"Es hat viel gefehlt"
Der Plan war ein ganz anderer. Eigentlich hatten unsere Herthaner nach dem abschließenden Heimspiel der laufenden Bundesliga-Saison gegen den 1. FSV Mainz 05 auf Klarheit gehofft, Klarheit über unseren Verbleib im deutschen Oberhaus. Dieser ist aufgrund der 1:2 (1:1)-Niederlage im Duell mit den Rheinhessen nach wie vor nicht gesichert. Demnach mussten unsere Blau-Weißen an den Mikrofonen erklären, warum es nach drei Partien hintereinander ohne Niederlage diesmal nicht zu Zählbarem gereicht hat. „Es geht mir gerade nicht so gut. Wir haben uns gewünscht, hier im Olympiastadion den Sack zuzumachen und dann mit den Fans zu feiern – das ist uns nicht geglückt“, gab ein sichtlich geknickter Marcel Lotka zu Protokoll. Prince Boateng zeigte sich selbstkritisch. „Wir waren nicht im Spiel – von der ersten Minute bis zum Ende, auch nicht frisch im Kopf. Es hat viel gefehlt, von dem, was uns in den vergangenen Wochen ausgezeichnet hat: die Spritzigkeit, die Ruhe am Ball, die Cleverness“, sagte unsere Nummer 27. Die Reaktionen unserer Spreeathener hat herthabsc.com aufgeschrieben.
Marcel Lotka: Es geht mir gerade nicht so gut. Wir haben uns gewünscht, hier im Olympiastadion den Sack zuzumachen und dann mit den Fans zu feiern – das ist uns nicht geglückt. Dass wir zusammen in die Ostkurve gehen, hatten wir als Team vorher besprochen, es war der richtige Zeitpunkt und sie haben uns fantastisch unterstützt. Die Szene beim 0:1 war ein Flüchtigkeitsfehler, der mir so nicht passieren darf. Ich habe versucht den Ball zu fangen und irgendwie ist er dann durchgerutscht. Wir hatten uns vorgenommen, auf uns zu gucken und unser Spiel zu gewinnen. Jetzt müssen wir hoffen, dass die Bayern am Sonntag gewinnen – und dann bleiben wir in der Bundesliga.
Prince Boateng: „Wir waren nicht im Spiel – von der ersten Minute bis zum Ende, auch nicht frisch im Kopf. Von dem, was uns in den vergangenen Wochen ausgezeichnet hat, hat viel gefehlt: die Spritzigkeit, die Ruhe am Ball, die Cleverness. Aber das kann mal passieren. Natürlich ist es traurig, dass das gerade zu Hause vor fast voller Hütte der Fall war. Die Fans waren da, wir haben vor dem Spiel probiert, sie mitzunehmen und sie haben uns gepusht. Es war nicht einfach für sie, weil wir nicht gut gespielt haben. In den vergangenen Spielen haben wir aber immer alles gegeben, alle Türen offengehalten und es nach wie vor in der eigenen Hand. Wir glauben daher weiterhin fest an den Klassenerhalt, wir haben hart dafür gearbeitet in den zurückliegenden Wochen. Das zeigt, dass die Mannschaft lebt und der Teamgeist stimmt. Natürlich interessiert mich das Spiel der Bayern gegen Stuttgart, aber ich hätte es lieber selbst geregelt. Ich hoffe, dass es gut für uns ausgeht.“
[>]Dass wir zusammen in die Ostkurve gehen, hatten wir als Team vorher besprochen, es war der richtige Zeitpunkt und die Fans haben uns fantastisch unterstützt.[<]
Davie Selke: Bei aller Liebe ist die Aktion von mir kein Foul. Wenn man das abpfeift, dann machen wir Stürmer gar keine Kopfballtore mehr. Hätte sich der Schiedsrichter es sich angeschaut, gibt er das Tor. Generell brauchen wir aber über die Leistung des Referees nicht sprechen. Wir sind einfach nicht an unsere Leistungsgrenze der vergangenen Wochen gekommen, deswegen haben wir gegen eine gute Mainzer Mannschaft verloren. Wir hatten einen Matchball, den wir nicht genutzt haben und werden am Sonntag natürlich den Fernseher anschalten. Wir haben intern besprochen, vor dem Spiel zu den Fans zu gehen. Ich denke, dass das eine gute Aktion war, aber irgendwann sollte das Thema auch mal gut sein.
HerthaTV sprach zudem exklusiv mit Dedryck Boyata und Fredrik Bjørkan: