Schon vajessen? Sechs zusätzliche Becher-Motive

12.06.1993: … als unsere U23 gegen Bayer 04 Leverkusen als einzige Amateurelf ein DFB-Pokal-Finale bestritt.

Dank der Erfolge über die SGK Heidelberg, den VfB Leipzig, Hannover 96, den 1. FC Nürnberg sowie den Chemnitzer FC sorgten unsere Bubis in der Saison 1992/93 für ein Novum, das nach wie vor Bestand hat: Der Einzug ins Pokal-Endspiel als Amateurteam. Dabei ging es für unsere Jungs aus der NOFV-Oberliga Mitte vor 76.243 Fans im Olympiastadion gegen die Werkself zur Sache. Am Ende behielten die Rheinländer, die eine Woche zuvor die Bundesliga-Spielzeit auf dem fünften Rang abgeschlossen hatten, durch ein Tor von Ulf Kirsten mit 1:0 die Oberhand. Dennoch sicherten sich unsere Blau-Weißen um Andreas Schmidt, Carsten Ramelow und Co. ihren Platz in den Geschichtsbüchern.

22.05.1997: … als wir mit einem 2:1 bei der SpVgg Unterhaching den Wiederaufstieg in die Bundesliga besiegelten.

Nachdem der FSV Mainz 05 bereits am Vortag in Jena gepatzt hatte, war die Ausgangslage für unsere Herthaner vor dem Auswärtsspiel im Münchner Vorort eine verlockende: Ein Sieg würde bereits am 31. Spieltag den sicheren Aufstieg ins deutsche Oberhaus bedeuten. Und einen solchen ließen die Schützlinge von Chefcoach Jürgen Röber auch folgen. Dabei erzielten Ante Čović und Michél Mazingu-Dinzey an diesem Donnerstagabend die beiden Treffer für unsere Farben. Die Euphorie unter den mitgereisten Herthanerinnen und Herthaner war entsprechend grenzenlos - immer wieder Hertha, denn Berlin war wieder da!

21.07.2001: … als wir mit einem 4:1 gegen Schalke 04 das erste Mal den Liga-Pokal holten.

Im Mannheimer Carl-Benz-Stadion gelangten unsere Blau-Weißen gegen den damaligen Vize-Meister bereits in der ersten halben Stunde durch einen Doppelschlag auf die Siegerstraße. Die Führung besorgte Tomasz Wałdoch mit einem Eigentor, außerdem traf Marcelinho für unsere Berliner. Zwar verkürzte Jörg Böhme noch vor der Pause, nach dem Seitenwechsel bauten Alex Alves und Michael Hartmann den Vorsprung für das Team von Trainer Jürgen Röber jedoch aus. So stand nach 90 Minuten der erste von insgesamt zwei Titeln im mittlerweile abgeschafften Liga-Pokal zu Buche. Nur ein Jahr später bezwangen unsere Spreeathener wiederum die Knappen im Endspiel dieses Wettbewerbs mit 4:1.

15.05.2011: … als wir mit der Rekordzahl von 77.116 Fans im Olympiastadion die Meisterschaft in der 2. Bundesliga feierten.

Die Stimmung unter den 77.116 Fans im weiten Rund des Olympiastadions – noch immer Bestwert in der Geschichte der eingleisigen 2. Bundesliga – war an diesem 34. Spieltag schon vor dem Anstoß herausragend. Schließlich standen unsere Spreeathener längst als Meister und somit auch als Aufsteiger ins deutsche Oberhaus fest. Die Gäste aus der Fuggerstadt hatten den Sprung in die Beletage ebenfalls bereits unter Dach und Fach gebracht. Dass unsere Alte Dame das Duell durch Treffer von Pierre-Michel Lasogga und Levan Kobiashvili mit 2:1 für sich entschied, befeuerte die Atmosphäre ebenso wie der emotionale Abschied von Pál Dárdai. Der Ungar absolvierte gegen die bayrischen Schwaben sein 373. und letztes Pflichtspiel als aktiver Profi für unseren Hauptstadtclub.

10.08.2013: ... als wir gegen Eintracht Frankfurt als erster Aufsteiger in der Bundesliga-Geschichte zum Saisonauftakt sechs Tore schossen.

Fast 55.000 Fans wurden im Berliner Olympiastadion an diesem Augusttag Zeuge eines perfekten blau-weißen Saisonstarts nach dem Wiederaufstieg. Treffer von Adrían Ramos und John Anthony Brooks brachten unsere Herthaner auf Kurs, auch von Alexander Meiers Anschluss kurz vor der Pause ließ sich die Elf von Trainer Jos Luhukay nie aus dem Konzept bringen. Ein Doppelpack von Sami Allagui sowie erneut Ramos und Ronny sorgten für den dritthöchsten Heimerfolg unserer langen Bundesliga-Geschichte und ein Novum in der deutschen Eliteklasse: Niemals zuvor schoss ein Aufsteiger sechs Tore zum Auftakt in die Spielzeit. Ein perfekter Hertha-Tag und ein Rekord, der bis heute Bestand hat.

23.05.2022: ... als wir mit einem 2:0 im Rückspiel der Relegation beim HSV unseren Klassenerhalt erkämpften.

Mit einer 0:1-Hinspiel-Hypothek reisten unsere Spreeathener zum letzten Pflichtspiel der Saison 2021/22 nach Hamburg. Doch nach einem schwierigen Jahr waren unsere Berliner in der Hansestadt von der ersten Minute an da. Angetrieben von den zahlreich mitgereisten Anhängerinnen und Anhängern egalisierte Dedryck Boyata nach einer Ecke von Marvin Plattenhardt bereits in der 4. Minute den Rückstand aus der ersten Begegnung mit den Norddeutschen. Es entwickelte sich ein umkämpftes, dramatisches Duell, das schließlich erneut Platte mit seinem linken Fuß entschied: Ein Freistoß des Linksverteidigers senkte sich nach einer guten Stunde unwiderstehlich ins lange Eck. Das 2:0 brachte unsere Elf ins Ziel – und hielt unsere Alte Dame so in der Bundesliga. Der gemeinsame Jubel über das geglückte Finale der Spielzeit war bei allen Blau-Weißen entsprechend groß!