Sandro Schwarz sitzt mit der Pfeife im Mund auf dem Ball.
Profis | 14. Januar 2023, 17:25 Uhr

"Alles mit viel Fleiß abgearbeitet!"

Unsere Herthaner sind gelaufen und gesprungen, haben Gewichte gestemmt und Stabilisations- bzw. Mobilitätsübungen absolviert. Aber vor allem haben sie auf dem Platz trainiert, trainiert und wieder trainiert. Elf Tage lang ackerten unsere Jungs in Bradenton unter der Sonne Floridas, bestritten vier Testspiele, schulten sich in taktischen Besprechungen und bei der Videoanalyse. Natürlich kommt da die Frage auf, was der Jahresauftakt am Golf von Mexiko gebracht hat. Und wen könnte man da besser fragen als unseren Chefcoach Sandro Schwarz. „Wir hatten uns im Vorfeld Gedanken über die Inhalte gemacht. Vor allem was die physischen Komponenten betrifft, haben wir einen sehr guten Eindruck hinterlassen“, erklärte der 44-Jährige in einer Medienrunde zum Abschluss auf dem Trainingsplatz. „Alles in allem haben wir das, was wir uns vorgenommen haben, mit viel Fleiß abgearbeitet“, sprach unser Coach auch über die lange Winterpause, die Konkurrenzsituation im Team und den Bundesliga-Auftakt in Bochum (Sa., 21.01.23, 15:30 Uhr). herthabsc.com die wichtigsten Aussagen notiert. Sandro Schwarz über ...

... sein Fazit des Trainingslagers:

Sandro Schwarz: Wir hatten uns im Vorfeld Gedanken über die Inhalte gemacht. Vor allem was die physischen Komponenten betrifft, haben wir einen sehr guten Eindruck hinterlassen. Inhaltlich haben wir im ersten Block an unserem Offensivspiel gearbeitet, hintenraus an den Abläufen in der Defensive geschliffen. Alles in allem haben wir das, was wir uns vorgenommen haben, mit viel Fleiß abgearbeitet. Einziger Wermutstropfen war die Verletzung von Chidera Ejuke. Uns ist bewusst, dass wir in allen Elementen dranbleiben und uns weiter verbessern müssen. Das, was wir uns erarbeitet haben, dürfen wir nicht als Selbstverständlichkeit betrachten. Wir müssen mit dem Wissen, dass wir Schritte nach vorn gemacht haben, weiterhin fokussiert bleiben.

... die lange Winterpause:

Sandro Schwarz: Nach den ersten Ergebnissen können wir besser bewerten, ob unser Plan aufgegangen ist (schmunzelt). Es ging erstmal darum, wie wir die Zeit nach dem Köln-Spiel angehen wollen. Das haben die Jungs richtig gut umgesetzt. Von daher war es genau richtig, dass wir drei Wochen in der Intensität drinnen geblieben sind. In der Pause konnten wir nach dem anstrengenden Jahr alle mal etwas abschalten und sind nun wieder hochgefahren. Auch für den Kopf fand ich den Ablauf sehr gut gewählt.

... die gegangenen Entwicklungsschritte der Mannschaft:

Sandro Schwarz: Es ist unser Anspruch, dass jeder Spieler den nächsten Schritt geht. Wie wir als Mannschaft Widerstände überwunden haben, ist schon beeindruckend. Auch wie die jungen Kerle sich eingefügt haben, hat mir gut gefallen. Als Mannschaft haben wir uns sehr gut präsentiert. Wenn ich jemanden Einzelnen hervorheben soll: Jessic Ngankam hat das nach seiner langen Verletzungspause sehr ordentlich gemacht. Es freut mich sehr, dass wir einen Jungen nach so einer langen Pause relativ schnell wieder in unsere Abläufe intrigiert haben.

... die Stimmung im Team:

Sandro Schwarz: Gute Stimmung hat nicht direkt etwas mit Lockerheit zu tun. Das müssen wir schon differenziert betrachten. Gute Stimmung bedeutet, dass man ein gutes Miteinander und Spaß bei der Arbeit hat. Dennoch ist der Fokus entscheidend, wenn die Arbeit auf dem Platz oder schon vorher im Gym losgeht. Und da haben wir ein sehr gutes Feedback von unseren Athletiktrainern bekommen. Natürlich wollen wir Freude vermitteln, aber gleichzeitig auch die Konzentration auf dem Rasen haben. Wir kennen die Tabelle, damit gehen wir ganz seriös um, ohne aber ferngesteuert herumzulaufen und uns zu fragen, was hier gerade passiert. Wir treten selbstbewusst auf – mit dem Wissen, was wir auf dem Schläger haben. Genauso gehen wir in die neue Woche und freuen uns auf den VfL Bochum. Wir haben schon den einen oder anderen Blick auf den Gegner geworfen – das ist ein Vorteil aus so einer langen Winterpause. Wir schauen mit einem Auge drauf, haben unsere Vorbereitung aber nicht auf dieses eine Spiel bezogen.

... die Konkurrenzsituation im Kader:

Sandro Schwarz: Stevan Jovetić kann die Zehnerposition sehr gut bekleiden. Wir haben aber auch andere Jungs, die auf dieser Position spielen können – wenn es dann am Samstag ein 4-2-3-1-System werden sollte. Jove war seit seiner Verletzung in Bremen nicht mehr im Rhythmus, wir haben ihn dann nur individuell belasten können. Wenn er aber voll dabei ist, hat er natürlich seine Qualitäten. Inwiefern das für die Partie in Bochum reichen wird, werden wir sehen. Allgemein bin ich kein Freund von dem Wort Luxusproblem. Natürlich wünschen wir uns, dass alle Spieler gesund und einsatzbereit sind. Wenn das der Fall ist, haben wir eine große Auswahl. Gerade vor dem Hintergrund, dass wir mit einer englischen Woche starten, gibt uns das ein gutes Gefühl. Wir brauchen diese Konkurrenzsituation. Wir haben einen groben Plan, wie unsere Aufstellung am Samstag in Bochum aussehen soll, dennoch haben wir noch eine komplette Trainingswoche, in der die Jungs bestätigen können, dass sie auf dem Rasen stehen wollen.

von Florian Waldkötter, Simon Jötten