Kurvenwissen: Fakten zu #BSCTSG
Spricht man von der schönsten Fußballzeit, ist in der Regel von samstags um 15:30 Uhr die Rede. Vergleicht man die Anstoßzeit unserer Herthaner mit den sportlichen Resultaten, fühlen sich unsere Herthaner derzeit sonntags einen Tick wohler. Sowohl der erste Saisonsieg (2:0 beim FC Augsburg) als auch der bis dato letzte Heimerfolg (2:0 gegen den VfB Stuttgart) ist auf einen Sonntag datiert. „Der Wochentag spielt für uns eigentlich keine Rolle, wir freuen uns auf jedes Spiel – vor allem vor eigener Kulisse!“, schiebt Marco Richter solche Gedankenspiele zur Seite. Nach zuletzt drei ungeschlagenen Partien in Serie wollen unsere Spreeathener gegen die TSG Hoffenheim (15:30 Uhr) ihren Lauf fortsetzen – und mit dem ersten Dreier vor eigenem Publikum krönen. Welche Statistiken dafür sprechen, hat herthabsc.com wie gewohnt im Kurvenwissen zusammengetragen – präsentiert von Hauptpartner Autohero.
Statistik: In der Gesamtbilanz liegen die Sinsheimer in Führung. Während unsere Alte Dame in sieben Begegnungen als Sieger den Platz verließ und wir uns fünf Mal mit der TSG die Punkte teilten, gewann der Aufsteiger von 2008 zwölf der bisherigen 24 Duelle. Mit durchschnittlich 2,96 Treffer pro Aufeinandertreffen – 29:42 lautet die aktuelle Tordifferenz aus unserer Sicht – dürfte es in den Strafräumen nicht langweilig werden. „Die Hoffenheimer sind für ihre Offensivgefahr und ihr Spiel nach vorne bekannt. Wir wissen, was uns erwartet und sind gut vorbereitet, wollen aber natürlich auch unsere Stärken auf den Platz bringen“, erklärt unsere Nummer 23.
Bemerkenswert: Eine der blau-weißen Stärken in der noch jungen Spielzeit ist zweifelsohne die personelle Konstanz: Cheftrainer Sandro Schwarz hat in seiner ersten Saison an der Spree schon früh ein festes Gerüst gefunden. Sowohl der Defensivverbund mit Torwart Oliver Christensen und der Viererkette bestehend aus Marvin Plattenhardt, Filip Uremović, Marc Kempf und Jonjoe Kenny – keiner dieser vier Abwehrspieler saß bei Anpfiff auf der Bank – ist wie auch unsere Dreierreihe im Sturm mit Chidera Ejuke, Wilfried Kanga und Dodi Lukébakio gesetzt. Alle drei kamen seit dem 2. Spieltag immer zum Einsatz, genauso wie Lucas Tousart im Mittelfeld. Mit dieser Achse blieben unsere Hauptstädter wie bereits erwähnt, zuletzt drei Mal in Folge ungeschlagen. Das gelang unseren Farben in der kompletten vergangenen Saison nur zwei Mal. Vier Partien ohne Niederlage überstanden unsere Berliner zuletzt im Mai 2021. Gegen Hoffenheim dürfen unsere Jungs dieses Kunststück wiederholen. „Eigentlich interessieren uns solche Serien eher weniger, unser Fokus liegt immer nur auf der jeweiligen Aufgabe. Wir wollen Sonntag gewinnen“, hebt Richter hervor.
Personal: Am 8. Spieltag muss Coach Schwarz lediglich auf Kélian Nsona, Jean-Paul Boëtius und Linus Gechter verzichten. Der Defensivakteur war zu Beginn der Woche ins individuelle Training zurückgekehrt, für einen Kaderplatz kommt der Sonntag aber noch deutlich zu früh. Auch Jessic Ngankam wird noch nicht wieder zum Aufgebot zählen. „Jessic hat die ersten Schritte im Mannschaftstraining gemacht und auch schon 45 Minuten im Testspiel gesammelt. Es fehlt aber noch logischerweise an Wettkampfrhythmus und -fitness, deshalb ist er am Freitag bei unserer U23 gegen Halberstadt zum Einsatz gekommen“, erläutert unser Übungsleiter.
Schiedsrichter: Christian Dingert sorgt bei dem Duell für Recht und Ordnung auf dem Rasen. Der Schiedsrichter ist seit 2002 für den Deutschen Fußball-Bund (DFB) im Einsatz und pfeift seit 2010 in der Bundesliga. In seinen bisherigen 159 Einsätzen kam der Diplom-Verwaltungswirt 15 Mal in Kontakt mit unserem Hauptstadtclub – und die Bilanz kann sich sehen lassen: Acht blau-weißen Erfolgen stehen drei Remis und vier Niederlagen gegenüber. Wenn das kein gutes Omen ist! Benedikt Kempkes und Timo Gerach assistieren dem 42-Jährigen an den Seitenlinien. Vierter Offizieller ist Stefan Lupp, Tobias Reichel und Rafael Foltyn überprüfen das Geschehen an den Bildschirmen.
Das sagt der Experte: Einer, der beide Trikots getragen hat, ist Sejad Salihović. Der Bosnier schnürte von 2000 bis 2004 zunächst für die Leistungsmannschaften unserer Fußball-Akademie seine Schuhe, ehe der Linksfuß für zwei Jahre unserem Profi-Kader angehörte. Nach sechs Auftritten für unsere Bundesliga-Elf wechselte der ehemalige Mittelfeldspieler 2006 nach Baden-Württemberg. Dort entwickelte sich der 1,82-Meter-Mann in neun Jahren zum gestandenen Bundesliga-Akteur, der insgesamt 249 Mal in Liga und Pokal zum Einsatz kam und dabei an 128 Treffern direkt beteiligt war (67 Tore, 61 Vorlagen). Dementsprechend ist die Konstellation am Sonntag eine besondere für Salihović. „Ich erwarte einen offenen Schlagabtausch mit dem einen oder anderen Tor, da beide Teams nach vorne spielen“, schildert der ehemalige bosnische Nationalspieler seine Erwartungen. „Ich habe die Partie von Hertha in Mainz gesehen, sie hat mir gefallen. Die Jungs waren aggressiv und haben den Weg nach vorne gesucht, ich erkenne da eine große Entwicklung. Aber auch die Hoffenheimer sind sehr gut gestartet und haben in André Breitenreiter einen super Trainer“, sagt Salihović, der das Kräftemessen live im Stadion verfolgen wird und derzeit als Repräsentat der TSG tätig ist.