Bereitschaft und Konzentration

Mit einem wuchtigen Zweikampf eroberte Pascal Klemens den Ball, um ihn direkt an Mesut Kesik weiterzugeben. Dieser drehte auf und fand in der Sturmspitze Ibrahim Maza, der den schnellen Abschluss suchte. Wer zum Trainingsauftakt unserer Herthaner gekommen war, konnte gleich mehrere blau-weiße Talente begutachten. Das Trio gehörte einer sechsköpfigen Gruppe aus Akademie-Spielern an, die mit den Profis auf dem Schenckendorffplatz ackerten. Veit Stange, Peter Matiebel und Joel da Silva komplettierten das Sextett während des 75-minütigen Trainings - der ersten Einheit vor einem besonders herausfordernden Auswärtsspiel.

Start ohne sechs Akteure

Mit dem FC Bayern wartet - trotz jüngster Schwierigkeiten - auf unsere Alte Dame am Sonntag eine große Aufgabe. Vor dem Gastspiel beim Rekordmeister (30.04.23, 15:30 Uhr) liegt der Fokus unseres Trainers auf eigenen Grundlagen: „Wir müssen ein paar Meter mehr machen und noch kompakter sein. Dabei muss sich die Konzentration verbessern und die Mentalität ändern. Mit taktischer Disziplin und Bereitschaft können wir das schaffen“, schilderte Pál Dárdai den Plan für die kommenden Tage.

Am Dienstag betraten nach einer einstündigen Videositzung 24 Feldspieler und drei Torhüter um 11:00 Uhr das Grün. Dabei musste unser Übungsleiter auf Márton Dárdai und Marco Richter (beide muskuläre Probleme), Tolga Ciğerci (Magen-Darm-Beschwerden) und Tjark Ernst (Infekt) verzichten. Stevan Jovetić (Wade) arbeitete derweil individuell, Ivan Šunjić fehlte aus disziplinarischen Gründen. In der Folge galt es für unsere Jungs, auf einem kleinen Feld bei vielen Pass- und Spielformen schnell zu handeln und viel zu kommunizieren. „Spielen und anbieten, spielen und anbieten“, gab unser Trainer die Marschroute immer wieder lautstark vor.

Eine ähnliche Energie und Leidenschaft ist auch am Sonntag in München gefragt. „Wir müssen zielstrebig sein und die Spieler müssen gemeinsam agieren, nur so geht es!” erklärte der Ungar mit Blick auf den Tabellenzweiten – und der 47-Jährige weiß, wovon er spricht. Mit keiner anderen Mannschaft duellierte sich unser Fußballlehrer öfter in seiner Trainerlaufbahn als mit den Rot-Weißen (12). Diese Erfahrung schadet in der Vorbereitung sicherlich nicht. „Wir haben jetzt eine lange Woche vor uns”, verkündete unser Fußballlehrer mit Blick auf die verbleibenden Einheiten, die bis auf Mittwoch unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden. Und wer unseren Coach kennt, der weiß, welche Pläne er dabei verfolgt: „Wir müssen arbeiten.”