Gemeinsames Gruppenbild: Jürgen Diefenbach, Manfred Wittke, Jürgen Schulz, Wolfgang Sidka, Uwe Kliemann, Kurt-Peter Bentin (Physiotherapeut), Nello Di Martino (Zeugwart), Gino Ferrin, Frank Hanisch, Gerd Schwidrowski, Erich Beer, Detlev Szymanek, Michael Sziedat, Fabian Drescher, Jürgen Rumor, Joachim Thiel und Wolfgang Mulack.
Historie | 16. Dezember 2024, 14:40 Uhr

Erstes Berliner Bundesliga-Derby: Wiedersehen nach 50 Jahren

Zur Partie der beiden Bundesliga-Gründungsmitglieder Hertha BSC und Preußen Münster hatte unser Verein anlässlich eines historischen Berliner Fußballereignisses ganz besondere Gäste eingeladen: Am 16. November 1974 fand 378 Spieltage nach Einführung der Bundesliga das erste Spreederby in der höchsten deutschen Spielklasse zwischen Tennis Borussia Berlin und Hertha BSC statt. 

Unser Präsident Fabian Drescher begrüßte im VIP-Bereich des Olympiastadions Beteiligte aus den beiden Vereinskadern. Auf dem obigen Foto sind von links nach rechts die folgenden Protagonisten zu sehen: Jürgen Diefenbach, Manfred Wittke, Jürgen Schulz, Wolfgang Sidka, Uwe Kliemann, Kurt-Peter Bentin (Physiotherapeut), Nello Di Martino (Zeugwart), Gino Ferrin, Frank Hanisch, Gerd Schwidrowski, Erich Beer, Detlev Szymanek, Michael Sziedat, Fabian Drescher, Jürgen Rumor, Joachim Thiel und Wolfgang Mulack.

In gemütlicher Atmosphäre freuten sich alle Anwesenden, darunter auch Maren Eggert (Witwe des im Mai 2018 verstorbenen Peter Eggert) und Marita Weiner (Witwe des im August 2024 verstorbenen Hans Weiner), über das vereinsübergreifende Wiedersehen. Norbert Siegmann von Tennis Borussia sendete telefonische Grüße in die illustre Runde und sogar der im US-Bundesstaat New York lebende Hubert Birkenmeier, damaliger Torwart der Veilchen, konnte sich per Video-Telefonat kurzzeitig einklinken. Im Vordergrund des Beisammenseins standen zahlreiche persönliche Gespräche, selbstverständlich auch der Austausch über das Aufeinandertreffen der beiden Berliner Traditionsvereine in der Bundesliga.

Ete Beer und Fabian Drescher im Austausch.

Hertha wird Favoritenrolle gerecht

Am 13. Spieltag der Saison 1974/75 strömten 75.000 Menschen zum Duell der gastgebenden Lila-Weißen mit den Blau-Weißen in das restlos gefüllte Olympiastadion, bei dem die Veilchen als erstmaliger Aufsteiger und somit Außenseiter gegen die etablierten Nachbarn für eine Überraschung sorgen wollten. Hertha BSC wurde damals mit einem 3:0 (0:0) der Favoritenrolle gerecht. Gerhard Grau nach einem feinen Doppelpass mit Lorenz Horr und Erich Beer mit zwei traumhaften Distanzschüssen sorgten für den letztendlich verdienten „Auswärtssieg“, während sich TeBe zumindest mit einer Einnahme in Höhe von 525.000 DM trösten durfte.

Das Programmheft zum ersten Berlin-Derby in der Bundesliga.
Shakehands der Trainer: Das Programmheft zum ersten Berlin-Derby in der Bundesliga.

Die damaligen Aufstellungen lauteten:

Tennis Borussia: Hubert Birkenmeier – Hans-Georg Kraus, Norbert Siegmann, Karl-Heinz Schnellinger, Wolfgang Mulack – Ditmar Jakobs, Jürgen Schulz, Hans Sprenger – Norbert Stolzenburg, Peter Geyer, Albert Bittlmayer

Hertha BSC: Thomas Zander – Michael Sziedat, Ludwig Müller, Uwe Kliemann, Hans Weiner – Wolfgang Sidka, Erwin Hermandung, Erich Beer – Gerhard Grau (81. Benno Magnusson), Lorenz Horr, Kurt Müller (75. Holger Brück)

Auch das Rückspiel ging an Blau-Weiß

Auch das zweite Duell im Olympiastadion am 30. Spieltag konnte Hertha BSC mit 2:1 (1:1) für sich entscheiden. Vor 45.000 Zuschauerinnen und Zuschauern erzielte Michael Sziedat mit einem sehenswerten Treffer in den linken oberen Winkel bereits kurz nach dem Anpfiff die sehr frühe Führung, die TeBe-Kapitän Jürgen Rumor nach einem feinen Konter noch vor der Halbzeit ausgleichen konnte. Wenige Minuten nach der Pause sorgte dann Wolfgang Sidka mit einem Linksschuss aus zehn Metern für die Entscheidung. 

Die damaligen Aufstellungen lauteten:

Hertha BSC: Thomas Zander – Michael Sziedat, Ludwig Müller, Uwe Kliemann, Hans Weiner (46. Holger Brück) – Erwin Hermandung, Wolfgang Sidka, Erich Beer – Gerhard Grau (88. Benno Magnusson), Lorenz Horr, Detlev Szymanek

Tennis Borussia: Hubert Birkenmeier – Hans-Georg Kraus, Peter Eggert, Jürgen Rumor, Hans Sprenger (27. Gerd Schwidrowski) – Ditmar Jakobs, Karlheinz Subklewe (71. Albert Bittlmayer), Wolfgang Mulack, Jürgen Schulz – Norbert Stolzenburg, Peter Geyer

Der Ausgang dieser Begegnung besiegelte gleichzeitig den Abstieg von Tennis Borussia unter Trainer Georg Gawliczek. Hertha BSC hingegen beendete die Spielzeit unter Trainer Georg Kessler überraschend als Vizemeister hinter Borussia Mönchengladbach – bis in die Gegenwart die beste Bundesliga-Platzierung der Vereinsgeschichte.

An dieser Stelle gedenken wir auch den Persönlichkeiten beider Vereine der Saison 1974/75, die leider bereits verstorben sind, aber unvergessen bleiben:

Albert Bittlmayer, Peter Eggert, Georg Gawliczek (Trainer) Stephan Hoffmann, Hans-Georg Kraus, Karl-Heinz Schnellinger (Mannschaftskapitän) und Wolfgang Sühnholz von Tennis Borussia sowie Hans Eder (Co-Trainer), Lorenz Horr, Ludwig Müller (Mannschaftskapitän) und Hans Weiner von Hertha BSC.

Hertha BSC bedankt sich bei allen Anwesenden für den Besuch und sendet außerdem herzliche Grüße an diejenigen Protagonisten, die sehr gerne dabei gewesen wären, der Einladung aber aus gewichtigen Gründen leider nicht nachkommen konnten.

von Frank Schurmann