Statement zum Urteil des Amtsgerichts Karlsruhe
Hertha BSC und das Fanprojekt der Sportjugend Berlin solidarisieren sich mit dem Karlsruher SC, dem Fanprojekt Karlsruhe sowie insbesondere mit seinen Mitarbeitenden, die am vergangenen Dienstag von dem Amtsgericht Karlsruhe zu Geldstrafen verurteilt worden sind. Auch Hertha BSC und das Fanprojekt Berlin haben den Prozess in Karlsruhe aufmerksam verfolgt und bedauern den bisherigen Verlauf sowie das vorläufige Ergebnis sehr.
Für Hertha BSC ist die Zusammenarbeit mit dem Fanprojekt ein wesentlicher und wichtiger Baustein für eine umfassende, nachhaltige und erfolgreiche Fanarbeit. Diese ist geprägt von gegenseitigem Vertrauen und Respekt auf allen Ebenen. Umso wichtiger ist es, dass für diese Zusammenarbeit mit dem Fanprojekt und für das Wirken der einzelnen Mitarbeitenden der dringend und zwingend erforderliche rechtliche Rahmen geschaffen wird, der Gewähr dafür bietet, dass die Arbeit mit den Fans von Hertha BSC vertrauensvoll, rechtssicher und ohne die Sorge vor Rechtsverfolgung bei der Ausübung der Tätigkeit möglich ist.
„Das Risiko, dass die Mitarbeitenden von Fanprojekten vertrauliche Inhalte aus Gesprächen mit Jugendlichen jederzeit weitergeben müssen, wenn sie sich nicht strafbar machen wollen, zerstört eben dieses Vertrauensverhältnis und macht den Arbeitsauftrag der Teilhabe an der Lebenswelt der Jugendlichen und somit eine gewaltpräventive Arbeit fast unmöglich“, sagt Ralf Busch, Leiter des Fanprojekts Berlin.
Hertha BSC appelliert deshalb an die zuständigen Entscheidungsträger, sich diesem wichtigen Thema anzunehmen und die Gesetzeslage im Sinne einer wirkungsvollen sozialen Arbeit zu gestalten.