„Ich hatte Gänsehaut am ganzen Körper“
Der Berliner Weg führt auch an der Seitenlinie entlang: Dort, wo sich für gewöhnlich Rejhan Hasanovićs Einsatzgebiet befindet. Als aktuell jüngster Übungsleiter der Regionalliga Nordost kümmert sich der 33-Jährige seit vergangenem Sommer um die Belange unserer U23 – und das äußerst erfolgreich. Unsere jungen Blau-Weißen sammelten in 18 Auftritten gegen teilweise deutlich routiniertere Kontrahenten bereits 28 Zähler, die Tabellenplatz 7 zur Winterpause in dieser prestigeträchtigen Staffel bedeuten. Vor der Ausbeute steht für den Chefcoach aber noch die Ausbildung. „Das ist das, um was es geht. Das ist die Hauptaufgabe einer U23, unsere Berufung. Das ist auch der Grund, weshalb ich diese Aufgabe liebe. Wenn du den Jungs den letzten Schliff geben kannst, und sie dann im Olympiastadion siehst, ist das unglaublich. Bei der Einwechslung von Bobo (Boris Mamuzah Lum, Anm. d. Red.) hatte ich Gänsehaut am ganzen Körper“, erklärt Hasanović im Interview mit Redakteur Erik Schmidt. Außerdem sprach der gebürtige Bosnier über seinen Werdegang, Weggefährten und Vaterfreuden.
Rejhan, vielen Dank, dass du dir die Zeit nimmst, um mit uns auf die vergangenen Monate zurückzublicken. Wie würdest du das nun zu Ende gehende Jahr in drei Worten beschreiben?
Rejhan Hasanović: Es ist schwierig, so ein Jahr in drei Worten zusammenzufassen. Auf jeden Fall war es für mich sehr ereignisreich und besonders, weil es sehr viel Neues mit sich gebracht hat. Privat war natürlich mein größter Höhepunkt, mein größtes Geschenk, dass ich Papa eines gesunden Jungens namens Edin geworden bin. Also allein das Wort Edin würde das Jahr perfekt widerspiegeln. Mit Blick auf den sportlichen Bereich und die Tatsache, dass ich die U23 übernehmen durfte, würde ich außerdem noch Dankbarkeit und Vorfreude sagen.
Lass uns der Reihe nach auf die vergangenen Monate zurückblicken. Die U17 hat in der Rückrunde der Saison 2023/24 unter deiner Leitung kein einziges Pflichtspiel verloren. Neben dem vierten Platz in der B-Junioren-Bundesliga Nord/Nordost stand auch der Triumph im Nike-Youth-Cup zu Buche. Wie stolz bist du auf diese Leistungen?
Hasanović: Zum Ende der Saison waren einige unserer Jungs wie Bobo Lum oder Jelani Ndi bei der U19, sonst wären wir vielleicht sogar noch ein, zwei Plätze weiter vorn gelandet. Aber darauf kam es gar nicht an. Wir haben 13 Spieler von der U16 in die U17 hochgezogen und sie regelmäßig eingesetzt. Beispielsweise Niklas Hildebrandt, Maik Afri Akumu, Enoch Adetokunbo-Adelenu und Yunus Ünal. Die Jungs haben neben denen aus dem älteren Jahrgang schon zu den Stützen des Teams gezählt und überzeugen auch in dieser Saison. Darauf sind wir stolz. Darum geht es: Die Spieler heranführen und in ihrer Entwicklung voranbringen. Umso besser, dass die Ergebnisse zusätzlich auch noch gepasst haben.
Im April bist du dann zum ersten Mal Vater geworden. Wie sehr hat dich dieses Erlebnis verändert? Welche Auswirkungen hat dein Sohn auf deinen Alltag?
Hasanović: Es war einfach ein unbeschreibliches Gefühl, ich kann es gar nicht in Worte fassen. Ich hatte zuvor davon gehört, dass ein eigenes Kind etwas in einem auslöst – und das ist definitiv so. Vielleicht bin ich jetzt noch einfühlsamer (schmunzelt). Edin hat unseren Alltag komplett verändert – aber im Positiven. Meine Frau befindet sich in Elternzeit und macht sehr viel, aber natürlich bin ich genauso gefragt. Klar, wenn ein Spiel ansteht, schotte ich mich meist zur Konzentration etwas ab. Sonst versuche ich allerdings, jede Minute mit ihm zu nutzen, zu genießen und keinen Entwicklungsschritt zu verpassen.
