„Diesen Weg müssen wir weitergehen“
Nach Stuttgart ist vor Köln: Im Duell mit den Schwaben haben unsere Herthaner eminent wichtige Punkte eingefahren (Nachbericht), der Blick geht nun sogleich auf die nächste anstehende Aufgabe im Rheinland. „Wir haben uns durch Hartnäckigkeit und Fleiß eine Chance erhalten. Deswegen herrscht allerdings keine Euphorie – viel mehr bleiben wir fokussiert. Wir alle spüren, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Diesen müssen wir weitergehen“, unterstreicht Pál Dárdai nach dem ersten Sieg im dritten Auftritt seit seiner Rückkehr auf den Trainerstuhl. „Dass Mannschaften am Ende einer Saison alles gewinnen, kommt vor. Deswegen werden wir kämpfen, solange alles möglich ist“, macht unser Chefcoach klar und fügt vor dem Kräftemessen am Freitag (12.05.23, 20:30 Uhr) mit den Domstädtern hinzu: „Der FC hat einen guten Trainer, ein gutes Team und eine gute Atmosphäre. Aber wir sind auch gut. Unsere Jungs sind frisch und topfit, vor allem auch im Kopf.“ In einer Medienrunde spricht der Fußballlehrer außerdem über…
… Stimmung und Personal:
Pál Dárdai: Das war ein schöner Arbeitssieg gegen Stuttgart. Daran haben Fans, Mitarbeitende und Spieler ihren Anteil. In den letzten fünf Minuten des Spiels sind alle Leute im Stadion aufgestanden und haben die Daumen gedrückt. Diese Energie haben wir auch auf dem Platz gespürt, die Jungs haben entsprechend gefightet. Wir haben uns durch Hartnäckigkeit und Fleiß eine Chance erhalten. Deswegen herrscht allerdings keine Euphorie – viel mehr bleiben wir fokussiert. Wir alle spüren, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Diesen müssen wir weitergehen. Zum Glück hat sich niemand verletzt. Kempfi (Marc Kempf, Anm. d. Red.) pausiert ein bis zwei Tage, das wird genug sein. Marco (Richter, Anm. d. Red.) hatte nach einem Schlag muskuläre Probleme, aber das sieht schon wieder ordentlich aus.
… den Druck im Abstiegskampf:
Pál Dárdai: Gegen Bremen war nach den Gegentreffern noch eine gewisse Verunsicherung zu spüren. Anschließend haben wir aber angefangen, zu kämpfen und gemeinsam zu agieren. Wir als Trainerteam haben von Beginn an versucht, Selbstbewusstsein vorzuleben. Grundsätzlich ist es so, dass die Jungs alle kicken können. Aber auch Psychologie spielt eine entscheidende Rolle. Deswegen war es umso wichtiger, wieder einmal in Führung zu gehen. Nichtsdestotrotz wären wir auch auf einen anderen Verlauf vorbereitet gewesen und hätten, da bin ich mir sicher, eine angemessene Körpersprache gezeigt. Nach dem Ausgleich hat das direkt wieder gepasst. Darauf bin ich stolz. Aber das reicht noch nicht. Wir kennen unsere Situation.
… die Ausgangslage vor dem Auswärtsspiel in Köln:
Pál Dárdai: Selbst wenn wir gegen Stuttgart verloren hätten, wären wir noch nicht abgestiegen. Dass Mannschaften am Ende einer Saison alles gewinnen, kommt vor. Deswegen werden wir kämpfen, solange alles möglich ist. Wir haben noch nichts geschafft, sind nun aber in einer besseren Position. Bei drei verbleibenden Spielen reichen vielleicht zwei Siege für die Relegation. Mit drei Dreiern können wir die Klasse eventuell sogar direkt halten. Wir werden alles geben, um das Maximum herauszuholen. Solange wir es in der eigenen Hand haben, brauchen wir nicht über Hoffnung sprechen. Ich mag das Wort „Hoffnung“ nicht.
... den kommenden Gegner:
Pál Dárdai: Jede Begegnung braucht einen neuen Fokus, der liegt jetzt erst einmal auf der Partie in Köln. Der FC hat einen guten Trainer, ein gutes Team und eine gute Atmosphäre. Aber wir sind auch gut. Unsere Jungs sind frisch und topfit, vor allem auch im Kopf. Bislang hat zwar jeder gekämpft, aber nicht alle gemeinsam. Nur gemeinsam können wir etwas erreichen, allein ist das schwierig. Das haben die Jungs mittlerweile verstanden, müssen es nur beibehalten.
… Schwerpunkte in den bevorstehenden Trainingseinheiten:
Pál Dárdai: Wir werden uns rund eineinhalb Einheiten mit Kontern beschäftigen. Dabei geht es um eine schnellere Ausführung, eine bessere Positionierung und maximal ein bis zwei Kontakte. Wie schon in München hatten wir gegen Stuttgart gute Balleroberungen, hätten aber konsequenter zum Abschluss kommen müssen. Ich glaube, wir machen es in diesen Situationen noch zu kompliziert. Fußball ist ein einfaches Spiel, aber es ist schwierig, einfach zu spielen - das wusste schon Johan Cruyff (schmunzelt). Der Ball muss rollen und das müssen wir üben. Kontern allein reicht aber natürlich nicht, deswegen werden wir auch weiter an den anderen Sachen arbeiten.