„Der Prozess bringt einen ans Ziel“
Er arbeitete bereits in sieben Ländern, auf zwei Kontinenten und in verschiedenen Funktionen. Im Jugendbereich coachte er beim FC Barcelona, in Leeds assistierte er dem legendären Marcelo Bielsa. Jaime Monroy hat im Profifußball schon einiges erlebt und bringt seine Expertise seit diesem Sommer nun bei unserer Alten Dame als Assistent von Cristian Fiél ein. „Er ist extrem interessiert an den Ideen anderer Menschen, unterstützt als Cheftrainer seine Mitarbeiter dabei, besser zu werden. Deshalb war für mich klar, dass ich mit ihm zu Hertha kommen möchte, als sich die Chance ergeben hat. Es ist schöner, im Team als alleine zu wachsen“, sagt der Portugiese. Im Trainingslager am Walchsee nahm sich der 42-Jährige Zeit, um über seine Erfahrungen zu sprechen und Einblicke in seine Philosophie zu geben. „Der Prozess bringt einen am Ende ans Ziel. Man arbeitet, um zu gewinnen. Gleichzeitig muss man aber sicherstellen, dass die Spieler es genießen, Fußball zu spielen. Das ist für mich die Basis“, erklärte er. Im ausführlichen Interview sprach der Fußballlehrer mit Redakteur Konstantin Keller über die Zusammenarbeit im Trainerstab, prägende Vorgesetzte und Prinzipien und seine ersten Wochen bei Hertha BSC.
Jaime, zum Einstieg eine fußballphilosophische Frage: Was macht für dich guten Fußball aus?
Monroy: Wenn man den Ball hat, kontrolliert man das Spiel und muss gleichzeitig nicht selbst verteidigen. Das ist für mich ein entscheidendes Prinzip. Wir müssen immer den Ball haben oder zumindest jederzeit versuchen, ihn zu bekommen. Darauf können wir aufbauen und müssen sicherstellen, die Menschen mit den Qualitäten unserer Spieler zu begeistern. Entscheidend ist auch die Bewegung in Richtung des gegnerischen Tores. Am Ende des Tages musst du dann natürlich treffen, weil du Siege und Punkte benötigst. Aber es geht nicht nur darum.
Worum geht es noch?
Monroy: Darum, dass der Prozess einen am Ende ohnehin ans Ziel bringt. Man arbeitet, um zu gewinnen. Gleichzeitig muss man aber sicherstellen, dass die Spieler es genießen, Fußball zu spielen. Das ist für mich die Basis. Von dem Moment an, in dem die Spieler spüren, dass sie genug Zeit mit dem Ball haben, müssen sie auch weniger verteidigen. Das kann die gesamte Motivation verändern. In den Momenten, in denen man den Ball verliert, hat man dann auch mehr Energie, um sich davon zu erholen und wieder zu beginnen. So sehe ich guten Fußball.
Bevor wir auf deine Laufbahn zu sprechen kommen, würden wir gerne etwas über deinen Einstieg in deinen Beruf erfahren. Deine erste Station war der SC Salgueiros. Wie kamst du zum Trainerjob?
Monroy: Ich habe dort im Jugendbereich mit einem Freund angefangen, mit dem ich studiert habe. Er war der Trainer und ich habe mich dem Club mit ihm zusammen angeschlossen. Salgueiros war einst ein Erstligist mit klangvollem Namen, unter anderem hat Deco einmal dort gespielt. Zu diesem Zeitpunkt war der Club bereits aus der ersten Liga verschwunden. Allerdings lag das Clubzentrum sehr nahe an meiner Universität, wo ich viel Zeit in der Bibliothek verbracht habe. Das war mein erster Schritt und ich musste mir dort noch einiges an Unterstützung und Wissen holen. Aber ich hatte zwei gute erste Jahre, ehe sich andere Gelegenheiten ergeben haben.
Davon ergaben sich einige für dich: Portugal, Italien, Aserbaidschan, Spanien, Australien, England, Griechenland – seitdem hast du hast vor deinem Wechsel zu Hertha schon auf zwei Kontinenten und in sieben verschiedenen Ländern gearbeitet. Welche Stationen haben dich und deine Ideen vom Fußball besonders geprägt?