Im Juni folgte schließlich deine Beförderung zum U23-Coach bei unserem Hauptstadtclub. Wie fiel deine Reaktion aus, als du das erste Mal von dieser Möglichkeit gehört hattest?
Hasanović: Zwei Tage zuvor haben die U17-Jungs und ich uns noch mit der Vorbereitung auf ein Turnier beschäftigt. Denn ich bin fest davon ausgegangen, dass ich ihr Trainer bleibe. Dann kam es aber zu den ersten Gesprächen mit den Verantwortlichen. Ich war überrascht, da ich bis dahin noch nicht im Männerbereich gearbeitet hatte. Gleichzeitig war mein Respekt vor dieser Herausforderung in der Regionalliga mit ihren vielen Traditionsvereinen auch groß. Anschließend fiel aber relativ schnell die Entscheidung: Für mich war es einfach eine geile Chance, eine geile Aufgabe an der Schnittstelle zu den Profis. Gerade mit den vielen Jungs und Top-Talenten, die ich schon von früher kannte. Alles in allem bin ich extrem dankbar für diese Gelegenheit!
[>]Menschlichkeit, Empathie, Emotionalität und Kommunikation sind mir besonders wichtig.[<]
Du arbeitest bereits seit zehn Jahren als Trainer, hast demzufolge früh angefangen. Wie entstand damals die Idee, in die Rolle des Übungsleiters zu schlüpfen?
Hasanović: Ich wollte so früh eigentlich gar kein Trainer werden, sondern so lange wie möglich selbst spielen. Aber irgendwann war es so, dass ich mich, als ich beim BFC Dynamo in der Jugend gespielt habe, zum zweiten Mal schwer am Kreuzband verletzt hatte. Der ehemalige Jugendleiter dort, Jürgen Kaiser, meinte dann zu mir, weil ich sehr fußballverrückt war: ‚Unterstütz doch mal diese eine kleine Mannschaft, die keinen Trainer hat.‘ Das Team tat mir etwas leid, weswegen ich hingegangen bin und schnell gemerkt habe, dass mir das extrem gefällt und Freude bereitet. Kinder gönnen sich gegenseitig Erfolge und stehen mit großem Spaß auf dem Rasen. Es hat mir einfach ein gutes Gefühl gegeben, ihnen etwas beizubringen. Das Jahr darauf habe ich dann eine ältere Mannschaft bekommen, die ich über einen längeren Zeitraum begleitet habe. In diesem 2002er-Jahrgang hatte ich Jungs wie Dion Ajvazi, Fisnik Asslani oder Florian Haxha, die ihren Weg gegangen sind. Vor nun schon über sieben Jahren kamen dann Benny Weber und André Henning auf mich zu und haben mir die Möglichkeit gegeben, bei Hertha zu arbeiten. Dafür bin ich noch immer sehr dankbar! Jeder, der in Berlin irgendwas mit Fußball macht, will zu Hertha. Hertha ist aus meiner Sicht das Höchste in Berlin.
Welche Ziele hast du dir für deine Laufbahn als Coach gesetzt? Es waren schließlich viele Schritte nötig, um dahin zu kommen, wo du jetzt bist...
Hasanović: Ich habe nach meinem zweiten Kreuzbandriss nicht mehr selbst gespielt, sondern etwas resigniert. Das höchste der Gefühle wäre vielleicht die Oberliga gewesen. Aber ich wollte trotzdem dem Fußball treu bleiben, zunächst ohne große Ziele. Ich habe da noch bei der Post gearbeitet und nebenbei die Lizenzen gemacht. Eine nach der anderen, von der untersten angefangen. Ich wollte das so – diese Aufgabe, die anfangs eben noch kein Job war, von der Pike kennenlernen. Ich wollte ein qualifizierter Trainer für die Jungs sein, der ihnen etwas geben kann. Als ich gesehen habe, wie viel Spaß es mir bereitet und dass ich auch ein gewisses Talent dafür habe, hat sich alles nach und nach aus dieser Leidenschaft heraus entwickelt. Hertha war dann einfach eine riesige Chance. Ich habe als Co-Trainer von Sofian Chahed in der U15 angefangen und gehofft, irgendwann auch selbst eine Mannschaft übernehmen zu dürfen. So kam es dann auch, Schritt für Schritt.
