Trotz Chancenplus: Knappe Niederlage am Niederrhein
Bei der zweiten Bundesliga-Dienstreise der Saison setzte Cheftrainer Sandro Schwarz auf dieselbe Elf, die in der Vorwoche einen Zähler gegen Eintracht Frankfurt geholt hatte. Lediglich auf der Ersatzbank gab es eine Änderung: Marco Richter stand erstmals 2022/23 im Kader und feierte somit fünf Wochen nach seiner Hodenkrebs-Diagnose das Comeback. Derry Scherhant fehlte in unserem Aufgebot.
Blau-weißes Chancenplus
Auf dem Rasen erwischten unsere Herthaner einen sehr ordentlichen Start. Dodi Lukébakio besaß bereits nach vier Minuten den ersten zwingenden Abschluss, verfehlte sein Ziel aber knapp. Weitere Versuche von Chidera Ejuke, Wilfried Kanga und Lucas Tousart untermauerten den guten Auftritt unserer Blau-Weißen, die zielstrebig nach vorne spielten (6., 10., 14., 15.). Doch auch die Gastgeber versteckten sich keineswegs und trafen in Person von Alassane Pléa den rechten Pfosten (7.), Ramy Bensebaini und Marcus Thuram scheiterten an Oliver Christensen (12., 17.). Eine mehr als unterhaltsame Anfangsphase mit guten Chancen auf beiden Seiten. Das sollte sich zunächst auch nicht ändern: Nach einem Ballgewinn und einem ansehnlichen Solo zwang Ejuke Borussia-Schlussmann Yann Sommer zur Parade (21.), auch gegen Lukébakio war der Schweizer im langen Eck zur Stelle (26.). Ein Chancenplus von 8:5 nach rund 30 Minuten für unsere Spreeathener sprach für sich. Da passte es Mitte des ersten Durchgangs nicht ins Bild, dass die Mönchengladbacher nach 34 Minuten durch einen verwandelten Handelfmeter von Plea mit 1:0 in Führung gingen (34.). Maximilian Mittelstädt hatte das Kunstleder zuvor mit dem Arm geblockt. Doch dieser Rückschlag tat den blau-weißen Offensivvorstößen keinen Abbruch: Der auffällige Kanga scheiterte nach Mittelstädt-Flanke per Fallrückzieher an Sommer (42.), Lukébakio verzog freistehend aus guter Position (43.). Ein Remis wäre mit Pausenpfiff möglich und verdient gewesen.
Christensen pariert Elfmeter – Prince fehlen Zentimeter
Auch wenn die zweite Hälfte nicht ganz so ereignisreich startete, fanden unsere Hauptstädter auch nach Wiederanpfiff gut in die Partie und suchten den Weg nach vorne. Kapitän Lucas Tousart schickte Lukébakio auf die Reise, der vor dem Tor auf Kanga querlegte, Kō Itakura klärte gerade noch zur Ecke, ansonsten wäre es wohl richtig gefährlich geworden (56.). Auf der Gegenseite hatten die Hausherren die große Chance auf den zweiten Treffer, doch Christensen parierte einen Handelfmeter von Jonas Hofmann (70.). Zuvor hatte Filip Uremović die Kugel regelwidrig mit der Hand gespielt und dafür die Gelb-Rote Karte gesehen. Coach Schwarz reagierte auf die personelle Unterzahl und verstärkte mit Márton Dárdai die Defensive, Stevan Jovetić sollte die Offensive beleben (72.). In Unterzahl taten sich unsere Berliner allerdings zunächst schwer, wirklich zwingende Möglichkeiten zu kreieren. In Davie Selke und Prince Boateng brachte unser Übungsleiter für die Schlussminuten noch ein frisches Duo. Und Letztgenanntem fehlte bei einem Jovetić-Schuss nur eine Fußspitze, um die Kugel über die Linie zu drücken (88.). So blieb es trotz einem guten Auftritt mit mutigem Anlaufen und 17:11-Torschüssen bei einer knappen 0:1-Niederlage. Am kommenden Samstag (27.08.22, 15:30 Uhr, jetzt Tickets buchen) empfangen unsere Herthaner Borussia Dortmund im Olympiastadion. Dann wollen die Schwarz-Schützlinge erneut eine gute Leistung zeigen und diese dann auch in Punkte ummünzen.
Borussia Mönchengladbach: Sommer (C) – Scally, Itakura, Elvedi, Bensebaini – Kramer, Koné, Hofmann, Neuhaus, Pléa – Thuram
Hertha BSC: Christensen – Kenny, Uremović, Kempf, Mittelstädt – Šunjić (57. Boëtius), Serdar (83. Selke), Tousart (C) (83. Boateng) – Ejuke (72. Dárdai), Kanga (72. Jovetić), Lukébakio
Tore: 1:0 Pléa (34./Handelfmeter),
Schiedsrichter: Dr. Matthias Jöllenbeck
Bes. Vork.: Christensen hält Handelfmeter von Hofmann
Gelbe Karten: Herrmann – Uremović, Schwarz
Gelb-Rote Karte: Uremović
Zuschauerzahl: 48.411
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