Jörg Bredow und Ann-Brit Keck stehen vor dem Wünschewagen und halten einen Hertha-Schal.
Engagement | 14. Dezember 2022, 12:45 Uhr

Blau-weiße Wünsche wagen

Der Wünschewagen des ASB Berlin ist seit 2016 in unserer Hauptstadt unterwegs. In dieser Zeit hat das Projekt schon viele Träume für schwerstkranke Menschen wahr werden lassen und ihnen letzte Herzenswünsche erfüllt. Ein Grund für unsere Fanszene, auf die Initiative aufmerksam zu werden: Im Rahmen der jährlichen Aktion ‚Spendet Becher – Rettet Leben‘ sammelten unsere Anhängerinnen und Anhänger am 33. Spieltag der vergangenen Saison bereits zum 17. Mal für den guten Zweck. Dabei kam die unglaubliche Spendensumme von 44.826,92 Euro zusammen, die unser Hauptstadtclub auf 50.000 Euro aufgerundet hat. Gemeinsam konnten Stadionbesucherinnen und -besucher dem spendenbasierten Projekt so eine ganz besondere Freude bereiten: „Es war ein unbeschreiblich schöner und überwältigender Moment, als wir den Scheck im Olympiastadion erhalten haben", erinnert sich Ann-Brit Keck, Projektleiterin des Wünschewagens, im Gespräch mit herthabsc.com.

Vom Hertha-Fan…

Die Prenzlauer Bergerin hatte im August bei der feierlichen Übergabe in unserer Spielstätte einen Begleiter dabei: Jörg Bredow. Der 69-Jährige ist nicht nur fleißiger Wunscherfüller im ehrenamtlichen Verband, sondern auch treuer Herthaner. Seine Geschichte mit unserer Alten Dame begann für den gebürtigen Berliner bereits im Kindesalter, als er von seinem Vater an unsere Spreeathener herangeführt wurde. Der spätere Beruf als Feuerwehrmann machte es dem Steglitzer allerdings nicht immer leicht, die Spiele unserer Blau-Weißen zu verfolgen. Viele Besuche mussten aufgrund der lebenswichtigen Einsätze ausfallen. Kaum im Ruhestand war es dann aber endlich so weit: Mit 60 Jahren holte Bredow sich seine erste Dauerkarte. Seitdem hat er so gut wie keine Begegnung im Olympiastadion ausgelassen. „Ich bin Hertha-Fan, seit ich denken kann – nun endlich eine Dauerkarte zu besitzen, macht mich glücklich “, erzählt der Rentner stolz.

… zum Wünsche-Erfüller

Der Ruhestand konnte den Ehrenamtlichen aber nicht davon abhalten, sich schon bald eine weitere Passion zu suchen: „Als ich 2018 erstmals vom Wünschewagen gehört habe, fand ich das Projekt auf Anhieb großartig und habe mich sofort beworben“, führt Bredow aus. Mit Erfolg. In den vergangenen vier Jahren entwickelte er sich zu einem der engagiertesten Helfer: „Das Tolle an Jörg ist, dass er sehr flexibel ist und auch spontan häufig zur Verfügung steht – auf ihn ist einfach Verlass“, lobt Keck ihren Kollegen. Ein Grund dafür ist sicherlich auch der Spaß, den ihm die Aufgabe bereitet. „Ich finde den Gedanken unheimlich erfüllend, den Menschen, die im letzten Lebensabschnitt sind, noch einmal eine Freude zu bereiten. Wenn man nach der Wunscherfüllung in die glücklichen Gesichter schaut – diese Emotionen kann man schwer in Worte fassen“, erklärt der Blau-Weiße.

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Ich bin mir ziemlich sicher, dass auch zukünftig viele Wünsche zu Hertha führen werden.
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-Ann-Brit Keck

Alte Dame stets mit von der Partie

Der Berliner durfte auch schon den einen oder anderen Traum mit Bezug zu unserem Hauptstadtclub erfüllen. „Wenn es mit dem Wünschewagen ins Olympiastadion geht, spanne ich oft Jörg ein. Ich weiß ja, dass ich ihn damit fast so glücklich wie unsere Wünschenden machen kann“, berichtet die Projektleiterin schmunzelnd. Besonders in Erinnerung geblieben ist Bredow dabei eine Herzensangelegenheit: Unser Verein lud ihn und einen Wünschenden nicht nur zum Topspiel gegen Borussia Dortmund, sondern im Anschluss auch in die VIP-Lounge ein. „Für den zu Betreuenden gab es am Ende auch noch eine ganze Tüte mit Fanartikeln. Das war eine herausragende Erfahrung – für uns beide. Dass uns Hertha so etwas ermöglicht, ist ganz groß“, blickt der Ehrenamtler zurück. Auf all seinen Fahrten stets mit von der Partie? Ein kleiner Anstecker unserer Alten Dame, den der 69-Jährige an seine Jacke pinnt. „Einmal hatte ich eine Wunschfahrt in ein Köpenicker Fußballstadion. Schön war das nicht für mich, aber meinen Anstecker habe ich natürlich voller Stolz getragen", erzählt der Fan verschmitzt.

'Spendet Becher, rettet Leben' – ein voller Erfolg! 

Um die Finanzierung und Erfüllung weiterer Anliegen müssen sich Bredow und sein Team momentan jedenfalls nicht sorgen: „Mit den Erlösen aus ‚Spendet Becher – Rettet Leben‘ konnten wir viele letzte Wünsche erfüllen – vor allem zahlreiche Fahrten an die Ostsee – und werden dies auch weiterhin tun", führt Keck aus. „Jedem einzelnen Mitwirkenden gilt ein großes Dankeschön. Wir hätten uns so einen Erfolg niemals erträumen lassen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass auch zukünftig Wünsche zu Hertha führen werden“, blickt die 41-Jährige auch auf die weitere Zusammenarbeit mit unserem Hauptstadtclub.

Zusätzliche Informationen, wie ihr den Wünschewagen durch ehrenamtliches Engagement oder Spenden unterstützen könnt, gibt es hier. Wer Lust auf mehr Einblicke in unseren Besuch beim Team des Wünschewagens hat, schaut hier rein:

von Noelle Feuer