Du gehst den Berliner Weg an der Seitenline und bist im zurückliegenden Sommer mit zu diesem Zeitpunkt gerade einmal 32 Jahren schon in der vierthöchsten Spielklasse Deutschlands angekommen. Wie würdest du dich selbst als Trainer beschreiben? Welche Dinge haben dich in deiner Entwicklung geprägt?
Hasanović: Menschlichkeit, Empathie, Emotionalität und Kommunikation sind mir besonders wichtig. Meine Art ist es grundsätzlich, jeden Spieler wie einen kleinen Bruder zu behandeln und zu begleiten. Ich kann aber auch strenger sein. Im Laufe der Jahre haben mich viele Leute beeinflusst. Ich habe versucht, mir von allen etwas abzuschauen. Es ist schwierig, da einzelne Personen zu nennen. Drei stechen vielleicht heraus. Zecke, der immer alle Jungs gleichbehandelt und dessen Umgang mit anderen mich beeindruckt. Frank Vogel, der über eine riesige Erfahrung verfügt und mir am Anfang bei Hertha extrem geholfen hat. Und Jürgen Kaiser vom BFC, ohne den ich vermutlich gar kein Trainer geworden wäre. Insgesamt würde ich sagen, dass ich mich durch meine Kollegen, den Austausch mit ihnen und verschiedene Weiterbildungen enorm verbessert habe. Als perfektes Beispiel dient die Konzeption einer einheitlichen Spielidee innerhalb unserer Akademie – an ihr haben wir alle gemeinsam zwei Jahre lang gefeilt, was mich sowohl inhaltlich als auch taktisch vorangebracht hat. Dafür bin ich sehr dankbar!
Zurück ins Jahr 2024: Schon Ende Juli habt ihr in Greifswald beim amtierenden Vizemeister das erste Ausrufezeichen als jüngstes Team der Staffel gesetzt. Was hat dir dieser Sieg bedeutet? Wie überrascht warst du, dass so schnell so viele Rädchen ineinandergriffen?
Hasanović: Das war Freude und Überraschung pur! Unser Altersdurchschnitt in diesem Spiel lag bei unter 19 Jahren. Die Greifswalder galten vor der Saison zudem als Titelfavorit. Aber wir haben da mit unserem „kleinen Kindergarten“ gewonnen. Dabei wussten wir gar nicht, wo wir stehen und dachten, wenn wir lange die Null halten, wäre das schon gut. Die Jungs haben es schon in der Vorbereitung gut gemacht und dann ein super Spiel abgeliefert. Die angesprochene Spielidee hat dabei geholfen. Die Art und Weise, wie wir auftreten wollen, verändert sich in den unterschiedlichen Altersklassen nicht. Aber gegen so eine erfahrene Mannschaft in neuer Konstellation so erwachsen zu agieren, das war schon bemerkenswert.
Wie die Mannschaft habt ihr euch als Trainerteam ebenfalls nach einigen personellen Veränderungen finden müssen. Wie viel Zeit habt ihr dafür benötigt? Wie gut harmoniert ihr inzwischen als Gruppe?
Hasanović: Überragend! Das ganze Trainerteam und der gesamte Staff haben einen großen Anteil an der starken Hinrunde. Admir Hamzagić ist ein äußerst erfahrener Mann, der jahrelang unter Pál Dárdai im Profibereich gearbeitet hat. Er weiß, wie Männerfußball funktioniert. Wir haben mit Tony Fuchs einen unglaublich ehrgeizigen und engagierten Kollegen, der die Gegenspieler, die Plätze, die Schiedsrichter und eigentlich jeden einzelnen Grashalm in der Regionalliga kennt. Das gleiche gilt für Alfred Bär. Jeder hat seine Geschichte und es mir äußerst leicht gemacht. Es war vom ersten Tag eine große gegenseitige Akzeptanz vorhanden, das Zwischenmenschliche hat direkt gepasst. Wir sind als Team total zusammengewachsen und haben großen Spaß. Das ist nicht selbstverständlich, sondern großes Glück. Siege wie Greifswald haben natürlich auch dabei geholfen, dass alle an unsere Idee glauben. Es handelt sich einfach um eine homogene Truppe – trotz der häufigen personellen Verschiebungen. Da sind Kommunikation und ein vernünftiger Austausch ganz wichtig.
