Geschichte geschrieben - Gemeinschaft gestärkt
Kay Bernstein hätte sich zum Start der Saisoneröffnung keine Sorgen machen müssen. „Ich hoffe, ihr habt Freitag alle aufgegessen“, eröffnete unser Präsident die Veranstaltung mit einem Schmunzeln. Insgesamt befanden sich dabei über den ganzen Tag 10.000 Anhängerinnen und Anhänger auf dem Olympiagelände, die ihre Teller offenbar vorbildlich geleert hatten. Denn wenig später brach die Sonne durch die Wolken und tauchte den Himmel in schönstes Blau und Weiß. „Ich freue mich, dass so viele Herthanerinnen und Herthaner hier sind. Wir haben ein wundervolles Programm für euch vorbereitet, bei dem für alle etwas dabei ist – lasst uns zusammen einen schönen gemeinsamen Tag verbringen“, unterstrich unser Cluboberhaupt in seiner einleitenden Rede.
Trotz Niederlage gegen den KSC: Hertha-Frauen schreiben Geschichte
Anschließend wurde im Stadion auf dem Wurfplatz/Amateurstadion blau-weiße Geschichte geschrieben: Unsere 1. Frauen trafen in ihrem allerersten Spiel auf die Mannschaft des Karlsruher SC. Auch Profitrainer Pál Dárdai und seine Schützlinge ließen sich die Partie nicht entgehen. Die zwei Mal 30 Minuten eröffneten unsere Freundinnen aus Baden mit dem Führungstreffer durch Noelle Maier (4.). Die Karlsruherin schlenzte die Kugel präzise in den linken Winkel. In der Folge gelangen Maier weitere sehenswerte Tore: Nach einer Viertelstunde verwandelte sie eine Ecke direkt, fünf Zeigerumdrehungen später ließ sie das 3:0 für den KSC folgen, diesmal per direkt verwandeltem Freistoß. Unsere Herthanerinnen, unterstützt von 4.000 Fans, versuchten eigene Akzente zu setzen – die Fächerstädterinnen nutzten ihren mehrwöchigen Trainingsvorsprung jedoch gut aus und blieben tonangebend.
Nach dem Seitenwechsel erhöhten unsere Frauen den Druck. Der halbrechts durchgebrochenen Amelie König wäre nach 37 Minuten um ein Haar das erste Tor für unsere Berlinerinnen gelungen, in höchster Not klärte die gegnerische Abwehr die Situation. Auf der Gegenseite nutzte Karlsruhe eiskalt seine nächste Möglichkeit zum 4:0 durch Helena Merkle (43.). Einen Abschluss von Lenina Burghardt blockte die KSC-Defensive (45.), Elena Frieauffs Versuch ging daneben (56.), nach einem Freistoß verpasste Svenja Poock denkbar knapp (58.). Eine Minute später war es dann so weit: Kapitänin Clara Dreher fasste sich ein Herz und erzielte das historische Tor! König hätte eine Minute später beinahe noch den zweiten Treffer nachgelegt – doch das Ergebnis war an diesem Tag ohnehin zweitrangig. Die Zuschauerinnen und Zuschauer verabschiedeten beide Teams mit einer Menge Applaus. „Das war eine tolle Kulisse für uns. Man hat dem Team die Nervosität in der ersten Halbzeit angemerkt, in der zweiten Hälfte haben die Spielerinnen dann ihr Herz in die Hand genommen und Hertha-Tugenden bewiesen“, bilanzierte U17-Trainer Stefan Herm, der den verhinderten Chefcoach Manuel Meister vertreten hatte.
So spielte Hertha: Reimann (31. Ulrich) – Poock (31. Haesler), Wetzorke, Pausch (51. Poock), Dreher (C), Schulze (31. Burghardt), Genthe, Pranke, Zeinert (46. Frieauff), Rohde, König
Applaus spendete auch Benjamin Weber. „Glückwunsch an die Freunde aus Karlsruhe und Glückwunsch an uns alle, denn all das war eine Initiative der Mitglieder. Das ist historisch“, ordnete unser Sportdirektor das Gesehene ein. „Wir sind unheimlich glücklich und froh, dass wir nun eine eigene Frauen- und Mädchenabteilung haben. Großer Dank dafür nochmal an Hertha 03 und an Tim Kauermann, Sofian Chahed und sein Team, die im Hintergrund seit Monaten unter Hochdruck an der Integration zahlreicher Mannschaften arbeiten. Wir sind sehr gespannt, wie sich unsere junge Frauenmannschaft in der Regionalliga schlagen wird. Das ist ein spannendes Projekt, das wir weiter entwickeln und fördern werden. Hoffentlich auch mit eurer Hilfe“, so der 43-Jährige in Richtung der Anwesenden.
