2:1: Wichtiger Dreier gegen den VfB!
Pál Dárdai setzte auf sein 4-2-3-1-System, nahm im Vergleich zum Spiel in München aber vier Änderungen vor. Der zuletzt gesperrte Marc Kempf startete ebenso wie Márton Dárdai, Marco Richter und Stevan Jovetić. Während unsere Nummer 20 den gewohnten Platz in der Innenverteidigung einnahm, rutschte dessen Kollege an die Seite von Lucas Tousart ins defensive Mittelfeld. Jovetić flankierten Richter links und Dodi Lukébakio rechts, im Sturm spielte Florian Niederlechner. Prince Boateng, der in Vorwoche ebenso fehlte, saß wie Agustín Rogel, Maximilian Mittelstädt und Jean-Paul Boëtius zunächst auf der Bank. Dort hielten sich neben Tjark Ernst auch Suat Serdar, Ibrahim Maza und Chidera Ejuke bereit. Bei der Elf von Sebastian Hoeneß fehlte Atakan Karazor wegen seiner zehnten gelben Karte, auch Konstantinos Mavropanos konnte nicht mitwirken. Ex-Herthaner Genki Haraguchi erhielt das Vertrauen seines Coaches.
Angetrieben von der lautstarken Ostkurve begannen unsere Spreeathener im Olympiastadion engagiert. Den ersten Abschluss verzeichneten allerdings die Gäste, als Serhou Guirassy abzog, Oliver Christensen jedoch zur Stelle war (7.). Auf der Gegenseite fehlte nicht viel und Richter hätte eine langgezogene Flanke von Jovetić über die Linie drücken können (8.). Tousart (12.) und Lukébakio (15.) versuchten es kurz von der Strafraumgrenze, verfehlten ihr Ziel allerdings. Dennoch eine ordentliche Auftaktphase unserer Blau-Weißen!
Kempf und Niederlechner treffen
Die Dárdai-Elf blieb dran: Nach schönem Lauf von Lukébakio behielt dieser die Übersicht und legte im Strafraum perfekt zurück, aber Tousart traf das Spielgerät aus knapp elf Metern nicht richtig (28.). Sekunden später Makulatur: Eine Flanke von Richter versenkte Kempf, der nach einer Ecke noch vorne war, wuchtig mit dem Schädel zum 1:0 (29.)! Eine verdiente Führung, die leider nicht lange hielt. Am zweiten Pfosten hatte Josha Vagnoman zu viel Platz und Zeit und legte das runde Kunstleder vorbei an Christensen zu Guirassy, der zum 1:1 nur einschieben musste (38.). Doch diese Begegnung bot vor der Pause noch mehr: In der Nachspielzeit brachte Lukébakio einen Freistoß scharf in die Mitte. Dort erwischte Niederlechner die Pille hauchzart mit den Stollen und überraschte Torwart Fabian Bredlow - 2:1 unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff (45.+2)!
Um ein Haar hätte unsere Alte Dame nach Wiederanpfiff nachgelegt, doch Lukébakios Schlenzer drehte sich um den linken Pfosten (51.). In der Folgezeit hatten die Baden-Württemberger den Ball zwar häufiger in ihren Reihen, doch unsere Berliner ließen sie selten in gefährliche Räume vorstoßen – und setzten ihrerseits Nadelstiche: Niederlechner scheiterte an den Füßen von Bredlow, stand dabei allerdings im Abseits (59.). Unser Cheftrainer wechselte sechs Zeigerumdrehungen später doppelt: Mittelstädt und Jessic Ngankam sollten für Lukébakio und Niederlechner mithelfen, die drei Punkte zu sichern (64.).
Unsere Herthaner ließen nicht nach, kämpften weiter um jeden Zentimeter in diesem wichtigen, nervenaufreibenden Kräftemessen. Erschöpft mussten Kempf, Dárdai und Richter runter, Rogel, Serdar und Ejuke kamen (76.). In der 82. Minute lenkte Christensen einen Abschluss von Vagnoman mit einer Hand über das Gehäuse. Endos Versuch (83.) rauschte daneben. Es blieb die letzte Aktion an diesem 31. Spieltag, den unsere Jungs mit Kampf und Geschick siegreich beendeten!
So schöpft unser Hauptstadtclub neue Hoffnung im Kampf um den Klassenerhalt und verkürzt den Rückstand auf den Relegationsplatz auf drei Zähler. Am Freitag (12.05.23, 20:30 Uhr) kämpft unser Team beim 1. FC Köln um die nächsten Punkte.
Hertha BSC: Christensen – Kenny, Uremović, Kempf (76. Serdar), Plattenhardt (C) – M. Dárdai (76. Rogel), Tousart – Lukébakio (64. Mittelstädt), Jovetić, Richter (76. Ejuke) – Niederlechner (64. Ngankam)
VfB Stuttgart: Bredlow – Anton (71. Perea), Zagadou, Ito – Vagnoman, Endo (C), Haraguchi (56. Führich), Sosa – Millot, Guirassy, Tiago Tomas (46. Silas)
Tore: 1:0 Kempf (29.), 1:1 Guirassy (38.), 2:1 Niederlechner (45.+2)
Schiedsrichter: Deniz Aytekin
Gelbe Karten: Uremović, Niederlechner, Richter, Christensen – Endo
Zuschauerzahl: 63.443