Elfmeter-Drama mit Happy End!
Unseren Spielbericht gibt es auch in Einfacher Sprache.
Pál Dárdai nahm im Achtelfinale des DFB-Pokals eine Änderung im Vergleich zum Sieg gegen Elversberg vor. Michał Karbownik bekleidete die Position als Linksverteidiger, Deyovaisio Zeefuik rückte auf die Doppelsechs zu Pascal Klemens, während Márton Dárdai mit Linus Gechter die Innenverteidigung bildete. Marc Kempf saß zunächst wie auch Toni Leistner auf der Bank. Beim Hamburger SV gab es sieben Wechsel: Matheo Raab hütete das Tor, Daniel Heuer Fernandes rotierte ebenso raus wie Top-Torjäger Robert Glatzel. Dafür kehrte u.a. Kapitän Sebastian Schonlau in die Startelf zurück.
Drei Ecken – und die Führung
Den ersten Abschluss der Begegnung, die stimmungsvoll auf den Rängen und intensiv auf dem Rasen begann, verzeichnete unsere Alte Dame. Nach Hereingabe von Márton Dárdai zielte Pascal Klemens aus etwa zwölf Metern über den Kasten (6.). Es war die dritte von drei Ecken allein in den ersten zehn Minuten, nach der Jonjoe Kenny den Ball am Strafraumeck per Außenrist nur knapp am langen Pfosten vorbeizirkelte (10.). Es dauerte ein paar Minuten, bis es wieder gefährlich wurde – dafür dann richtig! Reese leitete einen Angriff über links ein und schickte Florian Niederlechner auf die Reise, dessen Zuspiel in der Mitte nach Zusammenprall zwischen Haris Tabaković und Keeper Raab zurücksprang. Unsere Nummer 11 stand richtig, spielte eine Art Doppelpass mit dem Innenpfosten und drückte das Kunstleder mit dem rechten Fuß zum 1:0 über die Linie (21.)! 120 Sekunden später musste unser Coach tauschen und brachte für den angeschlagenen Gechter Abwehrhüne Leistner (23.).
Hamburg dreht das Spiel
Das erste Mal eingreifen musste Tjark Ernst nach fast einer halben Stunde bei einem Abschluss von Immanuël Pherai (29.). Kurz darauf allerdings war unser Torwart überwunden: Wieder war es Pherai, der abzog und das Spielgerät aus etwa 22 Metern mit Hilfe des Pfostens versenkte (31.). Das Kräftemessen, das unsere Jungs bis dahin im Griff hatten, wurde im Anschluss offener: Bei Jonas Mefferts Kopfball packte Ernst sicher zu (37.), danach verpasste Tabaković eine Reese-Flanke minimal (38.). Nicht weniger knapp schoss László Bénes aus kurzer Distanz daneben (41.). Allerdings machte es Hamburgs Nummer 8 vor der Pause noch besser und staubte aus kurzer Distanz zum 2:1 für die Gäste ab (43.).
Mit Wiederanpfiff blieb der verwarnte Derry Scherhant in der Kabine, Gustav Christensen kam auf Rechtsaußen. Auf dieser Seite setzt Reese den ersten Akzent: Nach seinem hohen Ball per Außenrist stieg Tabaković in der Mitte am höchsten, doch den Kopfball unserer 25 hielt Raab sensationell (52.). Keine Zeigerumdrehung später musste Ernst bei einem Versuch von Bénes aus 13 Metern eingreifen (53.). Unsere Alte Dame wechselte doppelt: Bilal Hussein und Smail Prevljak wirkten jetzt mit, Zeefuik und Tabaković verließen das Feld (60.). Zunächst war es jedoch wieder Reese, der den Offensivaktionen seinen Stempel aufdrückte: Unser Flügelflitzer scheiterte nach schönem Sololauf aus spitzem Winkel an Raab (64.). Unsere Jungs stemmten sich - angefeuert von den lautstarken Fans - gegen die Niederlage. Christensen köpfte etwas in Rücklage über den Querbalken (74.).
