Niederlage im Stadtduell
Ins Stadtduell mit dem 1. FC Union gingen unsere Blau-Weißen mit vier Wechseln in der Startelf. Sandro Schwarz setzte zum Abschluss der englischen Woche auf Kapitän Marvin Plattenhardt, Filip Uremović, Peter Pekarík und Jean-Paul Boëtius. Agustín Rogel (Gelbsperre) und Jonjoe Kenny (Gehirnerschütterung) fehlten im Aufgebot, Maximilian Mittelstädt und Ivan Šunjić saßen wie erstmals Florian Niederlechner auf der Bank. Unsere Nummer 2 startete das erste Mal in dieser Saison, unsere Nummer 5 erstmals seit Oktober. Bei den Köpenickern verlor Ex-Herthaner Genki Haraguchi seinen Platz im Mittelfeld.
Überragende Choreo – guter Beginn
Bevor es auf dem Platz zur Sache ging, erstreckte sich eine wunderbare blau-weiße Choreo im großen Rund des Olympiastadions – Gänsehaut-Atmosphäre! Auch auf dem Platz begann unsere Alte Dame – im 4-3-3-System – energisch und gewann in den ersten 20 Minuten 65 Prozent der Zweikämpfe. Offensiv tauchten Suat Serdar und Lucas Tousart früh im Strafraum der Gäste auf, aber die Unioner blockten die Abschlüsse (8.). In der Folgezeit entwickelte sich eine intensive Begegnung, die sich vermehrt zwischen den Strafräumen abspielte. Gefährlich wurde es dann nach Balleroberung: Dodi Lukébakio schaltete schnell um, nach Doppelpass mit Wilfried Kanga erreichte Marco Richter das Spielgerät. In Rückenlage schoss dieser allerdings aus 17 Metern drüber (34.). Unsere Mannschaft schenkte keinen Zentimeter her, doch mit der ersten Chance schlugen die Rot-Weißen zu. Nach Freistoß von Christopher Trimmel köpfte Danilho Doekhi die Schützlinge von Urs Fischer in Führung (44.).
Der zweite Durchgang fing zunächst etwas gemächlicher an. Es dauerte zehn Zeigerumdrehungen, ehe unsere Jungs Akzente setzten. Richter versuchte Frederik Rønnow aus 40 Metern zu überraschen, aber das Kunstleder verfehlte den Kasten doch etwas klarer (55.). Nach einer Stunde brachte Schwarz Jessic Ngankam für Kanga. Im Anschluss rückte Schiedsrichter Dr. Felix Brych in den Mittelpunkt: Rani Khedira traf Marc Kempf im FCU-Strafraum, die Eisernen konterten und erzielten durch Paul Seguin das 2:0 (67.). Der Unparteiische schaute sich die Szene anschließend noch einmal am Bildschirm an, wertete die Situation jedoch nicht als Foul und gab den Treffer (69.).
Aufbäumen ohne Erfolg
Unmittelbar danach debütierte Niederlechner, der Boëtius ersetzte (70.). Unsere Herthaner, bei denen Prince Boateng für Pekarík kam (78.) gaben nicht auf. Tousarts Kopfball nach Ecke wehrte Rønnow ab (74.), vier Minuten später köpfte Richter drüber (78.). Unsere 23 blieb ein Aktivposten: Bei seinem Versuch aus 18 Metern musste sich der FCU-Schlussmann lang machen (82.). Aber unterm Strich blieben auch die Bemühungen ohne Erfolg, sodass unser Hauptstadtclub eine bittere Niederlage einstecken musste.
Hertha BSC: Christensen – Pekarík (76. Prince), Uremović, Kempf, Plattenhardt (C) – Boëtius (69. Niederlechner), Tousart, Serdar – Lukébakio, Kanga (61. Ngankam), Richter
1. FC Union: Rønnow – Leite, Knoche, Doekhi – Roussillon (69. Gießelmann), Haberer (89. Haraguchi), Khedira, Schäfer (46. Seguin), Trimmel (C) – Becker (83. Michel), Behrens (69. Siebatcheu)
Tore: 0:1 Doekhi (44.), 0:2 Seguin (67.)
Schiedsrichter: Dr. Felix Brych
Gelbe Karten: Khedira, Seguin
Zuschauerzahl: 74.667 (ausverkauft)