Monroy: Auf jeden Fall die in Portugal, wo ich meinen Bachelor gemacht habe. Den Master habe ich in Spanien erlangt, deshalb haben diese beiden Länder großen Einfluss gehabt. Es gab später eine Phase meiner Karriere in Barcelona, in der ich drei, vier, manchmal auch fünf Stunden pro Tag mit den Direktoren der Methodik beim FC Barcelona verbringen durfte. Auch dort habe ich viele Ideen und Einflüsse mitgenommen.
[>]So läuft es am Ende des Tages oft: Du begegnest in dieser Branche vielen Menschen, und wenn du eine Verbindung zueinander aufbaust, ergeben sich Möglichkeiten zur Zusammenarbeit.[<]
Im Jugendbereich warst du neben Barça auch für Clubs wie die AC Milan tätig und hast sowohl als technischer Direktor als auch als Coach gearbeitet. Wo liegt der größte Unterschied zu den Anforderungen im Profifußball?
Monroy: Im Jugendbereich zu arbeiten, war spannend – aber Profifußball ist in vielerlei Hinsicht noch einmal etwas anderes. Es war mein Traum, es dorthin zu schaffen, weshalb ich zum Beispiel nach einem Jahr in Barcelona den Schritt nach Australien gewagt habe. Im Leben geht es oft darum, Chancen, die sich ergeben, zu nutzen: Man lernt Menschen kennen und arbeitet mit denen, die einem zutrauen, einen guten Job zu machen. So habe ich immer wieder wichtige Erfahrungen in unterschiedlichen Ländern sammeln dürfen. Die Arbeit für Milan habe ich zum Beispiel tatsächlich in Spanien gemacht.
Das musst du erklären, wie kam es dazu?
Monroy: Ich habe als Scout für den FC Porto gearbeitet, und der Leiter der Abteilung hat sich der AC Milan angeschlossen. Er war einer der Verantwortlichen dafür, Akademien in unterschiedlichen Ländern zu eröffnen und hat mich einbezogen. So bin ich 2010 nach Madrid gezogen und hatte durch ihn nach einem Jahr die Gelegenheit, die Akademie dort mit zu öffnen. Dabei hatte ich einen Assistenten, der zuvor mit Milinko Pantić gearbeitet hatte. So traf ich ihn und er bot mir die Gelegenheit an, ihn nach Aserbaidschan zum FK Baku zu begleiten. So läuft es am Ende des Tages oft: Du begegnest in dieser Branche vielen Menschen, und wenn du eine Verbindung zueinander aufbaust, ergeben sich Möglichkeiten zur Zusammenarbeit.
2019 bist du dann nach England gekommen…
Monroy: Genau, so lief es auch bei Carlos Corberán, als ich einige Jahre später zu Leeds United gegangen bin. Ich habe ihn zuvor getroffen, während ich bei Alcorcón gearbeitet habe. Wir haben einige Projekte zusammen umgesetzt, hatten einen gemeinsamen Freund, der internationale Kongresse ausgerichtet hat. Unser gemeinsames Interesse an Wissen war groß, also haben wir versucht, viele gute Trainer aus Spanien zusammenzubringen und uns so besser kennengelernt, das war 2014. Einige Jahre später hat er sich Leeds angeschlossen und benötigte jemanden, der ihn bei der U23 unterstützt – also bin ich mit ihm gegangen. Anschließend kam ich zur ersten Mannschaft.
Der Trainer dort: Marcelo Bielsa. Niemand geringeres als Pep Guardiola hat ihn als den besten Trainer der Welt bezeichnet.
Monroy: Carlos ist nach Huddersfield gegangen und fragte mich, ob ich mit ihm kommen würde – aber bei den Profis war eben Bielsa im Amt. Ein großer, großer Trainer. Also bin ich geblieben. Es gab einen Platz für einen Assistenztrainer – ich bekam den Posten und war sehr glücklich darüber. Marcelo Bielsa ist ein Mensch, der meine Sicht auf den Fußball und die Vorbereitung eines Teams auf den Wettbewerb maßgeblich beeinflusst hat. Er ist einer der besten der Welt, wenn es darum geht. Mit ihm habe ich den Weg von der Championship in die erste Liga erlebt. Neben dem Job bei der ersten Mannschaft habe ich auch noch bei der U23 gearbeitet. Wir gewannen 2020/21 unsere Liga, gleichzeitig wurde das erste Team Neunter in der Premier League. Wenn man beobachtet, wie er arbeitet und plant, wird man als Trainer besser. Ganz sicher.
