Zum Abschluss: 2:1-Sieg in Wolfsburg
Pál Dárdai schenkte am letzten Spieltag gegen den VfL Wolfsburg Tjark Ernst das Vertrauen zwischen den Pfosten – das Bundesliga-Debüt für unseren Schlussmann. Gleiches galt für U19-Kapitän Pascal Klemens, der in der Innenverteidigung startete. Das waren aber nicht alle Wechsel: Marc Kempf, Marvin Plattenhardt, Jean-Paul Boëtius, Florian Niederlechner und Jessic Ngankam spielten ebenfalls mit der Fahne auf der Brust. Márton Dárdai, Stevan Jovetić, Prince Boateng, Dodi Lukébakio und Maximilian Mittelstädt fehlten im Aufgebot.
Unsere Spreeathener erwischten in einer offenen Anfangsphase keinen guten Start, Jakub Kamiński brachte die Wölfe früh nach einer Kombination und Hackenablage in Führung (2.). Zwar war unsere Alte Dame um die direkte Antwort bemüht, doch Florian Niederlechner scheiterte an Koen Casteels (4.). Danach hatte unser Schlussmann die ersten Möglichkeiten, sich auszuzeichnen. Erst parierte er gegen Kamiński (7.), dann gegen Jonas Wind (9.). Der VfL-Angreifer verpasste es kurz darauf aus aussichtsreicher Position zu erhöhen (18.). Unsere Mannschaft war bemüht, versuchte viel, aber fand in Person von Marco Richter keine Lücke (23.). Danach rückten Josuha Guilavogui und Patrick Wimmer in den Mittelpunkt, doch entweder zielten die Akteure der Niedersachsen daneben oder Ernst war zur Stelle (29, 31., 45.). So ging es mit knappem Rückstand in die Pause.
Nach Wiederanpfiff übernahmen Ibrahim Maza und Derry Scherhant für Suat Serdar und Jessic Ngankam. Die erste Aktion gehörte jedoch Richter, der das Spielgerät links am Gehäuse vorbeischlenzte (47.). Die Elf von Niko Kovač wollte im Kampf um Europa nachlegen und den zweiten Treffer erzielen, dagegen hatte Ernst allerdings etwas einzuwenden: Erst klärte er eine scharfe Hereingabe von Wimmer (49.), dann stellte er seine Klasse gegen Ridle Baku unter Beweis (52.). Im Gegenzug zeigten unsere Blau-Weißen den perfekten Spielzug: Richter schickte Lucas Tousart, der mustergültig zurück in den Strafraum legte, wo Maza nur noch einschieben musste (55.). Das 1:1 und das erste Tor für den 17-Jährigen in seinem zweiten Bundesliga-Einsatz! Nach etwas mehr als einer Stunde wich Marvin Plattenhardt für Peter Pekarík, der die Kapitänsbinde überstreifte (63.).
Mazas Debüttreffer - Richter dreht die Begegnung
Auf dem Rasen durfte unsere Nummer 2 postwendend die Führung bejubeln: Richters gefühlvoller Kunstschuss nach Eckeballvariante schlug im rechten Toreck ein – das 2:1 (68.)! 180 Sekunden danach verhalf Coach Dárdai dem nächsten Herthaner zum Debüt, als er Tony Rölke für Niederlechner brachte (71.). Der 20-Jährige fügte sich nahtlos ein, arbeitete mit seinen Kollegen und schaffte es, den knappen Vorsprung über die Zeit zu bringen. In der Schlussphase tauchte Tousart noch einmal gefährlich im gegnerischen Strafraum auf, scheiterte mit seinem linken Fuß jedoch an Casteels (84.). Kurz darauf vergab Omar Marmoush das 2:2 (86.). So triumphierte unser Hauptstadtclub, bei dem Julian Eitschberger noch Bundesliga-Minuten sammeln durfte, mit 2:1 in der Autostadt und sorgte so zumindest für einen sportlich siegreichen Abschluss der Saison 2022/23.
VfL Wolfsburg: Casteels – Baku, Bornauw, Guilavogui (C), van de Ven – Gerhardt (80. Pejčinović), Arnold, F. Nmecha (45.+3 Svanberg) – Kamiński (66. Paredes), Wind (80. Marmoush), Wimmer (66. Waldschmidt)
Hertha BSC: Ernst – Kenny, Klemens, Kempf, Plattenhardt (C) – Tousart, Serdar (46. Maza) – Boëtius, Richter (90.+1 Eitschberger), Ngankam (46. Scherhant) – Niederlechner (71. Rölke)
Tore: 1:0 Kamiński (2.), 1:1 Maza (55.), 1:2 Richter (68.)
Schiedsrichter: Benjamin Cortus
Gelbe Karten: Bornauw – Serdar, Kenny, Plattenhardt, Richter, Boëtius
Zuschauerzahl: 26.775