Unsere Mannschaft bedankt sich bei den mitgereisten Fans in Bochum für den Support.
Profis | 22. Januar 2023, 11:25 Uhr

Schlag auf Schlag

Als sich immer deutlicher abzeichnete, dass es zum Re-Start in Bochum keine Punkte für unsere Blau-Weißen geben würde, gingen sie nach einer guten Stunde Spielzeit zum wiederholten Male hoch: Die Schals der mitgereisten Herthanerinnen und Herthaner, die dabei einmal mehr optisch und akustisch ihren Rückhalt für unseren Verein unterstrichen. Für diesen bedankten sich auch unsere Spieler nach dem Schlusspfiff – und fanden gleichzeitig klare Worte über die eigene Vorstellung. „Das war nicht gut genug von uns. Am Ende stehen wir hier mit einem schlechten Gefühl und null Punkten. Wir wussten, dass wir gegen einen direkten Konkurrenten punkten müssen“, konstatierte etwa Oliver Christensen, der jedoch schnell den Blick nach vorne richtete. „Es geht direkt weiter und wir müssen es besser machen“, forderte unser Däne.

Ordentlicher Start, aberkannter Führungstreffer

Gut machten es unsere Berliner zunächst aber auch an diesem kalten Samstagnachmittag im Ruhrgebiet und erspielten sich Vorteile. Die vermeintliche Führung durch Lucas Tousart kassierte allerdings der VAR ein – eine Entscheidung, die Sandro Schwarz auf der Pressekonferenz als „unglückliche Spielsituation“ die „leider gegen uns entschieden wurde“, bezeichnete. „Für mich war es ein Tor, das gegeben werden muss“, betonte unser Coach. Maximilian Mittelstädt verdeutlichte den Verdruss: „Meiner Meinung nach kontrolliert der Bochumer den Ball, damit war es eine neue Spielsituation und der Treffer hätte zählen müssen“, sagte unsere Nummer 17, die aber nicht zu lange hadern wollte. „Das ist bitter, aber wir müssen uns an die eigene Nase fassen.“ Denn während Schwarz seinem Team eine ordentliche Reaktion auf das verweigerte Tor attestieren konnte, traf das 0:1 durch Philipp Hoffmann (22.) unsere Alte Dame ins Mark. „Nach dem Gegentreffer hatten wir zu wenig Intensität, zu wenig Aggressivität in unserem Spiel“, kritisierte der Fußballlehrer. Ein Bochumer Freistoß landete auf dem Querbalken, ehe eine Ecke und das 0:2 durch Keven Schlotterbeck (44.) die Situation für unsere Spreeathener zusätzlich verkomplizierten. „Der VfL hat seine Standardsituationen sehr gut genutzt“, zollte unser Trainer dem effektiven Kontrahenten Respekt.

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Der Bochumer kontrolliert den Ball, damit war es eine neue Spielsituation und der Treffer hätte zählen müssen. Das ist bitter, aber wir müssen uns an die eigene Nase fassen.
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-Maximilian Mittelstädt

„Symptomatisch“: Effizienz und Ecken machen den Unterschied

Diese Effizienz musste unsere Elf auch nach dem Seitenwechsel anerkennen. Die Schwarz-Schützlinge erspielten sich insbesondere über die Flügel „die eine oder andere Situation, ohne dabei zwingende Torchancen zu haben“, wie es unser Trainer beschrieb. Als „symptomatisch“ entpuppten sich erneut eine Standardsituation und die dazugehörige Eckenstatistik: „Dort steht es 6:1 für uns, aber der Gegner trifft nach zwei Ecken. Eine, die der VfL gut ausspielt – und eine von unseren“, sagte Schwarz. Denn nach einem solchen ruhenden Ball brachte ein Bochumer Konter inklusive abschließender abgefälschter Bogenlampe in der 57. Minute das 0:3 durch Hoffmann. „Wir haben nach der Pause gut angefangen, bekommen aber ein richtiges Kacktor“, fasste Schlussmann Christensen die Szene aus Berliner Sicht treffend zusammen.

Auch mit neuem Personal – Jessic Ngankam, der den emsigen Startelf-Debütanten Derry Scherhant ablöste, köpfte an die Latte (77.), Suat Serdar verkürzte zehn Zeigerumdrehungen später auf 1:3 – war die Niederlage für unsere Jungs nicht mehr zu verhindern. „Wir müssen die Partie knallhart analysieren und in den nächsten Spielen die Beine in die Hände nehmen, rennen, kämpfen und ein anderes Gesicht zeigen. Das wollen wir mit der Unterstützung der Fans im Olympiastadion zwei Mal tun“, brachte Marco Richter die Ausgangslage vor den nun folgenden Heimduellen mit dem VfL Wolfsburg (24.01.22, 20:30 Uhr, hier gibt es Tickets) sowie dem 1. FC Union (28.01.22, 15:30 Uhr, hier Karten buchen) auf den Punkt.

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Wir müssen kämpfen, das ist das, was die Fans von uns sehen wollen. Jetzt wartet eine schwierige Aufgabe auf uns, aber mit ihnen im Rücken habe ich das Gefühl, dass wir es hinkriegen können!
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-Jean-Paul Boëtius

Zwei Heimspiele, ein klares Vorhaben

In der herausfordernden englischen Woche geht es für unser Team Schlag auf Schlag. „Wir müssen kämpfen, das ist auch das, was die Fans von uns sehen wollen“, unterstrich Jean-Paul Boëtius, der den Fokus auf die Begegnung mit den Niedersachsen richtete. „Jetzt wartet eine schwierige Aufgabe auf uns, aber zu Hause mit dem Publikum im Rücken habe ich das Gefühl, dass wir es hinkriegen können!“ Es ist die erste von zwei Chancen auf wichtige Punkte vor unseren Anhängerinnen und Anhängern. Diese werden ihre blau-weißen Schals am Dienstagabend erneut in die Höhe strecken – und sollen für ihren Support diesmal auch wieder mit Punkten belohnt werden.

Unseren Nachbericht gibt es auch in Leichter Sprache.

von Konstantin Keller