[>]Marcelo Bielsa ist ein Mensch, der meine Sicht auf den Fußball und die Vorbereitung eines Teams auf den Wettbewerb maßgeblich beeinflusst hat.[<]
Was macht Bielsa und seine Methoden so besonders? Was zeichnet ihn aus?
Monroy: Man arbeitet auf jeden Fall sehr viel (schmunzelt). Wir haben um spätestens 9 Uhr begonnen und waren nie vor 20, 21 Uhr fertig. Und dann gab es noch Dinge, die man zu Hause zu erledigen hatte. Das war für alle Beteiligten tough, du wirst in Bezug auf die eigene Resilienz getestet, auf die Kapazitäten, die du hast, um zu arbeiten und zu lernen. Aber am Ende macht dich das besser. Ein Beispiel: Während Covid sollte ich die Tore der fünf besten Ligen der Welt klassifizieren. Es ist verrückt, wie detailliert er Dinge plant und durchschauen möchte. Bielsa besitzt eine Art Bibliothek mit Aufgaben und Notizen, die zu seiner Methodologie passen. Also habe ich Pass für Pass analysiert und sortiert – das waren am Ende 5.000 Slides. Man lernt dabei viel, weil man so sehr ins Detail geht. Nach den Einheiten saßen zwei Analysten, ein weiteres Staffmitglied und ich zusammen, um eine Analyse vom jeweiligen Training anzufertigen. Jeder Pass, jeder Moment war wichtig. Bielsa verlangt eine Menge, aber wenn du anfängst, derartig auf die Details zu achten, wirst du besser.
Neben weiteren Trainerstationen hast du auch ein knappes Jahr als Scout bei Atlético Madrid fungiert. Zudem hast du zuvor auch länger als Fitnesscoach gearbeitet. Kannst du beschreiben, wie dir all diese Erfahrungen im Arbeitsalltag helfen? Du kannst dich sicherlich gut in viele Kollegen und Bereiche hineinversetzen…
Monroy: Ja, zu einhundert Prozent. Bei Atlético habe ich zum Beispiel auch Coaches für die Akademie gescoutet, nicht nur Spieler. Wie organisiert ist das Spiel, das ihre Mannschaften aufziehen? Wie sieht das Training aus? Das sind Indikatoren für die Qualität ihrer Arbeit. Was den Fitnessbackground angeht: Wenn man im Fußball beginnt, ist man in der Regel ein ehemaliger Profi, der seine Kontakte aus der aktiven Zeit nutzen kann – oder man beginnt, wie in meinem Fall, im Jugendbereich. In Portugal und Spanien bezahlen die Clubs leider kaum genug, um die Rechnungen begleichen zu können. Also musste ich zusätzlich im Fitnessbereich arbeiten, um weiter meinen Traum vom Fußball verfolgen zu können, und war rund zehn Jahre in einigen der Top-Fitnessstudios in beiden Ländern tätig. Als ich nach Barcelona ging, musste ich dann aber eine Entscheidung treffen und mich noch mehr auf Fußball fokussieren – dann war das vorbei.
Davor und besonders danach hast du schon eine Menge Mannschaften und Spieler erlebt. Gab es in all den Jahren Profis, die dir in der Zusammenarbeit in bleibender Erinnerung geblieben sind?
Monroy: Ich sage gerade jungen Spielern immer wieder: Einsatz kannst du nicht verhandeln. Ich kann mich erinnern, als Raphinha nach Leeds kam, inzwischen spielt er beim FC Barcelona. Wir hatten eine Trainingsmethode, die „Murderball“ hieß. Sehr intensiv, sehr temporeich, man muss immer am Gegenspieler dranbleiben und sich enorm viel bewegen, wenn man selbst den Ball hat. Er kam hinterher zu mir und sagte: Jaime, das ist verrückt, so intensiv habe ich noch nie trainiert. Ich frage ihn, was er davon hält, und er antwortete: Das wird mich besser machen. Er hatte den Willen, sich durchzubeißen, weiterzumachen. Flügelspieler haben manchmal Schwierigkeiten damit, nach hinten zu arbeiten – er hatte das nicht, das war einer der Aspekte, die ihn besonders machten. Marcelo hat ihn besser gemacht und gut auf seine weitere Karriere vorbereitet. Am Anfang ist er überall hingerannt und mein Job in den ersten Wochen war, ihm zu sagen, wo er zu bleiben hat (schmunzelt). Die gemeinsame Sprache hat uns geholfen und es war eine tolle Erfahrung, ihn so unterstützen zu können. Ein anderes Beispiel ist Dani Ceballos. Ich war zwei Jahre sein Personal Trainer, als er unter Zinédine Zidane bei Real Madrid gespielt hat. Er bekam nicht viel Spielzeit, also habe ich versucht, seine Resilienz zu erhöhen, indem ich ihn extrem gefordert habe. Wenn ein Spieler mental stark ist, immer weiter machen möchte, dann entwickelt er irgendwann auch Siegermentalität.
