Kay Bernstein vor der Ostkurve des Olympiastadions.
Club | 16. Januar 2025, 00:02 Uhr

In Gedenken an Kay Bernstein

Besondere Menschen hinterlassen Spuren. Die Erinnerung an sie lebt auch dann weiter, wenn sie nicht mehr da sind. Momente und Anekdoten. Bilder, die sofort in den Kopf kommen, wenn ihr Name fällt. Werte und Träume, die sie formuliert und gelebt haben. Kay Bernstein hat all das getan. Am 16. Januar 2024 verstarb unser damaliger Präsident im Alter von 43 Jahren. Er hinterließ seine Familie, Freunde und Wegbegleiter sowie einen fassungslosen und zutiefst bestürzten Verein. Einen Verein, der ihm so viel bedeutet hatte – und dem der Herthaner so viel gegeben hat.

Nach seiner Wahl zum Präsidenten im Juni 2022 verlor Bernstein keine Zeit. Offen, kommunikativ und überzeugend ging er sein erklärtes Ziel an, ein Präsident für alle Herthanerinnen und Herthaner zu sein. So wollte er unseren Verein wieder zusammenwachsen lassen und zurück zu seinen Wurzeln führen: Nahbar und leidenschaftlich, mit Demut und blau-weißem Herzblut. Dabei predigte er den Schulterschluss nicht nur, er lebte ihn Tag für Tag vor. In den folgenden Wochen und Monaten prägte Bernstein so auch die Metapher vom „zarten Pflänzchen der blau-weißen Hoffnung“. Ein Pflänzchen und eine Hoffnung, die jede Anhängerin und jeder Anhänger symbolisch mitgießen konnte und die uns alle vereint hat.

Tiefe und Vielschichtigkeit der Anteilnahme nach seinem Tod sagten viel darüber aus, was für ein Mensch Kay war. Wer verstehen möchte, warum dieser besondere Präsident die Hertha-Familie so sehr berührt hat, kann sich eine der zahlreichen Anekdoten von denjenigen erzählen lassen, die bei und um unsere Alte Dame herum mit ihm zu tun hatten. Wie er jedem Mitarbeitenden, jedem Fan, jedem Menschen freundlich und aufrichtig, authentisch und auf Augenhöhe begegnete. Begeisternd, diskussionsfreudig, empathisch. Welch außergewöhnliche Präsenz und Transparenz er zeigte. In der Geschäftsstelle, in den Stadien der Republik, in unserer gesamten Stadt. Und wie er einen Baum für uns alle pflanzte. Einfach machen, ein Motto, das Kay Bernstein stets begleitete.

Der von unserem Präsidenten gepflanzte Baum auf dem Olympiagelände wird bleiben und weiterwachsen, seine Vision vom Berliner Weg und seine Ideale ebenso. Als Einheit sind wir Herthaner durch die schwere Zeit nach seinem Verlust gegangen. Wir haben unsere Gemeinschaft gepflegt und gestärkt, unseren eingeschlagenen Weg fortgeführt. Diesen Weg werden wir auch in Zukunft alle zusammen weitergehen. Für Kay. Für Hertha BSC.

von Konstantin Keller