Kurvenwissen: Fakten zu #BSCBVB
Es sind diese besonderen Partien, diese speziellen Aufeinandertreffen, in denen die Anspannung vielleicht noch einen Tacken größer ist als sonst. Das Olympiastadion? Voll besetzt! Die Ausgangslage? Beide Teams wollen punkten! Es ist definitiv auch eine Paarung, die für unseren Neuzugang Ivan Šunjić den Reiz der Bundesliga ausmacht – wohlwissend, wie fordernd die Aufgabe für unsere Berliner gegen Borussia Dortmund (Anstoß 15:30 Uhr) werden wird. „Der BVB ist ein starker Gegner. Wir müssen als Team auftreten und alles reinwerfen, um ihre individuelle Qualität zu unterbinden“, sagt unsere Nummer 34. Während es für den Kroaten eine Premiere gegen den amtierenden Vizemeister wird, gab es Blau-Weiß gegen Schwarz-Gelb in der Geschichte natürlich schon unzählige Male. Wie oft und welche Infos vor dem Nachmittagsspiel interessant sind, steht im Kurvenwissen – präsentiert von Autohero.
Statistik: In der Bundesliga standen sich beide Vereine bereits 70 Mal gegenüber. Die Gesamtbilanz spricht für den fünfmaligen Pokalsieger, der 33 Begegnungen gewonnen hat. Unsere Farben fuhren 19 Siege ein, außerdem gab es 18 Remis. Im eigenen Wohnzimmer liegen unsere Herthaner aus statistischer Sicht hingegen vorne: Bei neun Unentschieden und elf Pleiten gelang in 15 der 35 Heimspiele ein Dreier. Das Ziel unserer Spreeathener beim erneuten Aufeinandertreffen ist es natürlich, die Westfalen nicht näher herankommen zu lassen. „Im Vergleich mit einer Top-Mannschaft wie Dortmund wird es die Basis sein, gute Abstände, eine hohe Laufbereitschaft sowie eine gewisse Widerstandsfähigkeit zu haben – darüber hinaus aber auch Mut mit Ball zu zeigen“, erklärte unser Cheftrainer Sandro Schwarz auf der Pressekonferenz vor dem Spieltag.
Bemerkenswert: Nur drei Profis – Lorenz Horr, Wolfgang Gayer und Salomon Kalou – erzielten in den Bundesliga-Duellen zwischen unseren Blau-Weißen und dem Traditionsclub aus Nordrhein-Westfalen mehr als fünf Treffer. Die drei Offensivakteure trugen dabei allesamt die Fahne auf der Brust. Die Torschützenliste des Weltpokalsiegers von 1997 führen derweil Timo Konietzka und Erling Haaland mit fünf Erfolgserlebnissen an. Der Norweger war noch bis zur vergangenen Saison für den Revierclub im Einsatz, inzwischen stürmt der 22-Jährige jedoch für Manchester City. Die Offensive der Dortmunder hat aber nach wie vor viel Qualität zu bieten. „Unser Ansatz muss es sein, sehr kompakt und sehr aggressiv zu verteidigen und natürlich auch unsere Umschaltmomente zu nutzen“, so Schwarz. Apropos Umschaltmomente: Die funktionierten zuletzt zumindest so gut, dass unsere Berliner in den zurückliegenden 18 Auftritten an der Spree jeweils mindestens einen Treffer erzielt haben.
Personal: In der Defensive muss unser Übungsleiter auf Filip Uremović verzichten. Der derzeit ohnehin am Knie verletzte Kroate ist nach seiner gelb-roten Karte aus dem Auswärtsspiel bei Borussia Mönchengladbach gesperrt. Darüber hinaus fehlen auch Dongjun Lee, Jessic Ngankam, Kélian Nsona und Derry Scherhant definitiv. Ein Comeback der in der Vorwoche fehlenden Defensivspezialisten Marvin Plattenhardt und Linus Gechter scheint derweil möglich. Im Angriff ruhen die Hoffnungen erneut auch auf Dodi Lukébakio. „Es ist kein großes Geheimnis, dass er am Samstag spielen wird. Dann brauchen wir seine Geschwindigkeit, aber auch die Bereitschaft gegen den Ball zu arbeiten. Er hat das bislang sehr ordentlich gemacht, es fehlte lediglich noch an etwas mehr Präzision“, sprach der 43-jährige Übungsleiter eine Einsatzgarantie für den formstarken Belgier aus.
Schiedsrichter: Die Leitung des Spiels obliegt Tobias Stieler. Der 41-Jährige gehört zu den erfahrensten seiner Zunft und hat seit 2012 150 Bundesliga-Begegnungen gepfiffen. Dazu kommen für den Hamburger, der seit 2004 für den DFB und seit 2014 für die FIFA im Einsatz ist, u.a. 40 Partien im Europapokal und 27 im DFB-Pokal. In der höchsten deutschen Spielklasse leitete der Unparteiische nur Bayern München (25) häufiger als Hertha BSC – das Kräftemessen mit der Terzić-Elf ist das 24. mit blau-weißer Beteiligung. Die Bilanz: bei sieben Siegen, zwei Remis und 14 Niederlagen ausbaufähig! Unsere Wege kreuzten sich bislang zum letzten Mal beim Pokalspiel in Braunschweig Ende Juli. Auch im Mai stand Stieler in der Verantwortung, als unsere Jungs mit 1:2 bei den Borussen verloren. An der Seitenlinie assistieren dem Juristen Eduard Beitinger und Christian Bandurski. Dr. Robert Kampka heißt der vierte Offizielle, Robert Schröder und Markus Wollenweber verfolgen das Geschehen aus dem Kölner Keller.
Das sagt der Experte: Auch Adrian Ramos wird das Kräftemessen mit Spannung verfolgen. Schließlich spielte der 36-Jährige in der Bundesliga für beide Vereine. Für unsere Spreeathener schoss der Angreifer dabei zwischen 2009 und 2014 in 176 Pflichtspielen 75 Buden. Für das Team aus dem Ruhrgebiet waren es in den folgenden Jahren bis 2017 19 in 79 Einsätzen. „Ich glaube, dass es für beide Mannschaften ein schwieriges Duell wird. Der BVB hat gegen Bremen den Sieg in wenigen Minuten aus der Hand gegeben. Hertha wartet noch auf den ersten Dreier – der wäre sehr wichtig fürs Selbstvertrauen“, schätzt der Kolumbianer, der in seiner Heimat immer noch für CD América de Cali aktiv ist. Mit wem es der Mittelstürmer am Samstag hält? Für ihn eine klare Sache. „Ich habe für beide Teams gespielt, aber ich hoffe, dass Hertha gut spielt und gewinnt!“ Das hoffen wir auch!