Pál Dárdai auf der Pressekonferenz vor Bremen.
Profis | 20. April 2023, 14:40 Uhr

„Gemeinsam für dieses Trikot kämpfen“

Drei Tage nach seiner Vorstellung und dem ersten Teamtraining nahm Pál Dárdai am Donnerstagmittag erneut im blau-weißen Medienraum Platz. Dort stand der turnusmäßige Austausch mit den Medienschaffenden vor dem Heimspiel gegen den SV Werder Bremen am Samstag (15:30 Uhr) auf dem Programm. Wie der erste Eindruck von seiner Mannschaft sei, interessierte die Journalistinnen und Journalisten natürlich ebenso sehr wie die Marschroute für das Duell mit den Hanseaten. „Jetzt ist es zu früh, über das System zu sprechen. Das Wichtigste ist, dass die Spieler untereinander Vertrauen haben und mit Mut agieren. Die Fans wollen eine Mannschaft, die gemeinsam für dieses Trikot kämpft – und nicht absteigt“, sagte Dárdai, der außerdem über den Rückhalt der Anhängerinnen und Anhänger, Zusammenhalt und die Norddeutschen sprach. HerthaTV hat die Pressekonferenz aufgezeichnet, herthabsc.com die zentralen Aussagen unseres Übungsleiters festgehalten. Unser Chefcoach über... 

… die Trainingswoche:

Dárdai: Eine Mannschaft bewegt sich zusammen, das geht beim Warmmachen los. Wir haben viele Zweikämpfe trainiert und so viel geköpft wie in den vergangenen zwei Monaten (grinst). Es ging auch darum, zweite Bälle zu lesen, zu bekommen und gemeinsam zu verarbeiten. Dienstag hatten wir ein richtiges, intensives Fußballtraining, Mittwoch haben wir taktisch defensiv gearbeitet und Donnerstag taktisch offensiv. Wichtig war aber auch, dass bei aller Ernsthaftigkeit immer gute Laune und Spaß dabei ist. Mir ging es auch darum zu erkennen, welche Spieler die Mannschaft führen und dirigieren können und wie lange die Konzentration hochbleibt. Da habe ich sechs bis sieben Namen ausgemacht.

… die taktische Ausrichtung:

Dárdai: 2015 haben wir im 4-4-1-1 gespielt, 2021 mit Fünferkette. Jetzt ist es zu früh, über das System zu sprechen. Wir dürfen dem Gegner vorne und hinten nicht mehr so große Räume anbieten. Im Block müssen alle Spieler mitmachen. Im Training arbeiten wirklich alle gut, aber das interessiert mich am Ende nicht. Ich sage es nochmal: Es zählen nur Ergebnisse, Ergebnisse, Ergebnisse. Dafür müssen wir mental noch etwas drauflegen. Das Wichtigste ist, dass die Spieler untereinander Vertrauen haben und mit Mut agieren. Ich glaube, wir haben anders als in der Vergangenheit schnellere Spieler, aber wir müssen auch treffen. Ein Dank geht an Sandro Schwarz und sein Team: Die Mannschaft ist fit.

… den Rückhalt der Fans:

Dárdai: Als Sportler ist es immer ein gutes Gefühl, wenn das Stadion ausverkauft ist. Wir brauchen die Ostkurve und die ganze Heimkulisse. Die Fans standen zuletzt immer hinter uns. Respekt, was sie in schwierigen Zeiten geliefert haben, wie sie Geduld hatten und gepusht haben. Das ist gut, aber wir müssen mehr bewegen, eine bessere Körpersprache und mehr Aggressivität an den Tag legen. Die Fans wollen eine Mannschaft, die gemeinsam für dieses Trikot kämpft – und nicht absteigt.

… Werder Bremen:

Dárdai: Wir haben hier ein gutes Team, auf das ich mich verlassen kann. Wir haben den Gegner schon unter die Lupe genommen. Ich schätze Ole Werner und den Verein, aber der Fokus liegt auf uns selbst. Wenn wir das gut machen, was wir uns ausgedacht haben, gewinnen wir. Dafür müssen wir gemeinsam stark sein. Da spielt es keine Rolle, dass Werder zuletzt nicht viel gepunktet hat.

von Florian Waldkötter