Kurvenwissen: Fakten zu #RBLBSC
Christoph Daum prägte in seiner Zeit als Leverkusener Trainer einmal die Metapher des Bibers, der fortwährend an einem Baum knabberte – woraufhin dieser bei genug Geduld schon irgendwann einmal umfallen werde. Ein Sprachbild, welches in gewisser Weise im Hier und Jetzt auch auf unsere Herthaner zutrifft. Seit fünf Spielen ist unsere Elf unbesiegt, zeigt sich hartnäckig und war mehrfach nahe dran am zweiten Saisonsieg – auch in der vergangenen Heimpartie. „Gegen Freiburg haben wir uns für einen erneut ordentlichen Auftritt leider nicht mit allen drei Punkten belohnt. Das wurmt uns einerseits, motiviert uns aber natürlich auch, endlich den ersehnten Sieg einzufahren – am liebsten direkt am Samstag in Leipzig”, bringt Marc Kempf die Stimmung im Team vor der Aufgabe beim amtierenden DFB-Pokalsieger (15.10.22, 18:30 Uhr) auf den Punkt. Ein Coup bei RB wäre nicht nur für das Punktekonto, sondern auch für zukünftige blau-weiße Zahlenspiele in Bezug auf das Kräftemesssen eine Wohltat, wie herthabsc.com im Kurvenwissen beleuchtet – präsentiert von Hauptpartner Autohero.
Statistik: Denn der Blick auf die Bilanz der Begegnung kann niemandem gefallen, der es mit unseren Berlinern hält. Einem Sieg und einem Remis stehen zehn Pleiten gegenüber, auch in der vergangenen Saison gewannen die Gastgeber beide Bundesliga-Duelle. Doch jede Partie bietet eben auch eine neue Chance, die Statistik zu verbessern. „Wir wissen, dass uns unabhängig von der Tabellensituation ein starker – vor allem offensiv spielfreudiger – Gegner erwartet und kennen Leipzigs Qualitäten, insbesondere das Tempo des Teams im vorderen Bereich. Darauf stellen wir uns ein, werden uns dort aber nicht verstecken”, beschreibt Kempf die Herangehensweise unserer Elf an die Dienstreise.
Bemerkenswert: Kein Bundesliga-Team kassierte mehr Kontergegentreffer als der Kontrahent aus der Messestadt (3), während unsere Jungs noch ohne Gegentor bei Gegenangriffen sind. Eben diese könnten sich im Freistaat auch als probates Mittel erweisen, um die Gastgeber unter Druck zu setzen – passenderweise gab keine Mannschaft in der höchsten deutschen Spielklasse mehr Schüsse nach Kontern ab (14) und nutzte gegnerische Ballverluste zu mehr Treffern (5) als unsere Spreeathener. Gegen den Ball wird viel Konzentration bei unseren Jungs gefragt sein, gleichzeitig darf sich aber auch gerne eine Leipziger Krux im Abschluss fortsetzen: Kein Team traf häufiger Aluminium (6) als die Elf von Trainer Marco Rose. Nicht nur deshalb wird von unseren Berlinern „enorme Konsequenz gegen den Ball sowie viel Mut bei eigenem Ballbesitz“, gefragt sein, wie es Trainer Sandro Schwarz im Vorfeld treffend zusammenfasste. „Beides werden wir in hohem Maße brauchen“, ahnt unser Übungsleiter.
Personal: Der Coach muss beim samstäglichen Auftritt in Sachsen definitiv auf Filip Uremović (Fußprellung), Jean-Paul Boëtius, Kélian Nsona (beide im Aufbau) und Jessic Ngankam (muskuläre Probleme) verzichten. Bei Wilfried Kanga und Davie Selke zeigte sich unser Trainer auf der Spieltags-PK noch vorsichtig. „Willy hat bis zum Donnerstag nur individuell trainiert, bei Davie war es ähnlich – wir müssen den Check abwarten und schauen, wie es sich bei beiden entwickelt“, erklärte unser Trainer, der umso erfreuter gewesen sein dürfte, beide Akteure später am Tag wieder auf dem Schenckendorffplatz begrüßen zu können. Beide Angreifer stellen somit personelle Alternativen dar.
Schiedsrichter: Das Aufeinandertreffen mit RBL wird Harm Osmers leiten. Für den Diplom-Betriebswirt stellt das Kräftemessen den 83. Einsatz in der Bundesliga dar. Neben diesen Partien kann der gebürtige Hannoveraner unter anderem auch auf die umfangreiche Erfahrung von 85 Zweitliga-Begegnungen, 19 Einsätzen im DFB-Pokal sowie internationalen Leitungen in UEFA Europa League, der Conference League und der Nations League zurückgreifen. Unsere Alte Dame begleitete Osmers insgesamt 16 Mal, dabei sind drei Siege, vier Punkteteilungen und neun Niederlagen für unseren Hauptstadtclub notiert. Dem 37-Jährigen assistieren Robert Kempter und Thorben Siewer an den Seitenlinien sowie Nicolas Winter als vierter Offizieller. Als VAR unterstützen Sven Jablonski und Markus Sinn das Gespann.
Das sagt der Experte: Salomon Kalou weiß ganz genau, wie man im blau-weißen Trikot beim Vierten der vergangenen Spielzeit besteht. Der Ivorer, der insgesamt in 174 Pflichtspielen unsere Fahne auf der Brust trug, traf beim bislang einzigen Erfolg unserer Hauptstädter im Dezember 2017. „Ich kann mich noch gut an den Sieg dort erinnern und habe, natürlich auch wegen meines Treffers, gute Erinnerungen an diesen Tag“, verrät der Offensivspieler, der ebenfalls Gegenstöße als probates Mittel gegen die Gastgeber ausgemacht hat. „Gegen Leipzig ist es immer ein spezielles Spiel. Da wartet ein Gegner auf die Jungs, der stets den Weg nach vorne sucht, wodurch sich dann auch Räume zum Kontern und Chancen auf eigene Treffer ergeben“, sagt Kalou, der inzwischen bei der AS Arta in Dschibuti unserer aktuellen Elf vor dem Fernseher die Daumen drücken wird. „Das Spiel am Samstag werde ich mir definitiv anschauen, nach sechs tollen Jahren in Berlin mit vielen schönen Momenten trage ich den Verein immer noch im Herzen. Ich freue mich auf die Begegnung – und hoffentlich sehen wir einen Sieg für Hertha! Ha, Ho, He!“