Es folgten viele weitere Erfolge. Auf welche Auftritte bist du besonders stolz?
Hasanović: Jena, definitiv. Neben dem Hinspiel aber auch ganz klar das Rückspiel gegen Greifswald vor wenigen Wochen. Wir haben über 70 Minuten zu zehnt gespielt. Wie wir in dieser herausfordernden Situation reagiert haben, war richtig gut. Die Mannschaft hat sehr reif und diszipliniert gespielt. Aber auch alle Auftritte in England beim Premier League International Cup. Dort ging es teilweise gegen Spieler, die schon in der ersten Liga aufgelaufen sind. Da haben unsere Jungs gezeigt, dass sie mithalten können.
[>]Wir spielen stets auf das nächste Tor. Diesen Mut, diesen Ehrgeiz erwarten wir von den Jungs.[<]
Gleichzeitig gab es auch den einen oder anderen Rückschlag zu verarbeiten. Beispielsweise die deutlichen Pleiten gegen Lok Leipzig und in Halle sowie die schmerzhafte Niederlage in Meuselwitz, bei der du einen Platzverweis kassiert hast. Wie lehrreich waren diese Partien? Was hat die Mannschaft, was hast du als Trainer von diesen Auftritten mitgenommen?
Hasanović: Die Rückschläge haben uns stark gemacht. Definitiv. Die Mannschaft ist immer noch besser zurückgekommen. Wir haben gegen Leipzig sechs Dinger bekommen, danach aber zwei Spiele gewonnen. Dann haben wir gegen Halle deutlich verloren und danach sogar drei Spiele hintereinander gewonnen. Die Jungs haben sich von den Niederlagen nicht beeindrucken lassen, weil sie eben von unserem Weg überzeugt sind. Das ist das entscheidende! Auch Meuselwitz und die beiden folgenden Niederlagen gegen Chemie und beim BFC waren Prüfungen. Im Duell mit Leipzig nur zuschauen zu können, war unglaublich schwierig für mich. Das wünsche ich keinem Trainer. Es galt in dieser Phase, mit einigen Widerstände klarzukommen. Das ist gelungen, wie die beiden abschließenden Auftritte ohne Gegentor gegen Zehlendorf und Greifswald bewiesen haben.
Du hast das zweite Duell dieser Saison mit Greifswald schon angesprochen. Warum kam es erst unmittelbar vor der Winterpause zu eurem allerersten Unentschieden?
Hasanović: Das ist vor allem dem jungen Alter unserer Mannschaft geschuldet. Wenn wir gut drin waren, haben wir das Ding meistens auch gezogen. Wenn es aber schwierig lief, war es für die Jungs nicht einfach mit verschiedenen Herausforderungen wie den gegnerischen Fans oder der unorthodoxen Spielweise des Gegners klarzukommen. Da ist viel Talent, aber es fehlt manchmal logischerweise an Erfahrung, Konstanz und Cleverness. Außerdem wollen wir uns auch gar nicht hinten reinstellen, um vielleicht einen Punkt mitzunehmen, sondern immer gewinnen. Wir spielen stets auf das nächste Tor. Diesen Mut, diesen Ehrgeiz erwarten wir von den Jungs. Nur so lernen sie, wie offensiver Fußball funktioniert. Dass sie dann hin und wieder auch negative Erfahrungen machen, gehört zum Lernprozess.
In Tim Goller, Sebastian Weiland, Boris Mamuzah Lum, Dion Ajvazi, Marlon Morgenstern und Julius Gottschalk tauchten während der ersten Saisonhälfte auch schon zahlreiche U23-Leistungsträger bei Pflichtspielen unserer Profis im Kader auf. Wie zufrieden macht dich diese Tatsache? Wie eng ist der Austausch mit Cristian Fiél und seinem Trainerteam?