Debüt von Jindaoui – Reese schlägt zurück!
Auch in der Schlussphase suchten unsere Herthaner den Weg zum gegnerischen Gehäuse. Prevjak wurde geblockt (78.), Karbownik traf nach Balleroberung die falsche Entscheidung (78.), Reese schlenzte drüber (79.). Zehn Minuten vor dem regulären Ende feierte Nader Jindaoui sein Pflichtspieldebüt (80.). Als die Hoffnung fast schon erloschen war, brachte Reese das Olympiastadion zum Beben! Mit einem Flachschuss aus 18 Metern besorgte er das 2:2 (90.), das nach siebenminütiger Nachspielzeit die Verlängerung bedeutete.
In der Extrazeit rauschte ein saftiges Pfund von Kenny drüber (93.). Unsere Berliner hatten mehr Spielanteile, mobilisierten alle Reserven – doch der vermeintliche Lucky Punch glückte den Hanseaten: Nach langem Ball legte Joker Robert Glatzel auf Joker Ransdorf Königsdörffer, der ohne Mühe zum 3:2 einschob (102.). Christensen verpasste mit einem Kopfball drei Minuten später die direkte Antwort (105.). Der Däne kam auch nach dem erneuten Seitenwechsel nach Reese-Pass einen Schritt zu spät, um zu vollstrecken (108.).
Erneut die späte Belohnung für unsere Jungs
Immer wieder peitschte unsere nimmermüde Nummer 11 das blau-weiße Team nach vorne – bis die Belohnung folgte! Reese beförderte das Kunstleder in der 120. Minute an allen vorbei in die Mitte, wo Kenny lauerte und im Fallen das erlösende 3:3 erzwang (120.)! Es ging ins Elfmeterschießen.
Vom Punkt behielten Prevljak, Klemens, Jindaoui und Kenny für Hertha die Nerven, Bénes, Muheim und Glatzel für die Norddeutschen. Doch weil Ernst gegen Königsdörffer hielt und auch Reese für Blau-Weiß vollstreckte, zogen unsere Mannen mit einem 8:6 ins Viertelfinale ein! Was für eine Partie, was für ein Drama!
Auslosung am Sonntag
Bereits am Sonntag (10.12.23) erfahren unsere Blau-Weißen, wer Gegner in der Runde der letzten Acht wird. Dann steigt im Rahmen der ARD-Sportschau ab 19:15 Uhr die Auslosung im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund. Ziehungsleiter ist U-17-Weltmeistertrainer Christian Wück, Assistent Jens Nowotny. Die Runde der letzten Acht steigt am 30./31. Januar und 6./7. Februar.
Hertha BSC: Ernst – Kenny, Gechter (23. Leistner), M. Dárdai, Karbownik – Klemens, Zeefuik (61. Hussein) – Scherhant (45. Christensen), Reese (C) – Niederlechner (80. Jindaoui) – Tabaković (61. Prevljak)
Hamburger SV: Raab – Mikelbrencis (98. Krahn), Hadžikadunić, Schonlau (61. Ramos), Muheim – Pherai (98. Oliveira), Meffert, Bénes – Jatta (72. Königsdörffer), Németh (72. Glatzel), Öztunali
Tore: 1:0 Reese (21.), 1:1 Pherai (31.), 1:2 Benes (43.), 2:2 Reese (90.), 2:3 Königsdörffer (102.), 3:3 Kenny (120.)
Elfmeterschießen: 1:0 Prevljak, 1:1 Bénes, 2:1 Klemens, 2:2 Muheim, 3:2 Jindaoui, 3:3 Glatzel, 4:3 Kenny, 5:3 Reese
Schiedsrichter: Sascha Stegemann
Gelbe Karte: Karbownik, Scherhant, Niederlechner, Kenny – Pherai, Jatta, Meffert, Glatzel
Zuschauerzahl: 58.946