0:1-Niederlage an der Weser
Fünf Tage nach dem Heimsieg über Schalke nahm Trainer Sandro Schwarz in Bremen eine Änderung vor. Im 4-4-2-System erhielt Marco Richter den Vorzug für Chidera Ejuke. Nach knapp einem Monat Pause kehrte Filip Uremović in den Kader zurück, an seiner Seite saß auch Derry Scherhant. Márton Dárdai fehlte verletzt. Bei den Gastgebern starteten die Ex-Herthaner Niklas Stark und Mitchell Weiser in der Fünferkette.
Richter verpasst frühe Führung – Jovetić muss runter
An der Weser hätten unsere Spreeathener um ein Haar den perfekten Auftakt erwischt: Eine scharfe Hereingabe von Stevan Jovetić setzte Richter von links nach nicht einmal 90 Sekunden ans Außennetz (2.). Auch Werder tauchte früh in der Gefahrenzone auf, Agustín Rogel klärte den Angriff jedoch gekonnt vor dem einschussbereiten Niclas Füllkrug (5.). Insgesamt war die Anfangsphase geprägt von vielen Zweikämpfen, beide Mannschaften taten sich beim sauberen Passspiel schwer. Klarere Offensivaktionen ließen etwas auf sich warten, ehe ein Schlenzer von Dodi Lukébakio nach einer Umschaltaktion aus 17 Metern über das linke Eck rauschte (19.). Einen Abpraller nach Ecke verzog Richter (23.). Nach Ballverlust im Aufbau der Spreeathener meldete sich aber auch die Elf von Ole Werner wieder: Marvin Ducksch zielte aus spitzem Winkel glücklicherweise zu hoch (26.). Fünf Zeigerumdrehungen später entschärfte Oliver Christensen einen Füllkrug-Schuss (31.). Im Anschluss musste Schwarz wechseln: Jean-Paul Boëtius kam für den angeschlagenen Jovetić (32.). In den folgenden Minuten bis zur Pause passierte auf beiden Seiten nicht mehr viel, sodass es leistungsgerecht torlos in die Kabinen ging.
Unverändert begannen beide Teams nach Wiederanpfiff – und wieder gelang unseren Herthanern das erste Ausrufezeichen. Wilfried Kanga schoss von knapp außerhalb des Strafraums links am Gehäuse vorbei (49.). Viel mehr fehlte nach Tempoantritt und Flachschuss von Lukébakio ebenfalls nicht (56.). Defensiv verhinderten unsere Jungs zwingende Möglichkeiten der Bremer in dieser Phase resolut und zweikampfstark. Nicht ganz unglücklich dürften die Hausherren gewesen sein, als der bereits verwarnte Weiser nach einem Foul an Richter nicht die Ampelkarte sah (66.). Offensiv blieb Jonjoe Kenny nach schönem Doppelpass im letzten Moment an einem Abwehrbein hängen (69.). Mit Beginn der Schlussphase wechselte Schwarz drei Mal: Für Suat Serdar, Richter und Kanga kamen Ivan Šunjić, Ejuke und Davie Selke (72.).
Später Rückstand
Unserer Nummer 40 probierte es wenig später, gefährdete Jiří Pavlenka im SVW-Tor aber nicht (79.). Auf der Gegenseite war Christensen wach, als Romano Schmid zu viel Platz hatte, jedoch zu harmlos abschloss (81.). Als wirklich alles auf ein torloses Remis hindeutete, schlug Füllkrug mit einem Kopfball zur Führung für die Hanseaten zu (85.). 0:1 aus Sicht unserer Hauptstädter – ein Nackenschlag, von dem sich Hertha BSC vor Ablauf der regulären Spielzeit nicht mehr erholte.
Werder Bremen: Pavlenka – Stark, Veljković, Pieper – Weiser (83. Buchanan), Gruev (83. Stage), Jung, Schmid, Bittencourt (64. Groß) – Füllkrug, Ducksch (93. Burke)
Hertha BSC: Christensen – Kenny, Rogel, Kempf, Plattenhardt (C) – Tousart, Serdar (72. Śunjić), Lukébakio (84. Scherhant), Richter (72. Ejuke) – Jovetić (32. Böetius), Kanga (72. Selke)
Tore: 1:0 Füllkrug (85.)
Schiedsrichter: Tobias Reichel
Gelbe Karten: Weiser, Stark – Kanga, Lukébakio, Serdar, Bulut (Co-Trainer)
Zuschauerzahl: 42.100
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