Frauen unterliegen dem 1. FC Union
Groß war die Vorfreude im blau-weißen Lager: Wochenlang hatte sich das Team von Trainer Manuel Meister intensiv auf das erste Spiel in der Frauen-Regionalliga Nordost vorbereitet, die Planungen für diesen historischen Moment liefen im Verein im Hintergrund noch länger.
Auf dem Rasen im Stadion auf dem Wurfplatz/Amateurstadion entwickelte sich bei hochsommerlichen Temperaturen eine fesselnde Anfangsphase. Vor den Augen von Präsident Kay Bernstein und Geschäftsführer Thomas E. Herrich schoss Svenja Poock unsere Spreeathenerinnen mit der ersten Aktion in Führung – das frühe 1:0 und das erste Tor für die Geschichtsbücher unserer Herthanerinnen (3.). Doch die Gäste aus Köpenick, die als großer Aufstiegsfavorit in die Saison starten, schlugen schnell zurück: Sarah Abu Sabbah (5.). und Dina Orschmann (10.) drehten die Begegnung. Leidenschaftlich kämpfte unser Frauenteam um jeden Zentimeter, schenkte - angefeuert vom Publikum - nichts ab, auch wenn die Gäste von Trainerin Ailien Poese mehr Ballbesitz hatten. Bei einer Standardsituation hatte unser Team allerdings nach Nachsehen, Abu Sabbah schnürte den Doppelpack (33.). Kurz vor der Pause verhinderte Sophie Kernchen, die einige starke Paraden zeigte, mit einer Fußabwehr das dritte Tor der Unionerin (40.). Ein Tor fiel dann allerdings doch noch: Dina Orschmann erhöhte vor dem Seitenwechsel auf 4:1 (41.).
Nach der Pause gestalteten unsere Frauen die Angelegenheit mit großem Einsatz und viel Engagement offener. Klare Abschlüsse der Rot-Weißen gab es in dieser Phase nicht. Coach Meister brachte nach rund einer Stunde in Amelie König, Lenina Burghardt und Lotte Reimold für Marleen Rohde, die angeschlagene Anouk Westphal und Torschützin Poock drei frische Kräfte. Die Duelle waren derweil weiter umkämpft, das Spielgeschehen fand größtenteils zwischen den Sechzehnern statt. Auch in der Schlussphase, in der Lena-Melina Schulze und Helene Wildner für Ronja Borchmeyer und Elfie Wellhausen mitwirkten, suchten beide Mannschaften die Lücke vergebens, ehe Zita Rurack (86.) und Athanasia Moraitou (90.+3) in dieser ersten Partie mit unserer Hertha-Flagge auf dem Trikot für den 1:6-Endstand sorgten.
Ein unbeschreibliches Gefühl
Nach Abpfiff verabschiedeten die 1.511 Fans im Stadion unsere Herthanerinnen mit lautstarkem Applaus und honorierten einen beherzten Auftritt. „Ich bin stolz auf die Mädels, denn sie haben das gezeigt, was wir sehen wollten. Sie haben als Team alles rausgehauen, sich gegenseitig unterstützt. Jetzt müssen sie lernen, diese Energie durchgehend auf den Platz zu bekommen, dann wir es für jeden Gegner schwierig, gegen uns zu spielen", sagte Trainer Meister nach Abpfiff. Torschützin Poock schilderte ihre Eindrücke: „Das erste Tor war ein unglaublicher Moment - wie die Fans abgegangen sind, das war fast schon wie im Traum. Auch die Hertha-Fahne zu tragen, war unglaublich. Die Niederlage tut weh, vielleicht ist das Ergebnis am Ende zwei Tore zu hoch, aber ich glaube, gegen andere Gegner sieht es anders aus." Am nächsten Sonntag (27.08.23, 14:00) gastieren unsere Berlinerinnen beim 1. FFV Erfurt.
Hertha BSC: Kernchen – Pranke, Dreher, Giannori, Westphal (63. Burghardt) – Frieauff (C) – Rohde (54. König), Poock (63. Reimold), Borchmeyer (81. Schulze), Genthe – Wellhausen (81. Wildner).
Tore: 1:0 Poock (3.), 1:1 Abu Sabbah (5.), 1:2 Dina Orschmann (10.), 1:3 Abu Sabbah (33.), 1:4 Dina Orschmann (41.), 1:5 Rurack (86.), 1:6 Moraitou (90.+3)
Schiedsrichterin: Jacqueline Lünser
Gelbe Karten: König
Spielort: Stadion auf dem Wurfplatz/Amateurstadion
Zuschauer: 1.511