Marvin Plattenhardt am Ball.
Profis | 28. Oktober 2022, 23:14 Uhr

"Es kotzt mich an"

Ein später Gegentreffer nervt – ganz besonders wenn er das Spiel entscheidet. Dementsprechend bedient stellten sich unsere Herthaner nach dem 0:1 beim SV Werder Bremen den Fragen der Medienschaffenden. „Es kotzt mich an“, machte Marvin Plattenhardt seinen Gefühlen Luft und befand: „Beide Mannschaften haben viel gekämpft und viel gewühlt. Klare Torchancen gab es auf beiden Seiten nicht. Eigentlich war es ein 0:0-Spiel.“ Marco Richter fand selbstkritische Worte, aber hatte schon wieder das Duell mit dem FC Bayern im Kopf (05.11.22, 15:30 Uhr). „Leider waren wir nicht zwingend genug. Das müssen wir uns ankreiden. Dennoch dürfen wir jetzt nicht zu lange hadern, müssen die Köpfe hochbekommen – denn nächste Woche geht es weiter." Erste Reaktionen hat herthabsc.com zusammengeschrieben. 

Marvin Plattenhardt: Es kotzt mich an. Beide Mannschaften haben viel gekämpft und viel gewühlt. Klare Torchancen gab es auf beiden Seiten nicht. Wir hatten offensiv – gerade im Umschalten – zu viele Ballverluste. Dennoch hatten wir ein paar ordentliche Abschlüsse, mit Glück geht ein Ding davon rein. Eigentlich war es ein 0:0-Spiel und am Ende kassieren wir so ein Eiertor und stehen mit leeren Händen da. Das ist ärgerlich.

Marco Richter: Aus meiner Sicht war das ein kampfbetontes, klassisches 0:0-Spiel. Es gab auf beiden Seiten nicht viele Großchancen. Bei Niclas Füllkrug läuft es gerade, da fällt der eben rein. Aber wir hätten es auch besser verteidigen müssen: Auf der Außenbahn haben wir keinen Druck draufbekommen, im Zentrum hätten wir den Zweikampf besser annehmen müssen. Wir wussten, was uns an einem Freitagabend unter Flutlicht in Bremen erwarten wird. Das haben wir aber gut angenommen und dagegengehalten. Leider waren wir nicht zwingend genug. Das müssen wir uns ankreiden. Dennoch dürfen wir jetzt nicht zu lange hadern, müssen die Köpfe hochbekommen – denn nächste Woche geht es weiter.

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Eigentlich war es in 0:0-Spiel und am Ende kassieren wir so ein Eiertor und stehen mit leeren Händen da. Das ist ärgerlich.
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-Marvin Plattenhardt

Oliver Christensen: Wir haben auswärts eine gute Leistung abgeliefert, aber das Glück hat uns etwas gefehlt. Wenn wir die Partie zehn Mal absolvieren, kommen neun Unentschieden heraus – ein typisches 0:0. Natürlich ist das frustrierend, dass wir so einen späten Gegentreffer kassiert zu haben. Aber insgesamt müssen wir es als Mannschaft besser machen. Obwohl wir sauer sind, können wir aus diesem Auftritt auch Lehren ziehen. Mit einem Punkt wären wir nicht unzufrieden gewesen und die Bremer wahrscheinlich auch. Nichtsdestotrotz sind wir auf einem guten Weg.

Marc Kempf: In der ersten Hälfte hatten wir zu viele Ballverluste, nach dem Seitenwechsel haben wir uns aus meiner Sicht deutlich besser präsentiert und das Spielgeschehen bestimmt. Leider hat uns im letzten Drittel die Konsequenz gefehlt, teilweise haben wir es zu kompliziert gemacht. Ein Punkt wäre gemessen an unserem Aufwand definitiv verdient gewesen. Der Kopfball ist keine glasklare Torchance – da gehört dann auch immer ein Quäntchen Glück dazu. Ich kam nicht richtig in den Zweikampf, das ist bitter.

Niklas Stark (Werder Bremen): Grundsätzlich war es natürlich ein emotionales Aufeinandertreffen, da muss ich nicht drumherum reden. In der einen oder anderen Situation hatte ich das Gefühl, dass es vielleicht ein wenig hilft, meinen Gegenspieler zu kennen. Ich habe im Vorfeld der Begegnung aber versucht, nicht allzu sehr über die besondere Konstellation nachzudenken und das Ganze professionell anzugehen. Klar beobachte ich noch das Geschehen bei Hertha und habe mitbekommen, dass im ganzen Verein eine Aufbruchstimmung herrscht. Dafür gibt es mit Sicherheit mehrere Gründe. Ich freue mich für meinen alten Verein darüber.

von Hertha BSC