Dodi Lukébakio lässt seinen Gegenspieler aussteigen.
Profis | 14. April 2023, 22:30 Uhr

Pleite in Gelsenkirchen

Zwei Änderungen nahm Sandro Schwarz im Vergleich zur Leipzig-Partie vor. Marco Richter bekleidete im 3-5-2-System die rechte Schiene für Jonjoe Kenny, im Angriff spielte Stevan Jovetić erstmals seit Ende Oktober wieder von Anfang an. Wilfried Kanga - Siegtorschütze aus dem Hinspiel - saß dafür zunächst auf der Bank. Interessant bei den Gastgebern aus dem Ruhrgebiet: Marcin Kamiński begann das erste Mal seit dem 1. Spieltag und rückte für Maya Yoshida in die Innenverteidigung, Simon Terodde stürmte.

Bittere Anfangsphase auf Schalke - Jovetić verkürzt

Beim Kräftemessen in Gelsenkirchen erwischten unsere Spreeathener einen denkbar schlechten Auftakt. S04 eroberte den Ball nach einem Einwurf unserer Jungs im Mittelfeld – und nach Zuspiel schlenzte Tim Skarke das Spielgerät mit Hilfe der Unterkante aus 17 Metern ins Tor (3.). Ein früher Rückschlag, den unsere in Rot gekleidete Elf direkt beantworten wollte. Doch weder eine Reihe an Standards, noch ein Versuch von Filip Uremović führte zum Erfolg (9.). Vier Zeigerumdrehungen später machte es das Team von Thomas Reis besser: Eine Flanke von Dominick Drexler köpfte Marius Bülter zum 2:0 (13.). Eine Anfangsphase zum Vergessen.

Nach knapp 20 Minuten tankte sich Dodi Lukébakio links durch und suchte seinen Sturmpartner in der Mitte. Doch Jovetić kam nicht zum kontrollierten Abschluss (21.). Keine 60 Sekunden später probierte es unsere Nummer 19 wieder – und traf den Pfosten (22.)! Unmittelbar danach musste Oliver Christensen, der bei beiden Gegentoren machtlos war, einen Fernschuss von Bülter entschärfen (23.). Schwarz reagierte auf den Spielverlauf, brachte Suat Serdar für Tolga Ciğerci (26.). Die Schalker wechselten im Verlauf der ersten Hälfte ebenfalls: BSC-Leihgabe Alexander Schwolow ersetzte den verletzten Ralf Fährmann (36.). Auf dem Rasen passierte bis in die vierminütige Nachspielzeit wenig. Dann fasste sich Jovetić ein Herz und schweißte das Kunstleder von der Strafraumkante aus der Drehung ins lange Ecke (45.+3)!  

Bildergalerie: Die Bilder zum Spiel: FC Schalke 04 - Hertha BSC

Der Start des zweiten Durchgangs allerdings ähnelte dem des ersten. Simon Terodde drückte nach Pass des eingewechselten Kenan Karaman den Ball aus wenigen Metern zum 3:1 in die Maschen (48.). Weil Schwolow den Fernschuss von Lucas Tousart hielt (51.), blieb es beim Zwei-Tore-Rückstand aus Hertha-Sicht. Den sollte Jessic Ngankam anstelle von Márton Dárdai aufholen helfen (55.). Der Knappen-Keeper parierte im Anschluss aber auch einen Kopfball unserer Nummer 29, die das Spielgerät nicht mehr voll erwischte (59.). Schwarz setzte danach auf volle Offensive: Kanga kam für den verwarnten Prince Boateng (62.). Unser Joker tauchte sogleich im Sechzehner auf, traf den Ball jedoch nicht richtig (63.).

Hinten zu löchrig und anfällig

Mit Beginn der Schlussphase setzte Lukébakio einen Abschluss aus der zweiten Reihe knapp daneben (76.). Auf der Gegenseite wurde es noch bitterer: Bülter antizipierte nach einem Zweikampf im Mittelfeld richtig, erlief die Pille und überwand Christensen zum 4:1 (78.). Kurz vor Schluss verkürzte Richter nach mustergültigem Konter über Lukébakio und Ngankam auf 2:4, rasselte danach aber unglücklich mit Henning Matriciani zusammen und blutete stark am Auge (84.). Unsere 23 biss jedoch auf die Zähne – und verhinderte in der 87. Minute den nächsten Gegentreffer. Die Bude zum 2:5 folgte dann in der achtminütigen Nachspielzeit nach einem direkten Freistoß von Kaminski (90.+2). Ein bitteres Ergebnis in dieser Begegnung an einem gebrauchten Abend.

FC Schalke 04: Fährmann – Brunner (Uronen), Kaminski, Jenz, Matriciani – Kral, Latza (C) – Skarke (46. Karaman), Drexler (65. Krauß), Bülter – Terodde

Hertha BSC: Christensen – Uremović, Kempf, Dárdai (55. Ngankam) – Richter, Ciğerci (26. Serdar), Tousart, Prince (62. Kanga), Plattenhardt (C) – Lukébakio, Jovetić

Tore: 1:0 Skarke (3.), 2:0 Bülter (13.), 2:1 Jovetić (45.+3), 3:1 Terodde (48.), 4:1 Bülter (78.), 4:2 Richter (84.), 5:2 Kaminski (90.+2)

Schiedsrichter: Dr. Felix Brych

Gelbe Karten: Krauß, Jenz – Prince, Ngankam, Uremović

Zuschauerzahl: 61.981

von Florian Waldkötter