Weber: „Wir spüren die Aufbruchstimmung“
Im Interview mit Manfred „Manne“ Sangel sprach Weber anschließend auch über die positive Resonanz von der Basis unseres Vereins. „Wir spüren die Aufbruchstimmung. Das, was wir hier wieder an Rückhalt erfahren, müssen wir aufsaugen. Ihr Fans seid das Fundament, auf dem wir unseren Verein weiter aufbauen“, unterstrich der gebürtige Berliner. Angesprochen auf die Vorbereitung unserer Profis sagte er: „Hinter uns liegen intensive Wochen. Trainerteam und Kader, in dem die Jungen und die Älteren gut harmonieren, haben hart gearbeitet. Der Spaß ist dabei nicht zu kurz gekommen – aber es ist auch gut, dass es jetzt losgeht!“
Weiter ging es anschließend mit dem Showtraining der Profis, welches unsere Jungs im neuen Auswärtstrikot absolvierten. Nach Dehnübungen und Erwärmung schwitzten die Herthaner bei Spielformen auf Kleinfeld und Rondo. Zum Abschluss folgte eine ausführliche Autogrammstunde, bei der unsere Spieler den Fans für Signaturen und Fotos zur Verfügung standen und den einen oder anderen Plausch mit den Anhängerinnen und Anhängern hielten. Unser Trainer zeigte sich erfreut über die vielen Begegnungen zwischen Fans und Profis und eine gelungene Veranstaltung. „Das war ein toller Tag für Hertha BSC. Diese positive Energie müssen wir als Verein beibehalten. Jetzt freuen wir uns auf den Saisonstart, auf den wir noch eine Woche hinarbeiten werden“, erklärte Pál Dárdai.
Bernstein wünscht sich „Demut, Realismus, Zusammenhalt“
Parallel sprachen auf der Bühne unseres Exklusivpartners 94,3 rs2 Kay Bernstein und Thomas E. Herrich über den Status Quo unseres Hauptstadtclubs. „Als Verein brauchen wir Demut, Realismus und Zusammenhalt. Nur so kann sich ein Gefühl einstellen, dass wir die Herausforderungen gemeinsam bewältigen können. Dafür brauchen wir ehrliche Arbeit und Leute, die unseren Weg mitgehen. Und die sehe ich hier. Dankbare, bodenständige Fans. Der Weg, den wir mit euch gehen, ist der steinigere Weg – aber es ist der beste für Hertha BSC“, unterstrich Bernstein.
Herrich: „Guten Weg mit viel Arbeit fortsetzen“
Dass alle Blau-Weißen bereit sind, diesen Weg zu gehen, spürt auch unser Geschäftsführer. „Diese Rückmeldung, die wir von den Menschen nicht nur hier erhalten, kann uns stolz machen. Die Dauerkarten- und Trikotverkäufe sind da gute Beispiele. Hier entsteht etwas – und für die Unterstützung können wir uns nur bedanken! Wir sind auf einem guten Weg, den wir mit viel Arbeit weiter fortsetzen müssen“, verdeutlichte Herrich.
Fortgesetzt wurde anschließend auch das bunte Rahmenprogramm, bei dem sich alle Großen und Kleinen an den zahlreichen Aktions- und Informationsständen unterhalten ließen. Am Abend stand noch die Siegerehrung des diesjährigen Hertha-Cups an, bei dem Haseltown Spandau die begehrte Trophäe in die Luft streckte - Siegerfotos mit Präsident Bernstein inklusive. Der letzte Programmpunkt eines schönen gemeinsamen Tages im Olympiapark, an dem die Hertha-Familie Geschichte geschrieben und ihre Gemeinschaft weiter gestärkt hat.
Euer Feedback zum Rahmenprogramm ist gefragt
Um diese Stunden im Kreise der Hertha-Familie zukünftig noch angenehmer für euch gestalten zu können, brauchen wir euer Feedback! Daher würden wir uns freuen, wenn ihr euch drei Minuten Zeit nehmt, um einige Fragen zur Veranstaltung zu beantworten. Als Dankeschön habt ihr die Chance, ein signiertes Trikot zu gewinnen. Mehr Infos dazu findet ihr hier!