„Schichtwechsel“: Hertha BSC empfängt Werkstätten-Beschäftigte
Wie sieht ein Arbeitstag bei einem Profifußballclub aus? Wie läuft eine Pressekonferenz ab? Und wie funktioniert das Training mit ausgebildeten Fußballlehrern? Auf all diese Fragen haben die 35 Teilnehmenden des diesjährigen „Schichtwechsel“ eine Antwort bekommen. Am Donnerstag waren die Beschäftigten der Behindertenwerkstätten Berlins zu Gast bei unserer Alten Dame und haben in verschiedenen Bereichen unseres Vereins hospitiert.
Ein Perspektivwechsel für alle Beteiligten
Der gleichnamige bundesweite Aktionstag hat auch in diesem Jahr Menschen mit und ohne Behinderung dazu eingeladen, ihren Arbeitsplatz zu tauschen und so die Perspektive des Gegenübers einzunehmen. Mit einer Rekordbeteiligung von über 100 Werkstätten und Unternehmen war der „Schichtwechsel“ bereits im vergangenen Jahr ein großer Erfolg. „Alle 'Schichtwechsler' waren begeistert. Hertha BSC hat bestimmt wieder neue Fans hinzugewonnen. Wir freuen uns schon auf das nächste Jahr und natürlich auf alle Heimspiele, die wir seit geraumer Zeit begleiten dürfen“, erklärte Stephan Kersten als Mitorganisator des Projekts. Ähnlich zufrieden zeigten sich die blau-weißen Beteiligten. „Als Fußballprofi haben wir eine besondere gesellschaftliche Verantwortung, der wir nicht nur an so einem Tag, sondern jederzeit gerecht werden wollen“, sagte unser Flügelspieler Fabian Reese. „Dieser Tag hilft auch dabei, uns unserer privilegierten Situation als Sportler noch einmal bewusst zu werden.“
Pressekonferenz mit Fabian Reese, Toni Leistner und Haris Tabaković
Der Tag begann mit einer Tour durch das Heiligtum unserer Mannschaft: die Kabine. Anschließend stand eine Trainingseinheit unter Leitung von Akademiecoach Michael Dober auf dem Plan. Auch Amelie König, Spielerin unserer 1. Frauen, war dabei und begleitete eine kleine Gruppe von „Schichtwechslern“ bei ihren Übungen.
Da sportliche Betätigung bekanntlich hungrig macht, fanden sich die Beteiligten danach zu einem Mittagessen im „Greens“ auf dem Olympiagelände zusammen, ehe das Highlight des Tages anstand: Fabian Reese, Toni Leistner und Haris Tabaković stellten sich im Rahmen einer Pressekonferenz den Fragen der Teilnehmenden. „Das war ein cooler Austausch mit erfrischenden Gesprächen. Inklusion und Sichtbarkeit sind wichtige gesellschaftliche Aspekte, die mit solchen Projekten noch einmal mehr in unser Bewusstsein rücken“, sagte unser Kapitän im Anschluss an die Fragerunde. Auf dieser wurde Haris Tabaković auch gefragt, was es bedeutet, für die Blau-Weißen zu spielen und wie er sich vor den Spielen pusht. „Hertha ist ein toller Verein, ich wurde hier super aufgenommen und im vollen Olympiastadion zu spielen, ist besonders. Der Club steht für mehr, aber durch Reden ist niemand erfolgreich gewesen. Es liegt an uns, das auf dem Platz zu zeigen. Dafür arbeiten wir hart", sagte unser Angreifer. Ehe es zum krönenden Abschluss zum Testspiel unserer Alten Dame ins Mommsenstadion ging, bekamen unsere Besucherinnen und Besucher einen Einblick in den Mannschaftsbus unserer Profis.
Wir bedanken uns bei allen Teilnehmenden für diesen gelungenen Perspektivwechsel und den großartigen Erfahrungsaustausch!