„Wir haben das gemeinsam gedreht!“
In 26 Spielen, 20 davon in der abgelaufenen Hinserie, hat Pál Dárdai unsere Profis seit seiner Rückkehr auf die blau-weiße Trainerbank betreut. 58 Tore gab es dabei zu bejubeln, vor allem aber eine gemeinsame Entwicklung zu beobachten und zu begleiten. Diese führten sich unsere Blau-Weißen bei einer umfassenden Analyse zu Wochenbeginn noch einmal vor Augen. „Wir kennen die Bereiche, in denen wir uns steigern müssen. Wir müssen all diese Erkenntnisse positiv aufnehmen und immer bedenken, dass wir im Sommer bei Null angefangen haben“, unterstreicht der Ungar, den neben sportlichen Fortschritten auch das wiedergewonnene Wir-Gefühl rund um unsere Alte Dame erfreut. „Ich hatte viele positive Gespräche mit Fans, die gesagt haben, dass sie diese Mannschaft wieder lieben. Wir haben das gemeinsam gedreht! Die Jungs sind fleißig, sie wollen, so macht es Spaß und darauf bin ich stolz. Jetzt sind wir sind Siebter, auf einem guten Weg und sehen noch ein bisschen Licht. Umso wichtiger wird der Start sein“, blickt Dárdai im abschließenden Austausch des Jahres mit den Medienschaffenden, den herthabsc.com zusammenfasst, voraus. Der 47-Jährige äußerte sich dabei über…
… die restlichen Einheiten:
Wir haben am Montag eine große Analyse von Gabor Ruhr bekommen. Über Daten und Werte, die für die Spieler wie auch für uns als Trainerteam wichtig sind. Nun ziehen wir die drei Tage noch durch, machen Leistungsdiagnostik. Denn wenn wir im neuen Jahr wieder aufs Gelände kommen, geht alles sehr schnell. Ihr seht die Tabelle, der erste Spieltag ist gleich sehr wichtig. Die Jungs kriegen dementsprechend Hausaufgaben, passend zu ihren jeweiligen Werten – damit haben wir immer gute Erfahrungen gemacht.
… Erkenntnisse aus der Analyse:
Große Überraschungen gab es nicht. Die Werte zeigen sich insgesamt so, wie wir in der Tabelle stehen. Das ist auch okay, wir kennen die Bereiche, in denen wir uns steigern müssen. Mehr Torgefahr über die rechte Seite, weniger Gegentore über den linken Flügel, die Weiterentwicklung im Zentrum – da müssen wir die Balance insgesamt noch ein wenig verbessern. Den Ballbesitz in der gegnerischen Hälfte können wir auch besser nutzen und uns bei Standards gerade defensiv noch geschickter anstellen. Das sind Schwerpunkte. In Sachen Teamgeist haben wir schon sehr viel geschafft und sehr viele schön herausgespielte Tore erzielt. Wir müssen alle Erkenntnisse positiv aufnehmen und immer bedenken, dass wir im Sommer bei Null angefangen haben.
… den Jahresabschluss und die Punkteausbeute:
So ein Spiel wie gegen Osnabrück ist für die jungen Spieler wichtig. Sie lernen, sich langfristig gegen einen derart disziplinierten Gegner durchzusetzen. Außerdem: Zu Saisonbeginn hätten wir so ein Spiel noch verloren. Minuspunkte waren Karlsruhe, Hannover oder auch Nürnberg. Partien, in denen wir eigentlich keine Zähler verlieren hätten dürfen. Aber das akzeptieren wir, wir sind Siebter, auf einem guten Weg und sehen noch ein bisschen Licht. Umso wichtiger wird der Start sein!
[>]In Sachen Teamgeist haben wir schon sehr viel geschafft und sehr viele schön herausgespielte Tore erzielt. Wir müssen alle Erkenntnisse positiv aufnehmen, sind Siebter und sehen noch ein bisschen Licht.[<]
… personelle Wünsche zu Weihnachten:
Ich möchte, dass alle Spieler gesund sind und wir ein schönes Trainingslager haben können. Ich freue mich auf die Rückkehr offensiver Spieler wie Ibo Maza, Bence Dárdai, Jeremy Dudziak oder Palkó Dárdai – diese Spielertypen haben uns am Wochenende gefehlt. Was Transfers angeht, ist es simpel: Wenn keiner geht, kommt keiner. Wenn einer geht, dann muss auch einer kommen (lacht). Nach jetzigem Stand arbeiten wir mit dieser Mannschaft weiter. Das Wir-Gefühl ist da, der Konkurrenzkampf wird wieder kommen. So bekommen wir noch ein paar zusätzliche Prozent – und dadurch vielleicht auch mehr Punkte. Ab dem 3. Januar wird dafür wieder gearbeitet!
… junge Spieler und Personalplanungen:
Tjark Ernst, Márton Dárdai, Pascal Klemens, Derry Scherhant, Gustav Christensen – sie verkörpern das Potenzial, was in diesem Team schlummert, können noch besser werden. Die jungen Spieler müssen allgemein gierig bleiben, das ist wichtig. Eine unserer Stärken ist, dass die Jungs insgesamt zusammenhalten wie Magneten. Das war eine große Herausforderung. Unser Ziel war es, die Mentalität zu Hertha BSC zurückzubringen. Ich habe den Teamgeist unter Jürgen Röber als Spieler erlebt, das war einfach geil und die Fans reden bis heute über diese Mannschaft. Am Sonntag bei der U19 hatte ich viele positive Gespräche mit Fans, die gesagt haben, dass sie dieses Team wieder lieben. Wir haben das gemeinsam gedreht! Die Jungs sind fleißig, sie wollen, so macht es Spaß und darauf bin ich stolz. Wir müssen jetzt dranbleiben und uns noch weiterentwickeln. Das ist das Ziel! Ins Trainingslager gehen wir mit 24 Feldspielern plus vier Torhütern. Wenn einer nicht kann, gibt es natürlich wieder Platz für junge Spieler. Auch deshalb war ich bei der U19 vor Ort, um immer wieder zu schauen, wie die Leistungen in so einem Spiel sind. Wenn es möglich ist, nehmen wir Talente immer gerne mit. Sie machen so wichtige Erfahrungen – und wir erleben sie Tag für Tag auf dem Feld.
… Feiertagsplanungen im Hause Dárdai:
Weihnachten verbringen wir als Familie in Berlin. Palkó und Bence sind verletzt, die müssen hier weitertrainieren. Vielleicht fahre ich nach den Weihnachtsfeiertagen mit meiner Frau und dem Hund kurz nach Ungarn – dann spielen wir ein Hallentraditionsturnier im Namen meines Vaters, danach essen und trinken alle etwas Gutes und dann geht es noch ins Thermalbad, um zu Silvester zurück in Berlin zu sein.