Du hast das Thema Sprachen angesprochen: Kommunikation ist gerade bei ausländischen Stationen ein Schlüssel. Wie viele Sprachen sprichst du?
Monroy: Portugiesisch ist meine Muttersprache, Spanisch wurde in meiner Familie ebenfalls zu Hause gesprochen, das ist auf demselben Niveau. Außerdem spreche ich Englisch, verstehe ein wenig Französisch und spreche auch etwas Italienisch. Rumänisch beherrsche ich auch, da ich im Rahmen meines Bachelors ein Jahr dort verbracht habe. Ich hoffe, Deutsch kommt zukünftig noch dazu, das wird aber wohl etwas dauern – keine einfache Sprache, aber ich werde sicherstellen, dass ich es lerne (lächelt).
Mit deinem jetzigen Vorgesetzten kannst du auch Spanisch sprechen, was sicherlich auch die Hospitation bei Cristian Fiél erleichtert hat. Unser Chefcoach hat bei seiner Vorstellungspressekonferenz erzählt, dass ihr fußballerisch auf einer Wellenlänge liegt. Wie kam der Kontakt zustande, was schätzt du besonders an ihm und was hat es spannend gemacht, unter ihm und bei Hertha zu arbeiten?
Monroy: Ich habe Cristian durch Patrick Ebert kennengelernt. Wir haben eine Woche zusammen verbracht, als er in Nürnberg gearbeitet hat. Es war eine Spieltagswoche, die Saison lief schon – und er hat mir dennoch sechs Stunden pro Tag gewidmet. Wir haben über unsere Ansichten rund um das Spiel gesprochen und uns direkt verstanden, sodass wir in Kontakt geblieben sind. Eigentlich haben wir uns jede Woche ausgetauscht, über sein Team, über die kommenden Gegner. Er ist extrem interessiert an den Ideen anderer Menschen, außerdem unterstützt er als Cheftrainer seine Mitarbeiter dabei, besser zu werden. Deshalb war trotz anderer Angebote für mich klar, dass ich mit ihm zu Hertha kommen möchte, als sich die Chance ergeben hat. Es ist schöner, im Team als alleine zu wachsen!
[>]Cristian ist extrem interessiert an den Ideen anderer Menschen, außerdem unterstützt er als Cheftrainer seine Mitarbeiter dabei, besser zu werden. Deshalb war trotz anderer Angebote für mich klar, dass ich mit ihm zu Hertha kommen möchte, als sich die Chance ergeben hat. Es ist schöner, als Team zu wachsen, als alleine![<]
Auch die Konstellation mit Patrick Ebert ist eine besondere: Nicht nur, dass ihr ebenfalls fließend auf Spanisch miteinander sprechen könnt, sowohl Cristian als auch du haben ihn gecoacht. War dir direkt klar, dass er auch einmal in einem Trainerstab auftauchen würde? Was sprach für euch dafür, ihn in euer Team zu holen?
Monroy: Ja. Ich habe mit Patrick in Griechenland zusammengearbeitet. Am Ende jeder Trainingseinheit blieb er länger, um die Mitspieler noch zu unterstützen. Cristian weiß, dass er seinen Fußball schätzt, weil er ihn auch schon als Spieler in Dresden erlebt hat. Als wir über einen möglichen zweiten Assistenten gesprochen haben, habe ich direkt gesagt: Sieh mal, er identifiziert sich zu einhundert Prozent mit diesem Verein, er ist eine Ikone dort. Du kennst ihn, er ist jemand, dem du vertrauen kannst. Und er hat das Mindset eines Trainers: Er möchte anderen helfen und dabei auch selbst besser werden. Das ist der beste Mix!
