SVE-Coach Horst Steffen ballt die Faust.
Profis | 2. Dezember 2023, 10:15 Uhr

Kiek ma, wer da kommt: Elversberg

Die SV Elversberg fliegt derzeit so hoch wie noch nie in ihrer Vereinsgeschichte. Nach zwei Aufstiegen in Serie spielt die Sportvereinigung zum ersten Mal in der Clubhistorie in der 2. Bundesliga – und überraschte dabei bereits einige große Namen. Nun haben die Jungs von Trainer Horst Steffen den nächsten Coup im Visier, wenn sie am Sonntag (03.12.23, 13:30 Uhr, Tickets hier) im Olympiastadion unsere Herthaner herausfordern. Vorangegangen ist der höchste Saisonsieg, ein 4:1 gegen Paderborn, welches den Coach beeindruckte. „Wir haben Konter mit hoher Effektivität abgeschlossen. Ich habe meine Mannschaft selten so konsequent und so stark gesehen“, staunte der 54-Jährige, der seine Schützlinge gegen unsere Hauptstädter zum 200. Mal coachen wird, im Anschluss. In der Gegnervorschau nimmt herthabsc.com den kommenden Kontrahenten unter die Lupe.

Die sportliche Situation: 24 Punkte bedeuten nach 14 Runden Platz 6 für die SVE. Umso beeindruckender, wenn man bedenkt, dass unsere Gäste aus den ersten vier Ligapartien nur einen Zähler geholt haben. „Die ersten vier Spieltage waren eher nicht so berauschend, was die Ergebnisse anbelangt. Aber die Hoffnung, dass wir mithalten können, war relativ früh da“, resümiert Übungsleiter Steffen, der dennoch positiv überrascht von der aktuellen Tabellenlage ist. „Die Platzierung ist aktuell über die Maßen gut, das hatte ich nicht erwartet.“ Im DFB-Pokal war hingegen in der 1. Hauptrunde Schluss: Der FSV Mainz 05 setzte sich beim Gastspiel durch, ehe die Rheinhessen wiederum an unseren Spreeathenern scheiterten.

[>]
Die Hoffnung, dass wir mithalten können, war relativ früh da. Die Platzierung ist aktuell über die Maßen gut, das hatte ich nicht erwartet.
[<]

-Horst Steffen

Die Elversberger im Fokus: Luca Schnellbacher steht sinnbildlich für die erfolgreichen vergangenen Wochen und Monate der Schwarz-Weißen. Der Angreifer war bereits in der vergangenen Spielzeit mit 14 Treffern ein entscheidender Aufstiegsfaktor und ist auch in der aktuellen Saison mit vier Toren und vier Vorlagen bester Scorer. Dicht hinter ihm liegt Paul Stock, der sieben direkte Torbeteiligungen gesammelt hat und den Sprung aus der Regionalliga offenbar mühelos geschafft hat. Den Neuzugang vom TSV Steinbach zeichnen große Vielseitigkeit und sein Zug zum Tor aus allen Lagen aus – unter anderem gelang dem 26-Jährigen bei den Mittelhessen ein Treffer aus der eigenen Hälfte. Elversberg hat auch einige spannende Akteure auf Leihbasis für sich gewonnen, die eigentlich bei Bundesligisten unter Vertrag stehen. Ein Beispiel: Frederik Jäkel. Die Leipziger Leihgabe spielte sich zuletzt in der Innenverteidigung fest und überzeugte beim jüngsten Heimsieg mit einer Passquote von einhundert Prozent über 90 Minuten. Einen alten Bekannten, ausgeliehen vom FC Bayern, könnte Pascal Klemens treffen: „Ich kenne Paul Wanner aus gemeinsamen Spielen in den U-Mannschaften. Kontakt gab es vorher aber keinen“, verriet unser Eigengewächs im Vorfeld.

Die besonderen Duelle: Diesen Abschnitt können wir diesmal kurzhalten: Der kommende Vergleich wird das erste Pflichtspiel zwischen SVE und BSC sein, bisher kreuzten sich die Wege beider Clubs noch nicht. Mit ihren bisherigen 24 Zählern überflügelten die Gäste aber immerhin bereits ein Berliner Team in der ewigen Zweitligatabelle – den Spandauer SV, der 1975/76 in seinem einzigen Jahr im Unterhaus zehn Punkte gesammelt hat. Unsere Alte Dame liegt mit 897 Zählern in diesem Ranking übrigens auf Tabellenplatz 20. Erfolg und positive Entwicklungen machen die Saarländer aber nicht nur an Statistiken fest. „Die Jungs wissen: Wenn wir gut gespielt und trotzdem verloren haben – dann war es trotzdem eine gute Partie. Und dann ist es eine Frage der Zeit, bis sich das irgendwann dreht“, unterstreicht Coach Steffen.

Die Meinung über unsere Elf: Der Fußballlehrer ließ sich im Vorfeld nicht zu sehr in die Karten schauen. „Ein bisschen kennen wir die Berliner. Trotzdem ist es dann viel mehr Arbeit, einen genauen Matchplan zu erstellen“, sagt Steffen, der sein Team bestmöglich auf alle Eventualitäten vorbereiten möchte. „Wir wollen genau arbeiten und dementsprechend den Jungs etwas an die Hand geben, woran sie sich halten können.“

von Konstantin Keller