„Wir müssen diesen Weg konsequent weitergehen“
Die ordentliche Mitgliederversammlung (Protokoll zum Nachlesen) fand ganz im Zeichen der Wahl eines neuen Präsidiums statt. An der Spitze unseres Vereins steht ab sofort Fabian Drescher. Als Vize des zuvor kommissarischen Präsidenten fungiert künftig Anne Noske. Außerdem komplettieren das siebenköpfige Gremium Knut Beyer, Ferhat Dogru, Niklas Lohse, Saravanan Sundaram und Dr. Ralf Thaeter. Zur Veranstaltung im CityCube der Messe Berlin hatten sich 4.061 Mitglieder eingefunden und damit für eine neuen Rekord gesorgt. Bislang datierte dieser vom 29. Mai 2012, als 3.401 Herthanerinnen und Herthaner erschienen waren.
Enormer Mitgliederanstieg
Apropos Rekord: Unser Hauptstadtclub verbuchte in der jüngeren Vergangenheit einen enormen Mitgliederanstieg. Insgesamt gehören unserer Alten Dame inzwischen 58.147 Blau-Weiße an. „Seit der Wahl 2022 und dem zugehörigen Kurswechsel ist unser Verein um ziemlich genau 17.000 Mitglieder gewachsen. Das ist einmalig in der Geschichte von Hertha BSC und unterstreicht die positiven Entwicklungen sowie den Zusammenhalt“, betonte Drescher.
Weitere wichtige Zahlen präsentierte in der Folge auch Thomas E. Herrich den Anwesenden. Im Zeitraum zwischen dem 1. Juli 2023 und dem 30. Juni 2024 steht für Hertha BSC ein Fehlbetrag in Höhe von 33,3 Millionen Euro zu Buche, was eine Verbesserung um 65,8 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. „Wir sehen an dieser Entwicklung klar die positive Auswirkung des eingeschlagenen Sanierungskurses. Nach Jahren der Verschlechterung ist es uns gelungen, das Ruder herumzureißen und das Jahresergebnis signifikant zu verbessern“, unterstreicht der Sprecher unserer Geschäftsführung.
Positives operatives Ergebnis zum 30. Juni
Obendrein verkündete Herrich, dass zum 30. Juni 2024 ein positives operatives Ergebnis ausgewiesen werden konnte. Das EBITDA liest sich im Vergleich zum Vorjahr um 42 Millionen Euro verbessert und beläuft sich auf plus 0,8 Millionen Euro. „Der Turnaround ist geschafft, Hertha BSC kann sein operatives Geschäft wieder selbst tragen. Die Einnahmen decken seit Jahren also wieder die Ausgaben“, unterstrich der 60-Jährige das wichtige Ziel, das unser Hauptstadtclub damit um ein Jahr vorzeitig erreicht hat. Herrich fasste zusammen: „Es gab zahlreiche Einschnitte, und wir mussten an vielen Stellen tief in die Strukturen eingreifen. Doch die Zahlen der abgelaufenen Saison belegen, dass unsere harte Arbeit und unser Einsatz Früchte tragen und wir wirtschaftlich wieder auf stabilerem Fundament stehen. Das bedeutet jedoch auch: Wir müssen diesen Weg konsequent weitergehen. Nur so können wir sicherstellen, dass Hertha langfristig gesundet.“
In einer Talkrunde sprach anschließend auch Ralf Huschen zu den Blau-Weißen im Saal. „Ich habe ein tolles Team und hochmotivierte Mitarbeiter vorgefunden. Mein Ziel ist, die Verschuldung auf null zu bringen. Dafür arbeiten wir, dafür arbeite ich jeden Tag – und das muss unser Ziel sein“, erklärte Herrichs Geschäftsführerkollege. Zudem hatten Benjamin Weber und Andreas ‚Zecke‘ Neuendorf auf dem Podium Platz genommen.
Weber & Neuendorf berichten über Profis, Frauen & Nachwuchs
Unser Sportdirektor lobte zunächst die Errungenschaften unserer Mädchen- und Frauenabteilung. „Die Entwicklung dort zeigt, was ein gutes Miteinander in unserem Verein ausmacht. Unser Team macht Spaß, die Frauen und Mädchen sind bei Hertha BSC angekommen. Das war nicht nur am Samstag im Stadion Lichterfelde zu sehen“, verwies Weber zudem auf den Sieg im Spitzenspiel beim FC Viktoria 1889 und die damit einhergehende Tabellenführung in der Regionalliga Nordost. Außerdem sprach unser Sportdirektor auch über das Team von Cristian Fiél und dessen Situation in der 2. Bundesliga. „Wir haben unseren Wunschkandidaten als Trainer bekommen – jemand, der mutigen offensiven Fußball spielen lässt, gut mit jungen Spielern arbeitet und die zweite Liga kennt. In den Heimspielen haben wir es noch nicht so gut hinbekommen, das klare Ziel ist es, das in den verbleibenden Auftritten des Jahres im Olympiastadion zu verbessern.“ Neuendorf berichtete zudem ausführlich über das Geschehen in unserer Fußball-Akademie. „Unsere U23 belegt mit einem jungen Trainer und einem jungen Team einen starken 5. Platz in der Regionalliga“, stellt der Direktor Akademie & Lizenzspielerbereich heraus und fügt hinzu: „Im Fokus unserer Ausbildung steht grundsätzlich das Heranführen der Jungs an die erste Mannschaft. Dass wir einen guten Job machen, belegt die Tatsache, dass wir in diesem Jahr wieder neun Eigengewächse bei den Profis auf den Platz hatten.“
Antrag mit klarer Mehrheit abgesegnet
Als einer der abschließenden Tagesordnungspunkte stand ein Antrag der AKJ zur Stärkung des Mädchen- und Frauenfußballs bei Hertha BSC auf dem Programm, dieser erhielt eine klare Mehrheit. Nach über zehn Stunden endete die Mitgliederversammlung schließlich.