seine Ambitionen unterstreicht: „Als Offensivspieler nimmt man sich natürlich vor, die Zahl der eigenen Scorerpunkte zu steigern. Ich möchte außerdem im Umgang mit verschiedenen Situationen auf wie auch neben dem Platz insgesamt reifer werden – und ich habe das Gefühl, auf dem richtigen Weg zu sein.“ Nach seinem Lehrjahr in Mannheim reifte er in der vergangenen Spielzeit auch im blau-weißen Trikot zum Stammspieler. Was hat sich für ihn durch die Erfahrungen verändert? „Ich gehe mit einem anderen Selbstverständnis in die Partien, habe meine Abläufe und bin dadurch noch klarer im Kopf. Das wird von Jahr zu Jahr, von Spiel zu Spiel immer besser“, erläutert unsere Nummer 22.
Mehr Verantwortung, Spaß an der Arbeit
Mit mehr Erfahrung kommt auch mehr Verantwortung. Dass die jüngsten Mitspieler inzwischen auch seinen Rat suchen, ist für Winkler ein Ansporn – gleichzeitig aber „auch normal, weil sich alle gut miteinander verstehen. Ich denke, dass ich als Bezugsperson für jüngere Spieler eine wichtige Hilfe sein kann“, verrät der gebürtige Brandenburger.
Hilfe und Ideengeber für den ganzen Kader stellt unser Trainerteam um Chefcoach Cristian Fiél dar. Befragt man ihn zur Arbeit mit ihm, Co Jaime Monroy sowie Standard- und Individualtrainer Patrick Ebert äußert sich unser ehemaliger U-Nationalspieler angetan. „Das gesamte Trainerteam will uns und den Verein mit guten Leistungen und ehrlicher Arbeit voranbringen! Es macht Spaß, jeden Tag an den Ball zu gehen und Zeit mit den Jungs zu verbringen – auf wie auch neben dem Platz. In der Hinsicht sind wir weiterhin eine starke Truppe“, sagt der Offensivmann und ergänzt: „Der Fußball macht Bock, die Spielvision des Trainerteams teilen wir Spieler. Deshalb sind wir auf einem guten Weg!“
Herausforderung am Betzenberg
Dieser führt als nächstes in die Pfalz, zum 1. FC Kaiserslautern. „20:30 Uhr, Betzenberg, gutes Stadion, laute Fans – das wird ein hitziges Spiel“, ahnt der Blau-Weiße und benennt abschließend entscheidende Faktoren, um den Roten Teufeln über die 90 Minuten zu trotzen. „Wir müssen ähnlich wie in den vergangenen Spielen die Zweikämpfe annehmen, mutig und mit Selbstvertrauen unser eigenes Spiel durchziehen. Wenn wir das schaffen, können wir dort drei Punkte mitnehmen!“ Das könnte der nächste wichtige Schritt sein. Für unsere Mannschaft, wie auch für Marten Winkler auf seinem Berliner Weg.