Boëtius mischt wieder mit
Während Vedad Ibišević mit seinen Offensivkräften noch Torschüsse übte, stellte sich Sandro Schwarz nach dem ersten Training der Woche – wie gewohnt – den Medienschaffenden. Fragen zu seinem Geburtstag am Vortag wollte unser Chefcoach dabei gar nicht lange beantworten. „Ich habe meinem Alter entsprechend gefeiert: ruhig und harmlos. Die Mannschaft hat für mich und Agustín Rogel ein Ständchen gesungen“, sagte der nun 44-Jährige schmunzelnd. Viel wichtiger war dem Fußballlehrer stattdessen etwas anderes: „Die eigentliche Geschichte – das ist die Rückkehr von Djanga.“ Knapp dreieinhalb Wochen nach seiner Hodenkrebs-Diagnose nahm Jean-Paul Boëtius nämlich wieder am Teamtraining teil. „Wir freuen uns alle, dass er wieder bei uns ist. Er war auch schon in den vergangenen Tagen in der Kabine dabei. Das merkt man direkt – am Geräuschpegel und seinem Lachen“, so Schwarz.
Individuelle Schichten für ein Quartett
Die etwa 70-minütige Einheit absolvierte unser Mittelfeldspieler über die gesamte Dauer. „Er war bei den Spielformen eher der neutrale Part. Wir schauen mal, wie schnell er sein Pensum steigern kann und was die Daten sagen“, nennt unser Coach den Plan mit seinem Schützling. Stevan Jovetić machte sich nach Rücksprache und Gründen der Belastungssteuerung zeitiger auf den Weg Richtung Kabine. Individuell arbeiteten Linus Gechter, Jessic Ngankam, Kélian Nsona und Filip Uremović. „Linus hat ein individuelles Programm absolviert, da er nach längerer Pause für die U23 gegen Cottbus erstmals wieder gespielt hat. Er wird noch etwas brauchen, um wieder in diesen Rhythmus reinzukommen“, blickte Schwarz auf den Innenverteidiger. Aussetzen musste Routinier Prince Boateng, der mit einem Infekt pausierte. „Wir müssen schauen, wie es sich bei Prince entwickelt. Eventuell kann er in den nächsten Tagen schon wieder individuell arbeiten“, sagt Schwarz.
Die Gelsenkirchener im Fokus
Bis zum kommenden Duell mit Schalke 04 am Sonntag (23.10.22, 17:30 Uhr; Tickets hier) bleibt unseren Hauptstädtern noch ein wenig Zeit, um Antworten auf personelle Fragen zu finden. Aber vor allem auch einige Einheiten, um die Chancen auf den ersten Heimsieg der laufenden Saison zu erhöhen. „Ein Schwerpunkt in dieser Woche ist unser Spielaufbau und Raumverhalten – besonders präzise Pässe. Diese Themen nehmen wir mit. Dazu Pressingverhalten und Vorwärtsverteidigen aus der Grundordnung heraus“, erklärt Schwarz.
Unterm Strich hat unser Trainer, der auch den Pokalauftritt der Königsblauen in Hoffenheim genau verfolgen wird, gemeinsam mit seiner Elf natürlich ein übergeordnetes Ziel: den ersten Sieg im Olympiastadion. „Am Sonntag besteht die nächste Gelegenheit auf drei Punkte. Darauf müssen wir uns seriös einstellen und vorbereiten. Wir brauchen Intensität in unserem Auftreten – das ist der Anker, um Spiele erfolgreich zu bestreiten“, unterstreicht unser Übungsleiter. Und mit etwas Verspätung wäre das auch ein schönes Geburtstagsgeschenk.