Blau-weiße Freude: Hertha gewinnt mit 4:1!
Trainer Sandro Schwarz schickte seine Schützlinge in einer 3-5-2-Grundformation in den 20. Spieltag. Gegen die Borussia aus Mönchengladbach begann Márton Dárdai in der Dreierkette an der Seite von Marc Kempf und Filip Uremović. Die fünf Positionen im Mittelfeld bekleideten Marvin Plattenhardt, Tolga Ciğerci, Suat Serdar, Lucas Tousart und Marco Richter. Florian Niederlechner und Jessic Ngankam bildeten die Doppelspitze. Letztgenannter rückte ebenso wie Ciğerci das erste Mal in dieser Saison in die Startelf, während Dárdai darauf seit Ende August warten musste. Eine Premiere feierte Pascal Klemens: Der 17-Jährige gehörte erstmals unserem Profiaufgebot an. Beim VfL spielte in Luca Netz, der den erkrankten Ramy Bensebaini kurzfristig ersetzte, ein ehemaliger Herthaner.
Ngankam antwortet auf den Rückstand
Nach der Schweigeminute für die Opfer des Erdbebens in Syrien und der Türkei zeigten unsere Blau-Weißen in der Anfangsphase Biss. Durch eine kompakte Raumaufteilung eroberten unsere Spreeathener so manches Mal das Spielgerät. Der erste Abschluss gehörte jedoch den Gästen vom Niederrhein, als Marcus Thuram nach einer Ecke von links über das Tor köpfte (8.). Treffsicherer war Nico Elvedi von der anderen Seite: Der Innenverteidiger verwertete eine Netz-Hereingabe und ließ Oliver Christensen per Kopf keine Chance – das 0:1 (17.). Nach Flanke von Plattenhardt, der sein 200. Bundesliga-Spiel für unsere Farben bestritt, kam Niederlechner zum Abschluss, aber verzog (25.). Unsere Jungs blieben aktiv und steckten nicht auf. Richter tankte sich rechts nach Hackenablage von Ciğerci energisch durch und flankte flach in die Mitte. Dort musste der eingelaufene Ngankam nur noch den Fuß reinhalten (30.)! Ausgleich – und der erste Treffer unseres Eigengewächses im Olympiastadion.
Sieben Minuten später verpasste Niederlechner einen Plattenhardt-Eckball knapp, den zweiten Ball von Richter blockten die Borussen (37). Die Schwarz-Elf, die bis zur Halbzeit mehr Kilometer abspulte, mehr Zweikämpfe gewann und häufiger aufs Tor schoss, übernahm in dieser Phase die Kontrolle. Nach Zuspiel unserer Nummer 23 hinderte Christoph Kramer Tousart gerade noch so am Abschluss (39.). Kurz vor Ende des ersten Durchgangs hatten die Fans den Torschrei auf den Lippen: Nach einem Freistoß klärte Kō Itakura kurz vor der Linie, Sekunden danach parierte Jonas Omlin den zweiten Versuch von Uremović (44.). In der Nachspielzeit fehlten Niederlechner ein paar Zentimeter, um noch genug Präzision hinter seinen Kopfball zu bekommen (45.+1).
Nach dem Seitenwechsel ein ähnliches Bild: Unsere Männer spielten leidenschaftlich, kämpften um jeden Grashalm – mit einem Treffer der Marke Traumtor belohnten sie sich dann selbst! Nach Ablage von Ciğerci zimmerte Dárdai den Ball aus knapp 20 Metern mit Hilfe der Unterkante in die Maschen (52.). Nicht nur die 2:1-Führung, sondern auch der erste Bundesliga-Treffer und somit ein kleines Geschenk zum 21. Geburtstag für den Innenverteidiger. Als die Mannschaft von Daniel Farke einmal im Hertha-Strafraum auftauchte, war Christensen gegen Hannes Wolf zur Stelle (60.). Nach etwas mehr als einer Stunde wechselte Schwarz doppelt und brachte frische Beine: Dodi Lukébakio und Jean-Paul Boëtius kamen für Ngankam und Serdar (64.). Mit immer noch besseren Werten – beispielsweise 15:5 Torschüssen – war das Ergebnis vor Anbruch der Schlussphase verdient.
Scherhant macht den Deckel drauf: Erste Punkte in diesem Jahr
In dieser wirkte dann auch Derry Scherhant mit, der den Platz von Niederlechner übernahm (71.) und später noch seinen Moment haben sollte. Gemeinsam mit seinen Kollegen rieb sich der Youngster zunächst auf, Abschlüsse der Fohlenelf wussten unsere Herthaner gemeinsam zu verteidigen. Auf der Gegenseite schloss Lukébakio nach einem Gegenstoß zu ungenau ab (82.). Sieben Minuten vor Ende der regulären Spielzeit musste der angeschlagene Dárdai runter, auch Ciğerci hatte Feierabend. Maximilian Mittelstädt und Ivan Šunjić sollten mithelfen, den knappen Vorsprung über die Zeit zu bringen. Das klappte, weil Christensen sensationell gegen Thurams Abschluss aus elf Metern hielt (87.)! Und das klappte, weil eben jener Scherhant zu Beginn der sechsminütigen Nachspielzeit mit einem Flachschuss das 3:1 markierte und letzte Zweifel mit seinem ersten Bundesliga-Treffer zur Seite wischte! Doch damit nicht genug: Nach Foul an Tousart verwandelte Lukébakio den fälligen Elfmeter zum 4:1 (90.+6). Herrlich!
So war der vierte Saisonsieg – der erste Dreier nach Rückstand in 2022/23 und das erste Erfolgserlebnis in diesem Jahr – endgültig perfekt. Unterm Strich bleiben damit drei ganz, ganz wichtige Zähler für das blau-weiße Gemüt an der Spree!
Hertha BSC: Christensen – Uremović, Kempf, Dárdai (83. Mittelstädt) – Richter, Ciğerci (83. Šunjić), Tousart. Serdar (64. Boëtius), Plattenhardt (C) – Ngankam (64. Lukébakio), Niederlechner (72. Scherhant)
Borussia Mönchengladbach: Omlin – Netz (90. Herrmann), Elvedi, Itakura, Scally (90. Lainer)– Koné, Kramer (77. N´Goumou)– Wolf (66. Pléa), Stindl (C) (66. Neuhaus), Hofmann – Thuram
Tore: 0:1 Elvedi (16.), 1:1 Ngankam (30.), 2:1 Dárdai (52.), Scherhant (90.+1), Lukébakio (FE., 90.+6)
Schiedsrichter: Christian Dingert
Gelbe Karten: Uremović – Koné
Zuschauerzahl: 40.973