Ihr arbeitet nun schon einige Wochen mit unseren Jungs auf dem Trainingsplatz. Wie schätzt du eure bisherigen Fortschritte ein? Was hat dir gut gefallen, wo siehst du, wo seht ihr noch Optimierungspotenzial?
Monroy: Ich bin zufrieden, da wir klare Verbesserungen erkennen können. Wir haben viele Trainingseinheiten und acht Testspiele hinter uns und können sehen, dass die Mentalität der Spieler, als Team zu arbeiten, da ist. Sie wollen alles dafür tun, dass es funktioniert. Es geht nicht nur um gutes Coaching, sondern auch darum, Spieler zu haben, die zusammen die richtigen Dinge tun wollen. Wir haben einen Plan, wie wir attackieren wollen, wir haben einen Plan, wie wir verteidigen wollen – und es ist sehr positiv, wie sehr sich die Jungs daran halten möchten. Das ist der Schlüssel zum gemeinsamen Erfolg.
Beobachtet man euch und dich im Training fällt auf, dass ihr im direkten Feedback gerne die positiven Dinge betont. Ein Bestandteil eurer Methodik?
Monroy: Wir arbeiten viel mit individuellen Videoanalysen, um jeden einzelnen Spieler zu unterstützten. Cristian wird sich im Saisonverlauf auch immer wieder Zeit für Einzelgespräche nehmen. Dabei wird es natürlich auch darum gehen, aufzuzeigen, was jeder Einzelne noch verbessern kann. Aber im Training geht es darum, die Jungs im jeweiligen Moment zu unterstützen. Wenn man konkrete Fragen stellt, kommt man weiter: Frage ich einen Spieler, ob er alle seine Mitspieler sehen konnte, und er verneint das, erkennt er, dass er seine Positionierung verbessern muss. Wir sind da, um das zu sehen, was sie anfangs vielleicht noch nicht bemerken. Positives Feedback ist dabei wichtig.
Dein großer Erfahrungsschatz im Jugendfußball und im Umgang mit jungen Spielern wird bei unserem Berliner Weg ebenfalls gefragt sein. Wie erlebst du die vielen Talente im blau-weißen Kader? Wählt ihr in der Arbeit mit ihnen hier und da andere inhaltliche Ansätze?
Monroy: Ich glaube nicht, dass das nötig ist. Die Jungs wollen Profis sein und ich halte es für wichtig, Gewohnheiten und Verhaltensweisen zu schaffen, die professionelle Arbeit unterstützen. Wenn du sehr jung bist und Talent hast, musst du bereit sein, etwas zu opfern. Im Leben muss man immer wieder Dinge zurückstellen, um erfolgreich zu sein. Ich zeige das gerne anhand von Beispielen wie Raphinha oder Dani Ceballos auf und ermutige junge Spieler, solchen Vorbildern zu folgen. Denn oft weiß man als junger Spieler gar nicht, wie nah man vielleicht bereits an der ersten Mannschaft ist. Hier gibt es so viele Talente, und Cristian liebt Spieler, die bereit sind, hart zu arbeiten. Wir werden zukünftig die Trainingseinheiten und Spiele der U-Mannschaften gut im Blick haben und den Austausch mit den Trainern suchen, das ist wichtig. Schließlich arbeiten wir alle zusammen für den Club und wollen diese Jungs dabei unterstützen, eines Tages im ersten Team aufzutauchen!
Dessen erstes Pflichtspiel, das Heimspiel gegen Paderborn, rückte während der Arbeit hier in Österreich bereits immer näher. Wie groß ist deine Vorfreude auf euer Debüt im Berliner Olympiastadion auf unserer Bank?
Monroy: Ich habe dort während der Europameisterschaft Spanien gegen Kroatien und Italien gegen die Schweiz gesehen. Es ist ein gigantisches Stadion und es wird ein besonderes Gefühl sein, so viele Fans dort zu haben, die uns unterstützen. Ich freue mich schon sehr auf die Atmosphäre und darauf zu sehen, wie die Jungs gegen Paderborn performen werden. Es muss unser Anspruch sein, zu gewinnen und die richtigen Dinge auf dem Platz zu tun. Das sollte ein gutes Match werden!