Sandro Schwarz gibt auf dem Trainingsplatz Anweisungen.
Profis | 5. Oktober 2022, 18:16 Uhr

Dranbleiben und jagen

Aufgeteilt in zwei Gruppen warteten unsere Herthaner auf den Pfiff ihres Trainers: Kurze Zeit später gab Sandro Schwarz die Übung frei. Die jeweils sieben in blau gekleideten Spreeathener ließen den Ball laufen, vier mit roten Trainingsleibchen ausgestatte Jungs waren in Lauerstellung, um das Spielgerät zu erobern. Das Besondere an dieser Form des sonst klassischen Rondos: Bei Ballgewinn durfte das Team in Unterzahl sofort auf die umliegenden vier Kleinfeldtore abschließen. „Kommt, Männer! Schön jagen und immer dranbleiben“, formulierte unser Coach den Arbeitsauftrag an seine Schützlinge – und Marco Richter, Davie Selke und Co. wussten diese Anforderungen zu erfüllen. In regelmäßigen Zeitabständen hallte es „Bravo, bravo, Männer“ von 'Co' Volkan Bulut über den Rasen. 

Selke: „Ein guter, intensiver Einstieg!“

Auch die Akteure selbst gewannen einen ordentlichen Eindruck von ihrem gemeinsamen Wirken auf dem Grün. „Das war ein guter, intensiver Einstieg in die lange Trainingswoche vor dem Spiel am Sonntag“, resümierte Stürmer Selke kurz und knapp mit verschwitztem Gesicht im Anschluss an die knapp 90-minütige Einheit am Mittwochnachmittag. Bereits am Vormittag arbeiteten unsere Berliner in der Kabine im athletischen Bereich. Bei dieser Doppelschicht begrüßte Übungsleiter Schwarz in Myziane Maolida, der jüngst etwas kürzertreten musste, und Linus Gechter nach seiner Mandeloperation zwei Rückkehrer im Mannschaftstraining. Während Kélian Nsona weiterhin individuell schufftete, mussten Filip Uremović (Fußprellung) und Jessic Ngankam (muskuläre Probleme) genauso wie Jean-Paul Boëtius vollständig aussetzen.

Bildergalerie: Training vor dem Heimspiel gegen Freiburg

Die 25-köpfige Trainingsgruppe – bestehend aus drei Torhütern und 22 Feldspielern – legte den Fokus wie bei der bereits eingangs beschriebenen Übungsform auch im weiteren Verlauf der Schicht auf Gegnerdruck, Anlaufverhalten und Umschaltmomente. Zunächst auf zwei Spielhälften im Sechs gegen Fünf, abschließend in freier Spielform suchten unsere Jungs mit Tempo den Weg nach vorne. Für einen echten Hingucker sorgte Dodi Lukébakio, der Tjark Ernst aus der Luft per Seitfallzieher prüfte. Diese Szene verdeutlichte: Trotz des verpassten Heimsieges gegen die Hoffenheimer war unserer Mannschaft der absolute Wille und Tatendrang sichtbar anzusehen. „Wir waren in der zweiten Halbzeit deutlich verbessert und konnten verdientermaßen wieder etwas mitnehmen. Einen Rückstand aufzuholen steigert den Teamspirit. Natürlich wollen wir endlich wieder gewinnen und uns für unseren Aufwand belohnen“, beschrieb Schwarz die aktuelle Situation treffend.

Gier nach Siegen soll am Sonntag gestillt werden

Die von unserem Fußballlehrer angesprochene Gier nach Siegen soll bereits am Sonntag (09.10.22, 17:30 Uhr, jetzt noch Tickets sichern) gegen den SC Freiburg gestillt werden – auch wenn das Duell mit dem Tabellenzweiten kein Zuckerschlecken wird. „Uns erwartet ein schwieriges Spiel. Die Freiburger verteidigen sehr gut, vor allem in ihrem Pressing und bei Umschaltmomenten. Darauf bereiten wir uns vor, forcieren unsere Abläufe und arbeiten weiter hart!“, erklärte Selke. Ihr Programm ziehen unsere Blau-Weißen bis zum Spieltag auf dem Schenckendorffplatz unter Ausschluss der Öffentlichkeit durch. Am Sonntag sehnen unsere Jungs dann wieder dem Pfiff entgegen – dieses Mal nicht von Coach Schwarz, sondern vom Schiedsrichter für drei Punkte!

von Simon Jötten