Remis gegen den KSC
Im Duell mit unseren Freunden des Karlsruher SC nahm Pál Dárdai im Vergleich zur Rostock-Partie wie erwartet zwei Änderungen vor. Die zuletzt gesperrten Toni Leistner und Marc Kempf kehrten in die Innenverteidigung zurück. Linus Gechter und Andreas Bouchalakis nahmen auf der Bank Platz, während Márton Dárdai eins nach vorne auf die Sechs rückte. Die Badener begannen mit Daniel Brosinski, Jérôme Gondorf und Philip Heise, der ehemalige Hertha-Bubi Leon Jensen und David Herold schauten zunächst von draußen zu, Sebastian Jung fehlte verletzt.
Über das gesamte weite Rund des Olympiastadions glänzten die Farben blau und weiß – ein imposantes Bild und ein stimmungsvoller Auftakt. Auf dem Rasen des Olympiastadions erwischte derweil der KSC den besseren Start: Zunächst scheiterte Lars Stindl mit der Innenseite noch an Tjark Ernst (8.), zwei Zeigerumdrehungen später jubelte die Mannschaft von Trainer Christian Eichner schließlich doch. Deyovaisio Zeefuik, bedrängt von Gondorf, schlitterte in einen Eckball und beförderte den Ball aus kurzer Distanz in die eigenen Maschen (10.). Ein früher Rückstand und länger die letzte nennenswerte Offensivaktion. Auf den Rängen unterstützten sich beide Fanlager mit Wechselgesängen.
Hertha antwortet dem KSC
Dann schlugen unsere Jungs eiskalt zu: Fabian Reese legte das Spielgerät raus auf die linke Seite zu Marten Winkler, der seinen Kollegen mit einer gut getimten Flanke wieder bediente. Mit einem kraftvollen Kopfball – aus vermeintlich eher ungünstiger Position – überwand Reese Schlussmann Patrick Drewes zum 1:1 (29.)! Der vierte Saisontreffer unseres Außenbahnspielers und ein Tor, das unseren Hauptstädtern Auftrieb gab. Nach einer Ecke von Jonjoe Kenny hielt Haris Tabaković die Murmel artistisch im Spiel, ehe sich Florian Niederlechner robust gegen zwei Gegner durchsetzte und das Kunstleder im Fünfer stehend über die Linie nickte (42.). In der Nachspielzeit lag das 3:1 in der Luft. Erst entschärfte Drewes einen Fernschuss von Reese (45.+2), anschließend warf sich der Keeper mit vollem Einsatz in die Schussbahn von Tabaković.
Nach dem Seitenwechsel setzte die Ostkurve mit einer Choreo zu Ehren der Fanfreundschaft das erste Ausrufezeichen. Nicht weniger spektakulär war die Klärungsaktion von Ernst gegen den Kopfball von Igor Matanović, bei dem sich unser Torhüter strecken musste (47.). Es folgte größtenteils Leerlauf ohne zwingende Möglichkeiten in beiden Strafräumen. Erst ein Abspielfehler von Drewes, den Niederlechner energisch anlief, ebnete Reese den Weg. Allerdings traf unsere Offensivkraft nur den rechten Innenpfosten, von wo die Pille zurück ins Feld sprang (61.).
Verpasste Vorentscheidung
Vor Anbruch der Schlussphase musste Márton Dárdai angeschlagen runter, auch Florian Niederlechner hatte Feierabend. Bouchalakis und Smail Prevljak übernahmen für die Kollegen (70.). Unsere Alte Dame stand hinten sicher, verpasste es offensiv jedoch, mit einem dritten Treffer für die Vorentscheidung zu sorgen. Nach Doppelpass mit Prevljak zielte Tabaković aus spitzem Winkel knapp neben den Pfosten (78.). Der erneut fleißige Pascal Klemens ließ erst seinen Kontrahenten stehen, drosch das Kunstleder danach aber über den Querbalken (79.). Und so kam es, wie es kommen musste: Erst hielt Ernst sensationell gegen Matanović (80.), beim doppelt abgefälschten Schuss von Jensen war er jedoch chancenlos (81.). Derry Scherhant ersetzte in den letzten Minuten Winkler (85.), das Ergebnis konnte der Joker aber auch nicht mehr zu unseren Gunsten kippen. Es blieb beim 2:2 gegen die Gäste aus der Fächerstadt.
Mit nun 17 Punkten gehen die Dárdai-Schützlinge in die Länderspielpause. Nach dem freien Wochenende gastieren unsere Berliner bei Hannover 96 (24.11.23, 18:30 Uhr).
Hertha BSC: Ernst – Kenny, Leistner (C), Kempf, Zeefuik – Klemens, M. Dárdai (70. Bouchalakis) – Winkler (85. Scherhant), Reese – Niederlechner (70. Prevljak) – Tabaković
Karlsruher SC: Drewes – Brosinski (62. Thiede), Bormuth, M. Franke, Heise (85. Herold) – Gondorf (C), Nebel (46. Jensen), Wanitzek (90.+3 Burnic), Stindl – Matanović, Schleusener (62. Zivzivadze)
Tore: 0:1 Zeefuik (10., ET), 1:1 Reese (29.), 2:1 Niederlechner (42.), 2:2 Jensen (81.)
Schiedsrichter: Michael Bacher
Gelbe Karte: Jensen, Heise
Zuschauerzahl: 58.851