Elfmeter-Drama im Halbfinale des DFB-Pokal der Junioren
Es ist die Zeit der Halbfinals bei unserer U19! Bevor es am 10. und 15. April in der Deutschen A-Junioren Meisterschaft gegen Borussia Dortmund geht (hier Tickets sichern), gastierten unsere Bubis beim 1. FC Köln zum Halbfinale des DFB-Pokals der Junioren.
Viele Chancen und ein verschossener Elfmeter in Halbzeit eins
Von Beginn an entwickelte sich eine äußerst intensive Partie, die schon in den ersten Minuten von rassigen Zweikämpfen geprägt war. Mit den Heimfans im Rücken versuchten die Geißböcke ein frühes Zeichen zu setzen: Justin Diehl setzte sich auf der linken Seite gegen Pascal Klemens durch und schoss die Kugel aufs lange Eck, doch Tim Goller parierte stark (10.). Die Anfangsphase gehörte den Kölnern, die unsere Herthaner in der eigenen Hälfte einschnürten. Nach einem langen Einwurf landete der zweite Ball bei Meiko Wäschenbach, der die Kugel direkt aufs Tor brachte, seinen Meister jedoch ebenfalls in Goller fand (17.). Anschließend befreiten sich unsere Spreeathener etwas und kamen immer besser ins Spiel. In der 22. Minute spritzte Teoman Gündüz im Strafraum in einen unkontrollierten Ball und wurde zu Fall gebracht – Elfmeter für unsere Hauptstädter. Der Gefoulte schnappte sich den Ball, lief an und knallte das Kunstleder an den Pfosten. Weiterhin 0:0.
Drei Minuten später sorgte erneut ein Standard für Aufsehen: Bence Dárdai setzte einen Freistoß auf die Oberkante der Latte (25.). Unsere Blau-Weißen suchten nun mehr und mehr den Weg nach vorne, waren dadurch aber auch anfällig für Konter – vor allem über Diehl. In der 34. Minute ging die Nummer 11 der Geißböcke wieder an Klemens vorbei, zielte diesmal aufs kurze Eck, doch erneut war Goller zur Stelle, der eine starke Partie absolvierte. Kurz darauf suchte Diehl von links den Querpass, Tim Hoffmann grätschte allerdings in letzter Sekunde dazwischen (37.). Ohne weitere Torannäherungen fand die erste Hälfte ihr Ende, sodass es mit einem 0:0 in die Kabinen ging.
Schnelle Antwort auf den Rückschlag
Die zweite Hälfte begann wie die erste: Mit einem Sololauf von Diehl. Der Linksaußen der Domstädter ließ Eitschberger stehen und zog mit links ab, doch Goller war schnell unten und kratzte den Flachschuss raus (50.). Dann rückte der Schiedsrichter in den Fokus: Der eingewechselte Dominik Schickersinsky traf zum 1:0 für unsere Spreeathener, doch der Unparteiische pfiff das Tor wegen eines vermeintlichen Handspiels zurück (58.). Kaum eine Minute später klingelte es auf der anderen Seite: Ein langer Ball fand Diehl, der diesmal eiskalt blieb und flach zur Führung der Gastgeber einschob (59.). Was für viele Teams einen psychologischen Knacks im Spiel bedeutet hätte, schien unsere Blau-Weißen nur noch mehr anzustacheln. Die Köpfe gingen direkt wieder hoch und die Belohnung folgte fünf Minuten später. Eitschberger ging einem langen Ball hinterher, verursachte einen Pressschlag mit dem Keeper, der den Ball direkt vor die Füße vom eingewechselten Dion Ajvazi beförderte: Unsere Nummer 7 schob zum verdienten Ausgleich ein (64.). Nun waren unsere Hauptstädter am Drücker: Ibrahim Maza tanzte mehrere Gegenspieler aus und zog mit links ab – der Schuss zischte knapp am Pfosten vorbei (71.). Keine zwei Minuten später eroberte Ajvazi den Ball im Pressing, ging noch ein paar Meter und zog dann ab: Der Distanzschuss streifte das Außennetz (73.). Kurz vor Schluss gab es einen letzten Aufreger: Diehl beförderte einen Freistoß von der Strafraumkante für den Effzeh nur Zentimeter über den Querbalken (90.). Die reguläre Spielzeit war damit vorbei, es ging in die Verlängerung.
Elfmeter-Krimi mit Regelchaos
Beiden Teams waren nun die Anstrengungen der ersten 90 Minuten des Pokalfights anzumerken. Es war deutlich weniger Tempo im Spiel und außer einer Verletzungsunterbrechung, nach der Bence Dárdai ausgewechselt werden musste, geschah in der ersten Viertelstunde der Verlängerung nichts nennenswertes. So setzte sich das Geschehen auch in der zweiten Hälfte fort. Eitschberger marschierte nochmal über rechts und sucht den Abschluss - dieser stellte jedoch für Alessandro Blazic im Tor der Gastgeber kein Problem dar (117.). So ging es ins Elfmeterschießen. Die ersten vier Elfmeter verwandelten beide Teams eiskalt, dann verschoss auf blau-weißer Seite Peter Matiebel. Goller konnte den nächsten Elfmeter parieren, sodass es ins Stechen ging. Beim Stand von 8:8 verschoss Schickersinsky zunächst für unsere Herthaner, ehe es kurios wurde: Der Effzeh traf zwar, doch der Schütze hatte sich selbst angeschossen, sodass der Elfmeter nach langem Hin und Her als vergeben golt. Nun mussten sogar die Torhüter an den Punkt – Goller vergab, Blazic traf und schoss die Geißböcke damit ins Finale des DFB-Pokals der Junioren. Ganz bitter für unsere Jungs, die alles auf dem Platz gelassen haben.
So spielte Hertha: Goller – Eitschberger, Klemens (C), Hoffmann, Matiebel – Dárdai (104. Telib), Stange, Gündüz (104. Karsten) – Mendes (57. Ajvazi), Michelbrink (57. Schickersinsky), Maza
Tore: 1:0 Diehl (59.), 1:1 Ajvazi (64.)
Gelbe Karten: Kujovic, Simnica, Wäschenbach, Wagner – Stange, Klemens, Matiebel, Maza
Schiedsrichter: Cedrik Bollheimer
Spielort: Franz-Kremer-Stadion
Zuschauerzahl: 2.100