Die Grafik mit Martin Schindler.
Fans | 4. März 2024, 16:43 Uhr

Dieser Moment, als ich Herthaner wurde

War es der erste Schal, den eure Eltern euch auf dem Weg zum Spiel gekauft haben? War es der erste durchs Olympiastadion hallende Hertha-Fangesang, der euch nachhaltig beeindruckt hat? Oder doch die Kunststücke einzelner Blau-Weißer auf dem grünen Rasen – von Ete Beer über Marcelinho bis hin zu Marko Pantelić? Jede Herthanerin und jeder Herthaner hat einen eigenen Weg in unsere blau-weiße Familie. Gemeinsam mit Exklusiv-Partner Berliner Kindl sucht unser Hauptstadtclub genau diese Geschichten – diesen Moment, als ihr Herthaner geworden seid.

Für Martin Schindler waren ein Heimatbesuch und ein Heimsieg bei seiner Premiere im Olympiastadion die ersten Schritte zum Blau-Weißen. „Hertha war einmal bei uns in Strausberg zu Gast. Dort habe ich dann unter anderem Spieler wie Artur Wichniarek aus nächster Nähe erlebt“, blickt der Dartsprofi im Gespräch mit herthabsc.com zurück. „Ich kann mich außerdem noch an einen Stadionbesuch gegen Schalke erinnern, als ich sieben oder acht Jahre alt war. Mein erstes Spiel im Olympiastadion. Die Partie hatte gerade erst begonnen, da traf Yıldıray Baştürk bereits zum 1:0. Hertha gewann am Ende 4:1.“

Begabte Spieler als Identifikationsgrundlage

Talentierte Kicker im Dienste unserer Alten Dame festigten die Verbindung zu unserem Hauptstadtclub in den folgenden Jahren weiter. „Die Spieler haben das Fandasein sehr beeinflusst. Ich fands toll, Marcelinho und Baştürk zusammen spielen zu sehen. Im FIFA-Karrieremodus habe ich immer Hertha genommen und so den gesamten Kader richtig kennengelernt“, lacht der 27-Jährige, der auch in der Folge gute Erinnerungen mit seinem Herzensverein sammelte. „Gerade in den späten 2000er und frühen 2010er Jahren mit Spielern wie Marko Pantelić, Andrij Voronin oder Gojko Kačar habe ich sehr schöne Zeiten mit Hertha BSC erlebt. Die Saison 2008/09 war wahrscheinlich mit die schönste Phase. Hertha war drauf und dran, Meister zu werden – leider sind die Jungs dann noch auf Platz 4 abgerutscht“, kann der Blau-Weiße im Rückblick über den Abschluss der Spielzeit schmunzeln.

Was macht unsere Spreeathener für Schindler so besonders? „Der Verein hat immer wieder tolle Talente und Spieler hervorgebracht. Damit konnte ich mich immer sehr gut identifizieren“, sagt der gebürtige Strausberger, der auch nicht lange überlegen muss, um seinen Lieblingsspieler zu nennen. „Definitiv Marcelinho. Ich habe seine Freistöße geliebt, sein Erscheinungsbild mit den bunten Haaren und die Position des Zehners“, lächelt der Mann mit dem Spitznamen „The Wall“.

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Der Verein hat immer wieder tolle Talente und Spieler hervorgebracht. Damit konnte ich mich immer sehr gut identifizieren.
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-Martin Schindler

Trotz eigener Profikarriere: Hertha noch immer im Blick

Sein Erfolg an der Scheibe verlangte nach und nach immer mehr Fokus auf die eigene Sportkarriere. „In den vergangenen Jahren bin ich durch meine eigene Profilaufbahn ein wenig vom Fußball abgedriftet. Live gucken oder ins Stadion gehen war nahezu unmöglich, da ich parallel selbst gespielt habe. Zudem wohne ich inzwischen nicht mehr in der Berliner Umgebung, sondern aus beruflichen und privaten Gründen im Frankfurter Bereich“, berichtet der Herthaner. Doch ganz los lässt einen unser Verein eben nie. „Natürlich schaue ich nach den Ergebnissen, wer getroffen hat und wie Hertha gerade dasteht.“ Wie schätzt er den Status Quo ein? „Aktuell ist noch Luft nach oben, aber man hofft natürlich immer nur das Beste und dass es wieder hochgeht!“

Weiter nach oben möchte Schindler auch im eigenen Sport. Auf die Frage nach Gemeinsamkeiten von Darts und Fußball antwortet er: „In beiden Sportarten ist Durchhaltevermögen gefordert. Das Profigeschäft ist im Fußball durch die riesige Konkurrenz noch härter, zudem hat man im Darts mehr Karrierejahre. Von einem Fußballprofi sind zehn bis 15 Jahre volle Leistung gefordert. Bei beidem muss man außerdem nervenstark sein, das ist eine weitere Parallele.“

Dartsduell mit den Dárdais

Als Márton und Bence Dárdai, beide große Dartsfans, beim Termin in der Traumfabrik vorbeischauen und sich einige Duelle mit dem Dartsprofi liefern, gibt es zwar die erwarteten Siege für den Familienvater. Doch die Vorstellung unserer beiden Eigengewächse hinterlassen durchaus Eindruck. „Die Jungs sind echt gut! Da kenne ich andere Leute, die seit 20 Jahren spielen und wesentlich mehr mit den Pfeilen streuen“, grinst Schindler. „Man muss acht geben auf die Dárdais!“ Er selbst wird das mit Sicherheit weiter tun – ganz getreu dem Motto: Einmal Herthaner, immer Herthaner!

von Konstantin Keller