Hasanović: Das ist das, um was es geht. Das ist die Hauptaufgabe einer U23, unsere Berufung. Das ist auch der Grund, weshalb ich diese Aufgabe liebe. Wenn du den Jungs den letzten Schliff geben kannst, und sie dann im Olympiastadion siehst, ist das unglaublich. Bei der Einwechslung von Bobo hatte ich Gänsehaut am ganzen Körper (strahlt). Ich habe ihn in der U15, in der U16, in der U17 und nun auch in der U23 trainiert. Wir müssen die Jungs so vorbereiten, dass sie auch nachhaltig oben bleiben können. Dabei geht es um Teamwork. Die Kommunikation mit der Profiabteilung diesbezüglich ist sehr eng. Fiélo ist ein guter Typ, ein sehr umgänglicher Charakter, sehr menschlich, mit viel Empathie. Er hat selbst in der Jugend gearbeitet. Deswegen passt das gut. Zusätzlich gibt es in Dirk Kunert einen Übergangstrainer, der sowohl bei uns, als auch bei den Profis dabei ist. Er gibt allen Seiten immer direktes Feedback. Außerdem spricht Zecke viel mit den Jungs und uns, wenn es um die nächsten Schritte geht.
Wie genau verfolgst du auf der anderen Seite das Geschehen bei unserer U19 und U17? Wie viele Jungs dieser Auswahlen kommen auch schon für Einsätze im Männerbereich in Frage?
Hasanović: Meine Leidenschaft ist Fußball! Ich liebe es, Fußballspiele zu gucken. Inzwischen ist es außerdem auch einfach meine Aufgabe. Das versuche ich, so gut es im Einklang mit der Familie geht, hinzubekommen. Ich habe in dieser Saison fast jedes U19-Heimspiel gesehen. Wenn wir zeitgleich im Einsatz waren, habe ich es anschließend auf Video geguckt. Die U17 habe ich auch regelmäßig gesehen, die U16 und U15 genauso. Zu all diesen Jahrgängen habe ich auch besondere Verbindungen. Es gab jetzt schon einige Jungs aus der U19, die bei uns gespielt haben oder im Kader standen. Auch von der U17 – ein sehr spannender Jahrgang – könnten da künftig noch einige nachkommen.
Beim Premier League International Cup schnupperten einige dieser ganz jungen Talente bereits bei euch rein. Wie bewertest du diesen Wettbewerb, der ja durchaus auch die Vorbereitung auf das Tagesgeschäft beeinflusst?
Hasanović: Für diesen krassen Wettbewerb können wir gar nicht dankbar genug sein. Wir spielen in der Regionalliga gegen Herrenmannschaften von Traditionsclubs mit beeindruckender Physis und dort dann auf hohem Niveau gegen Gleichaltrige, die teilweise schon Einsätze in der besten Liga der Welt hatten. Dieser Kontrast ist wahnsinnig spannend und die Erfahrungen extrem wichtig – genau wie das ganze Drumherum. Wir nutzen die Gelegenheit auch, um Jungs aus der U19 oder U17 die verdiente Bühne zu geben. Das, was die Jungs in England lernen, ist die herausfordernde Doppelbelastung in einzelnen Wochen absolut wert. Wenn wir nun Norwich schlagen, können wir sogar noch weiterkommen.
Außer dem Weiterkommen beim Premier League International Cup: Was nimmst du dir, was nehmt ihr euch als Mannschaft für das neue Jahr vor?
Hasanović: Weiter hart arbeiten, weiter ausbilden, an uns glauben und bestimmte Dinge verfeinern und festigen. Meistens war es so, dass meine Mannschaften in der Rückrunde mehr Punkte geholt haben. Nun wird es schwierig, das zu toppen (lacht). Aber es geht auch gar nicht um Punkte, sondern darum, jeden Einzelnen weiterzuentwickeln und noch mehr Spieler nach oben zu bringen. Das ist unser Credo.
Worauf freust du dich in den paar fußballfreien Tagen am meisten? Was hast du geplant?
Hasanović: Ich freue mich sehr darauf, mit der Familie mehr Zeit verbringen zu dürfen. Es ist ja das erste Weihnachten mit meinem Kleinen. Wir werden in meine Heimat nach Priboj in Bosnien fahren. Dort – weg von Berlin – will ich natürlich auch etwas abschalten und die Batterie für 2025 aufladen. Meist bin ich aber schon nach zwei, drei Tagen wieder voller Tatendrang (grinst).