Trotz ordentlicher Leistung: Niederlage beim BVB
Nach dem wichtigen Heimsieg gegen Mönchengladbach schenkte Cheftrainer Sandro Schwarz exakt derselben Elf auch im Auswärtsspiel bei Borussia Dortmund sein Vertrauen. Wieder agierten unsere Herthaner in einer 3-5-2-Grundordnung. Lediglich auf der Ersatzbank gab es eine Änderung: Agustín Rogel kehrte nach auskurierter Knieverletzung zurück in den Spieltagskader, Youngster Pascal Klemens rotierte raus. Bei den Gastgebern startete Ex-Herthaner Marius Wolf.
Ngankam mit dem ersten Abschluss & über 60 Prozent gewonnener Zweikämpfe
Unsere Spreeathener erwischten beim Titelanwärter einen sehr ordentlichen Start. Aus einer kompakt und clever agierenden Defensive erspielten sich unsere Blau-Weißen immer wieder eigene Ballbesitzphasen. Nach einem Fehlpass in der Dortmunder Hintermannschaft besaß Jessic Ngankam den ersten Abschluss, zielte allerdings einen Tick zu hoch (12.). Die Hausherren verzeichneten lange Zeit keinen einzigen Torschuss. Das lag vor allem an einem zweikampfstarken Auftritt unserer Herthaner, die nach 20 Minuten über 60 Prozent ihrer Duelle gewannen.
Niederlechner und Richter verpassen das 1:0 – Dortmunder Doppelschlag
Die Schwarz-Schützlinge konzentrierten sich allerdings nicht nur auf die Abwehrarbeit, sondern kreierten auch eigene Offensivaktionen: Erst scheiterte Florian Niederlechner an Gregor Kobel, ehe der Schweizer auch den Nachschuss von Marco Richter parierte (22.). Auf der Gegenseite machten es die Gastgeber leider besser: Mit der ersten richtigen Chance markierte Karim Adeyemi das etwas schmeichelhafte 1:0 für die Schwarz-Gelben (27.). Und es kam noch bitterer: Adeyemi, der sich in dieser Aktion verletzte und anschließend ausgewechselt werden musste, legte das Kunstleder auf den zweiten Pfosten, wo Donyell Malen zum 2:0 einschob (31.). Nach diesem doppelten Nackenschlag blieben die Köpfe unserer Jungs dennoch oben: Tolga Ciğerci und Richter verpassten gleich doppelt den Anschluss (37,. 38.). So ging es für unsere Mannschaft mit dem Rückstand in die Kabine.
Start nach Maß in Abschnitt zwei: Tousart trifft in den Winkel
Im zweiten Durchgang erwischte unsere Alte Dame einen Start nach Maß: Ngankam behauptete den Ball stark an der Grundlinie und legte ihn über Suat Serdar zu Lucas Tousart, der die Kugel ins linke Kreuzeck schweißte – 1:2 (46.). Beinahe gelang unseren Berlinern der Doppelschlag, als der auffällige Niederlechner an Kobel scheiterte (52.). Auch Plattenhardt schnupperte am Ausgleich (53.). Unsere Jungs waren wie im ersten Abschnitt wieder voll drin in der Partie und störten die Borussia durch hohes Angriffspressing früh, kamen in dieser Phase aber nicht zu zwingenden Abschlüssen. Vielmehr war Oliver Christensen zum Einschreiten gewzungen, als unser Schlussmann gegen Jamie Bynoe-Gittens hervorragend reagierte (65.). Für die Schlussphase brachte Coach Schwarz in Rogel, Jean-Paul Boëtius, Dodi Lukébakio und Derry Scherhant gleich vier frische Kräfte.
Kaum auf dem Rasen, musste das Quartett mit ansehen, wie Dortmunds Kapitän Marco Reus einen Freistoß aus gut 20 Metern in den rechten Winkel zirkelte (76.). Doch auch nach diesem Rückschlag gaben unsere Spreeathener nicht auf und klopften mit Tousart, einem Distanzschuss von Richter und Lukébakio (83., 84., 90.+4) am zweiten Treffer an. Auch wenn dieser an diesem Spieltag nicht mehr gelingen sollte und die Dortmunder durch Julian Brandt noch das 4:1 erzielten (90.), verkauften sich unsere Blau-Weißen teuer beim neuen Tabellenzweiten.
Borussia Dortmund: Kobel – Wolf, Hummels, Schlotterbeck, Ryerson – Öczan (66. Bellingham), Can – Adeyemi (35. Bynoe-Gittens), Reus (87. Süle), Brandt – Malen (66. Haller)
Hertha BSC: Christensen – Uremović (68. Rogel), Kempf, Dárdai – Richter, Ciğerci (79. Prince), Tousart. Serdar (68. Boëtius), Plattenhardt (C) – Ngankam (68. Lukébakio), Niederlechner (68. Scherhant)
Tore: 1:0 Adeyemi (27.), 2:0 Malen (31.), 2:1 Tousart (46.), 3:1 Reus (76.), 4:1 Brandt (90.)
Schiedsrichter: Harm Osmers
Gelbe Karten: Ryerson – Ciğerci, Rogel
Zuschauerzahl: 81.365 (ausverkauft)