In Gedenken an Hanne Sobek
Johannes Sobek, den alle nur Hanne nannten, war eine der einflussreichsten und erfolgreichsten Persönlichkeiten in der Vereinsgeschichte von Hertha BSC. Vor genau 35 Jahren, am 17. Februar 1989 starb das Urgestein der Alten Dame. Zu Ehren seines Todestags erinnern wir an einen großen Herthaner.
Geboren am 18. März 1900 im mecklenburgischen Mirow, zog Johannes Sobek im Alter von zehn Jahren nach Berlin und lernte bei Bavaria 09 das Fußballspielen. Nachdem der Offensivmann anschließend fünf Spielzeiten (1920-1925) für Alemannia 90 kickte, legte er mit dem Wechsel zu Hertha BSC den Grundstein für eine eindrucksvolle Karriere. In der Hauptstadt avancierte Hanne Sobek zur Symbolfigur der glorreichen Zeiten unseres Clubs. Sechs Mal in Folge stand der zehnfache Nationalspieler mit den Spreeathenern im Finale um die deutsche Meisterschaft. Vier Niederlagen brauchte es, bis sich der Stürmer und der Hauptstadtclub 1930 nach einem 5:4-Sieg über Holstein Kiel deutscher Meister nennen durften. Mit seinen zwei Treffern im Endspiel trug der Fan-Liebling maßgeblich dazu bei. In der Folgesaison gelang den Berlinern im Endspiel gegen 1860 München (3:2) die Titelverteidigung – Hanne Sobek trug sich erneut doppelt in die Torschützenliste ein.
Zweifacher Berliner Meister und Aufstiegstrainer
Nach dem zweiten Weltkrieg startete der frühere Profi seine Trainerkarriere bei der SG Union Oberschöneweide und führte den Verein 1950 in die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft, durfte allerdings mit dem Team nicht nach West-Deutschland einreisen. Daraufhin flüchtete der Coach mit einem Großteil seiner Spieler in den Westen der Hauptstadt. Dort übernahm die Ikone 1959 an der Seitenlinie beim Herzensverein Hertha BSC und feierte an seiner alten Wirkungsstätte zwei Berliner Meisterschaften sowie den Aufstieg in die Bundesliga. Zwei Jahre nach Beendigung seiner Laufbahn kehrte Sobek noch einmal zu den Blau-Weißen zurück und besetzte für ein knappes halbes Jahr den Posten des Not-Vorsitzes im Vorstand.
Für Hanne Sobek war Hertha BSC als Spieler, Trainer und Funktionär immer eine Herzensangelegenheit. Oliver Ohmann schreibt in einem Buch über ihn: "Hanne Sobek war das Wunder, auf das Berlins Fußball-Anhänger so lange gewartet hatten – charismatisch, leidenschaftlich, genial." Bis heute wirken seine Verdienste für unseren Verein nach. Ruhe weiterhin in Frieden, Hanne!