U19 verliert Derby gegen Union
Mit dem Selbstbewusstsein von sieben Siegen aus den vergangenen sieben Pflichtspielen empfing unsere U19 am Sonntag den 1. FC Union zum Berliner Stadtderby im Stadion auf dem Wurfplatz/Amateurstadion. Cheftrainer Oliver Reiß schickte seine Elf im gewohnten 4-3-3 auf den Rasen. Vor Keeper Tim Goller verteidigten Sebastian Weiland, Kapitän Pascal Klemens, Tim Hoffmann und Eliyas Stranser in der Viererkette. Teoman Gündüz, Veit Stange und Lukas Michelbrink beackerten das Mittelfeld, während Leander Popp, Ibrahim Maza und Dominik Schickersinsky unsere Dreierreihe im Angriff bildeten.
Ruhige Anfangsphase – Gündüz von der Mittellinie ins Glück
Bei besten äußeren Bedingungen gehörte unseren Blau-Weißen nach nicht einmal 120 Sekunden der erste zwingende Abschluss durch Teoman Gündüz, FCU-Torwart Yannic Stein parierte (2.). Auf der Gegenseite dauerte es ebenfalls nicht lange bis zum ersten Versuch der Gäste, Leonit Ibrahimi zielte links an unserem Gehäuse vorbei (7.). Nicht nur die Torschuss-Bilanz gestaltete sich in der Anfangsphase ausgeglichen, auch die Spielanteile dokumentierten ein Duell auf Augenhöhe. Nach einer Ecke von Michelbrink köpfte Klemens die Kugel auf das Tornetz (14.). Ansonsten hielten sich nennenswerte Gelegenheiten zunächst in Grenzen. Das lag vor allem an zwei gut funktionierenden Defensivreihen, die ihren Gegenübern nicht viel Platz gewährten. Nach rund einer halben Stunde ergab sich für die Köpenicker jedoch mal solch eine Lücke, Malick Sanogo spritzte dazwischen und hob das Spielgerät per Lupfer über Goller – und glücklicherweise auch über unseren Kasten (29.). „Wir müssen wieder griffiger werden“, hallte es durch unsere Abwehr. Doch dieser Appell schien zunächst nicht zu fruchten: Nach einer Ecke kamen die Unioner gleich drei Mal aus kürzester Distanz zum Abschluss, Goller und seine Vorderleute klärten mit Glück und Verstand (35.). Nach dieser irren Szene gleich das nächste dicke Ding: Eine misslungene Abwehr landete direkt vor den Füßen von Gündüz, der von der Mittellinie erkannte, dass FCU-Schlussmann Stein zu weit vor seinem Kasten stand – der Ball flog im hohen Bogen zur etwas glücklichen 1:0-Führung ins Netz (36.) – gleichbedeutend mit dem Pausenstand.
Union gelingt früher Ausgleich und später Siegtreffer
Der zweite Abschnitt startete aus Hertha-Sicht mit einem Dämpfer: Der zur zweiten Hälfte eingewechselte Batuhan Gögce marschierte durch unser Mittelfeld und zog aus der Distanz einfach mal ab, das Kunstleder schlug flach im langen Eck ein – 1:1 (50.). Unseren Spreeathenern gelang beinahe die perfekte Antwort, Popp verpasste eine Schickersinskly-Hereingabe im Zentrum allerdings haarscharf (52.). Kurze Zeit später zielte Gündüz einen Freistoß direkt auf den Kasten des Kontrahenten, Stein entschärfte (58.). Nun erhöhten unsere Jungs die Schlagzahl: Zunächst fand Strasner in Stein seinen Meister (61.), ehe Schickersinsky bei seinem Versuch noch abgeblockt wurde (63.). Nicht mal 60 Sekunden später legte Popp den Ball hauchdünn am langen Pfosten vorbei (64.). Nun lag die erneute Führung in der Luft – auch wenn das Sportliche kurz in den Hintergrund geriet: Michelbrink landete nach einem Pressschlag unsanft auf dem Boden, verletzte sich an der Schulter und musste nach langer Behandlung vom Platz getragen werden, herthabsc.com wünscht von dieser Stelle aus die beste Genesung. Nach diesem Schock taten sich unsere Bubis schwer, die Gänge wieder höher zu schalten. So blieb es offen bis zum Schluss. Als schon alles nach einer Punkteteilung aussah, erzielten die Gäste durch den ebenfalls eingewechselten Timon Kramer den 2:1-Führungstreffer (83.). Unsere Herthaner waren bemüht, um in den Schlussminuten noch den Ausgleich herzustellen, das klappte leider nicht mehr. Somit kassierten unser Alte Dame die erste Niederlage der laufenden Saison.
„Alles in allem hat uns die Konstanz gefehlt“
„Die ersten zehn Minuten waren klar auf der Seite von Union, sie waren den Tick griffiger und aktiver. Wir haben etwas gebraucht, um in unser Spiel zu finden. Vor der Pause hatten wir dann aber eine richtig gute Phase, in der ich das Gefühl hatte, dass wir das Heft des Handelns in unseren Händen hatten“, analysierte Coach Reiß. „Alles in allem hat uns die Konstanz gefehlt, die guten und schlechten Phasen haben sich zu oft abgewechselt – und dann sind es Kleinigkeiten, die zu Gegentoren geführt haben und vom Gegner bestraft wurden“, haderte der Übungsleiter, der am kommenden Samstag (19.11.22, 14:00 Uhr) mit seiner Elf beim Hamburger SV gastiert.
So spielte Hertha: Goller – Weiland (85. Mendes), Klemens (C), Hoffmann, Strasner – Gündüz, Stange, Michelbrink (73. Dárdai) – Popp, Maza, Schickersinskly (73. Rölke)
Tore: 1:0 Gündüz (36.), 1:1 Gögce (50.), 1:2 Kramer (83.)
Gelbe Karten: Weiland, Klemens - Ackermann
Schiedsrichter: Marvin Vogt
Spielort: Stadion auf dem Wurfplatz/Amateurstadion, Berlin
Zuschauerzahl: 502