Toni Leistner und Jeremy Dudziak stehen nebeneinander auf dem Trainingsplatz.
Profis | 20. Juli 2023, 16:00 Uhr

Guter Start

Jeremy Dudziak und Toni Leistner verfügen über so manche Gemeinsamkeit: Beide sind neu bei unserem Hauptstadtclub, beide sind in der Defensive beheimatet und beide zählen im Trainingslager unserer Spreeathener zu den sechs ältesten Akteuren. Einzig Peter Pekarík überbietet den 32-jährigen Leistner, früher als der 27-jährige Dudziak haben lediglich Florian Niederlechner, Marc Kempf und Smail Prevljak das Licht der Welt erblickt. Obendrein kennen sich unsere Nummern 19 und 37 von einer gemeinsamen Saison beim Hamburger SV, 2020/21 liefen sie 16 Mal Seite an Seite für die Hanseaten auf. Bei unseren Blau-Weißen helfen sich die zwei nun gegenseitig, bei der Integration in die Gruppe, sind sie – ob auf dem Rasen oder bei den Mahlzeiten – häufig zusammen zu sehen. Der Eindruck entsteht, dass die Eingewöhnung zügig vorangeht. „Die Mannschaft hat mich sehr gut aufgenommen. Ich kannte viele Jungs schon vorher und verstehe mich gut mit ihnen“, bestätigt Dudziak bei einer Medienrunde.

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Die Mannschaft hat mich sehr gut aufgenommen. Ich kannte viele Jungs schon vorher und verstehe mich gut mit ihnen.
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-Jeremy Dudziak

Toni Leistner spricht bei einer Medienrunde.
1,90-Meter-Hüne im blau-weißen Abwehrzentrum: Toni Leistner.

Mit ihrer Erfahrung sollen der gebürtige Hamburger und Leistner unserer jungen Mannschaft helfen. Beide blicken in der 2. Bundesliga auf jeweils mehr als 150 Einsätze – im kaderinternen Ranking toppt das Duo diesbezüglich nur Fabian Reese. Sowohl der Links- als auch der Innenverteidiger spielten zuletzt im Ausland, ehe unsere Alte Dame bei ihnen anklopfte. „Menschlich ist es immer ein Abenteuer, ein anderes Land kennenzulernen“, erklärt Leistner, der aus Belgien von der VV St. Truiden nach Spreeathen wechselte und zuvor aber auch schon in England unter Vertrag stand. „Sportlich ging es sehr robust zu. Das ist das, was uns auch in der 2. Liga erwartet“, blickt der gebürtige Dresdner auf die neue Saison. Dudziak lief in der türkischen Süper Lig für Hatayspor auf, aufgrund der schlimmen Erdbeben dort zog sich der Verein jedoch bereits im Februar aus dem Ligabetrieb zurück. Seitdem hat der 1,76-Meter-Mann kein Pflichtspiel mehr bestritten. „Am Anfang war es schwierig, ich habe erst einmal individuell gearbeitet. Aber inzwischen bin ich schon eine Weile im Mannschaftstraining, es wird immer besser“, unterstreicht der Linksfuß, der bereits in den Tests gegen den BFC Dynamo sowie den BSC Young Boys vor dem Trainingslager zum Zuge kam.

Leistner: Führungsqualitäten & gutes Positions- und Stellungsspiel

Hinter Leistner lag ebenfalls eine längere Pause, bevor er in Österreich gegen RWD Molenbeek sein Debüt mit der Fahne auf der Brust feierte und auch beim Kräftemessen mit Royal Antwerpen auf dem Platz stand. Wegen des zeitigen Saisonendes in Belgien sammelte der 1,90-Meter-Hünen erstmals seit Ende April Matchpraxis. „Die kleinen Bewegungen waren schon anstrengend, aber das wird von Tag zu Tag besser. Ein Spiel ist immer etwas anderes, als allein Läufe zu absolvieren. Meine Werte sind auf jeden Fall picobello“, erklärt der Routinier, zu dessen Spezialitäten ein gutes Stellungs- sowie Kopfballspiel zählen. „Ob ich im Alter viel langsamer geworden bin, weiß ich gar nicht. Die Frage ist eher, ob ich je schnell war“, schmunzelt Leistner und fügt hinzu: „Wirklich weggerannt ist mir trotzdem eigentlich nie jemand, das hat viel mit Auge und guter Positionierung zu tun.“ Im Abwehrzentrum harmoniert der Rechtsfuß, der die Gabe besitzt, eine Mannschaft zu führen, schon sehr ordentlich mit Marc Kempf. „Wir verstehen uns richtig gut. Jeder, der Kempfi kennt, weiß, dass er eine sehr hohe Qualität mit sich bringt und deswegen macht es extrem viel Spaß, mit ihm zu spielen“, so Leistner.

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Wirklich weggerannt ist mir eigentlich nie jemand, das hat viel mit Auge und guter Positionierung zu tun.
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-Toni Leistner

Jeremy Dudziak lacht während einer Medienrunde.
Jeremy Dudziak hat Grund zum Strahlen: „Es wird immer besser.“

Dudziak hat auf der linken Außenbahn in Reese seinen Partner gefunden. „Er bleibt gerne an der Linie und ich mag es, ins Zentrum zu ziehen – das passt. Außerdem hilft es uns, dass wir bevorzugt mit wenigen Kontakten spielen“, betont der frühere deutsche U-Auswahlakteur, der über den Verlauf seiner Karriere sagt: „Fußball ist ein Weg, auf dem es um die sportliche sowie persönliche Entwicklung geht. Wenn du als Mensch noch nicht so weit bist, dein volles Talent auszuschöpfen, kommt das manchmal erst später. Und dann besteht immer noch die Möglichkeit, alles zu schaffen, was man möchte.“ Für den Allrounder – wie für Leistner auch – geht es dabei nun vor allem um einen guten Start in die neue Spielzeit mit unserer Alten Dame. Auf die Generalprobe bei Standard Lüttich (21.07.23, 18:00) folgt der Liga-Auftakt in Düsseldorf (29.07.23, 20:30 Uhr, Tickets hier). Unser erfahrenes Duo kann verständlicherweise kaum erwarten, dass es endlich losgeht!

von Erik Schmidt