Pál Dárdai lächelt zuversichtlich in die Kamera.
Profis | 17. April 2023, 14:15 Uhr

„Ergebnisse, Ergebnisse, Ergebnisse“

Nicht nur für Pál Dárdai selbst beinhaltete seine Vorstellungs-Pressekonferenz das eine oder andere Déjà-vu. Auch viele der anwesenden Medienvertreterinnen und Medienvertreter hatten bereits zuvor die Gelegenheit, den Ungarn als Cheftrainer auf dem Podium zu erleben und zu befragen. Doch natürlich ist die Ausgangslage der neuen Aufgabe bei unserer Alten Dame eine gänzlich andere als beim letzten Engagement des 47-Jährigen. „Es ist eine schwierige Situation. Ich bin nicht hier, um irgendetwas zu versprechen, aber es ist jetzt meine Verantwortung die Mannschaft erneut in der Liga zu halten. Diesmal brauchen wir dafür nicht nur harte Arbeit, sondern viel Kraft und positive Energie“, erklärte der Ungar, der mit seinen Jungs das Pendel so wieder in die richtige Richtung ausschlagen lassen will. „Das Wort 'Hoffnung' mag ich nicht, aber ein bisschen Spielglück werden wir brauchen. Andere Teams hatten das schon, aber wir müssen uns vor allem mit uns beschäftigen und dieses Glück wieder erzwingen. Es geht im Abstiegskampf um Ergebnisse, Ergebnisse, Ergebnisse!“

Webers Dank an Schwarz – Ausgangslage als Ansporn

Die erhofft sich auch Benjamin Weber, der noch einmal ausdrücklich Dárdais Vorgänger dankte und den Ablauf des Wechsels auf der Berliner Bank transparent schilderte. „Wir haben den Samstag genutzt, um die Situation gemeinsam mit Sandro Schwarz zu analysieren, wollten keine Entscheidungen aus der Emotion heraus treffen und möchten uns bei ihm wie auch bei Volkan Bulut und Daniel Fischer für ihr Herzblut, ihre Leidenschaft und ihren Einsatz für Hertha BSC bedanken“, sagte unser Sportdirektor, der dann den Blick auf die Gegenwart und Zukunft richtete. „Wir sind 18., viele haben uns möglicherweise schon abgeschrieben. Das ist für uns aber ein Ansporn und wir freuen uns daher umso mehr, dass Pál uns in dieser Situation zugesagt hat. Er kennt hier jeden Grashalm, wir alle kennen ihn und er benötigt keinerlei Einarbeitungszeit. Wir sind froh, dass wir das jetzt gemeinsam angehen!“ Die gesamte Pressekonferenz hat HerthaTV wie gewohnt aufgezeichnet, herthabsc.com fasst die wichtigsten Aussagen zusammen. Dárdai und Weber über…

… den Ablauf des Wechsels:

Pál Dárdai: Ich habe lange mit Benny (Weber, Anm. d. Red.) und Tom Herrich gesprochen, kenne beide schon seit Jahren. Wir haben zusammen viel in und um die Akademie aufgebaut. Eigentlich war der Plan, dorthin im Sommer zurückzukehren und meinen Teil dazu beizutragen, die Hertha-Jugendspieler wieder verstärkt hier bei uns zu halten. Aber jetzt ist es meine Verantwortung, mit unserer ersten Mannschaft in der Liga zu bleiben. Es ist eine schwierige Situation. Ich bin nicht hier, um irgendetwas zu versprechen, aber es ist jetzt meine Verantwortung, die Mannschaft erneut in der Liga zu halten. Diesmal brauchen wir dafür nicht nur harte Arbeit, sondern viel Kraft und positive Energie.

Benjamin Weber: Es liegen einige kurze Nächte hinter uns. Die Eindrücke des Spiels in Gelsenkirchen waren bitter und hart, die galt es erst einmal ein stückweit zu verdauen. Wir haben den Samstag genutzt, um die Situation gemeinsam mit Sandro Schwarz zu analysieren, wollten keine Entscheidungen aus der Emotion heraus treffen und möchten uns bei ihm wie auch bei Volkan Bulut und Daniel Fischer für ihr Herzblut, ihre Leidenschaft und ihren Einsatz für Hertha BSC bedanken. Wir wünschen ihnen allen nur das Beste.

… die sportliche Ausgangslage:

Pál Dárdai: Was wir benötigen, um zu bestehen? Das Wort 'Hoffnung' mag ich nicht, aber ein bisschen Spielglück werden wir brauchen. Andere Teams hatten das schon, aber wir müssen uns vor allem mit uns beschäftigen und dieses Glück wieder erzwingen. Es geht im Abstiegskampf um Ergebnisse, Ergebnisse, Ergebnisse!

Benjamin Weber: Wir sind 18., viele haben uns möglicherweise schon abgeschrieben. Das ist für uns aber ein Ansporn und wir freuen uns daher umso mehr, dass Pál uns in dieser Situation zugesagt hat. Inhaltliche Gründe haben den Ausschlag für ihn gegeben. Er kennt hier jeden Grashalm, wir alle kennen ihn und er benötigt keinerlei Einarbeitungszeit, kann sofort helfen und etwas bewirken. Natürlich steht er auch wie kein anderer für den Berliner Weg. Pál war unsere absolute Wunschlösung und wir sind froh, dass wir das jetzt gemeinsam angehen.

… die ersten Arbeitsschritte:

Pál Dárdai: Natürlich habe ich schon Ideen im Kopf über das mögliche System und viele andere Dinge. Ich kann aber noch nicht zu viel über Trainingsinhalte sagen, sondern möchte mir erst einmal ein Bild von der Mannschaft auf dem Trainingsplatz machen und mit den Spielern reden. Es gibt viele Fehler, die wir gemeinsam korrigieren müssen. Die Jungs müssen sich mehr gegenseitig helfen, besser zusammenhalten. Das sind Floskeln, ich weiß, aber solche Dinge müssen klappen. Welche Rolle einzelne Profis im Team spielen werden, liegt an ihnen. Es geht um Leistung, erst im Training und dann auch am Spieltag. Ich brauche Führungsspieler, auch abseits von Prince Boateng. Da geht es um Chemie und Einzelgespräche.

… die Aufgabenverteilung im Trainerteam:

Pál Dárdai: Tamás Bódog hat mein volles Vertrauen. Er kommt aus der gleichen Stadt wie ich, er hat sein erstes Liga-Spiel mit meinem Vater gemacht und ich habe auch noch mit ihm gespielt. Er ist ein Fachmann, ein Gewinnertyp, den ich brauche. Zudem kennt er hier alle Abläufe. Tamás wird sich um die Standards kümmern, Effektivität wird ein Schlüsselwort für uns. Für mich ist wichtig, zuverlässige Co-Trainer zu haben. Admir Hamzagić ist seit gefühlt hundert Jahren meine rechte Hand (schmunzelt). Ich saß schon mit beiden zusammen, habe die Spiele angeschaut und kommende Gegner analysiert.

von Konstantin Keller