Thorben Marx setzt sich als Herthaner im Zweikampf mit einem Borussia-Profi durch.
Profis | 19. August 2022, 14:15 Uhr

Kurvenwissen: Fakten zu #BMGBSC

Bei der dritten Dienstreise zum ersten Dreier? Unsere Herthaner wollen im Gastspiel in Mönchengladbach nach dem ersten errungenen Zähler gegen Frankfurt in jedem Fall erneut das Punktekonto aufstocken. „Wir müssen dieselbe Energie und dieselbe Bereitschaft auf den Platz bringen wie zuletzt gegen die Eintracht. Wenn uns das gelingt, haben wir alle Chancen, auch bei der Borussia etwas Zählbares mitzunehmen“, gibt Suat Serdar eine klare Marschroute vor. Welche Partien dafür außerdem Anschauungsunterricht bieten könnten, über welchen Personalpuzzles unser Coach Sandro Schwarz brütet und was ein alter Bekannter über die Begegnung denkt, lest ihr in unserem Kurvenwissen – präsentiert von Hauptpartner Autohero.

Statistik: Sieht die Bundesliga-Bilanz beider Teams bei 26 Siegen der Borussia, 25 Hertha-Erfolgen sowie 17 Punkteteilungen insgesamt sehr ausgeglichen aus, ändert sich das Bild bei Betrachtung der Begegnungen am Niederrhein. Dort hat der VfL bei 18 Siegen und zehn Remis die Nase vorne, sechs Mal nahm unsere Elf alle drei Punkte mit zurück an die Spree. Die Zahl Drei sticht einem bei genauerer Betrachtung auch hier immer wieder ins Auge. Genau drei Tore fallen bei Vergleichen im Borussia-Park im Schnitt, zuletzt gelang unseren Berlinern dort der dreifache Punktgewinn im Jahr 2019 – vor drei Jahren mit einem klaren 3:0. Im Hinblick auf den kommenden Auftritt aber nicht das einzige Vorbild für unseren aktuellen blau-weißen Jahrgang: „Wir haben gegen Frankfurt viele gute Ansätze in unserem Spiel gehabt und wollen daran jetzt auch in Mönchengladbach anknüpfen“, verdeutlicht Serdar.

Bemerkenswert: Ein Anknüpfen an die positiven Aspekte aus der vergangenen Begegnung würde auch unser Coach mit Sicherheit begrüßen, zumal dies möglicherweise eine Premiere mit sich bringen würde: Denn in fünf Begegnungen als Trainer konnte Sandro Schwarz bislang noch keinen Dreier gegen die Elf vom Niederrhein einfahren. Eine Statistik, die für unseren Übungsleiter am Freitagabend allerdings wenig Relevanz besitzt. Zumal seine Erfahrungen mit dem kommenden Kontrahenten beileibe nicht nur negativ waren. „Ich kann mich trotz der Bilanz an sehr gute Spiele gegen die Borussia erinnern“, berichtete der gebürtige Mainzer bereits auf der Spieltags-PK. „Außerdem ist es für mich jetzt eine neue Aufgabe mit einer neuen Mannschaft. Wir werden uns seriös vorbereiten und wollen unsere Qualität auf den Platz bekommen“, unterstreicht der Fußballlehrer. 

Personal: Bei diesem Vorhaben können vier Profis leider definitiv nicht mithelfen. Dongjun Lee, Jessic Ngankam und Kélian Nsona fallen ebenso aus wie Linus Gechter (grippaler Infekt). Fraglich sind auch Derry Scherhant (leichte muskuläre Probleme) sowie Myziane Maolida und Marvin Plattenhardt, die nach ähnlichen Beschwerden während der Woche individuell trainierten. Trotz der Ausfälle hat unser Trainerteam die Qual der Wahl. Im zentralen Mittelfeld feierte Jean-Paul Boëtius gegen Eintracht Frankfurt sein Debüt und hofft natürlich auf weitere Minuten – doch die Konkurrenz ist groß. „Jean-Paul ist ein Kandidat für die Startelf. Er hatte einen guten Einstand, gute Sequenzen mit wie auch in der Arbeit gegen den Ball und dabei viel Griffigkeit bewiesen. Wir haben auf der Position aber mehrere Kandidaten, unabhängig von der Struktur, mit der wir auflaufen werden“, verdeutlicht Schwarz. Auch im Sturmzentrum, wo Wilfried Kanga gegen die SGE startete, „wird es immer wieder einen Entscheidungsprozess für den jeweiligen Spieltag geben.“ Schließlich arbeiten auch hier Mitspieler auf ihre Möglichkeit in der Startformation hin.

Schiedsrichter: Dr. Matthias Jöllenbeck übernimmt die Leitung der Begegnung. Der 35-Jährige pfeift sein 19. Bundesliga-Spiel, hinzu kommen 52 Zweitliga-Einsätze, 40 Drittliga-Partien sowie neun betreute Vergleiche im DFB-Pokal. Unsere Alte Dame begleitete der Müllheimer bisher drei Mal, dabei stehen ein Remis und zwei Niederlagen zu Buche. Als Assistenten unterstützen den Arzt Robert Kempter und Jonas Weickenmeier an den Seitenlinien sowie Patrick Alt als vierter Offizieller. Im VAR-Einsatz sind Pascal Müller und Arno Blos.

Das sagt der Experte: Thorben Marx trug in seiner aktiven Zeit die Trikots beider Vereine. 1998 schloss sich der Mittelfeldspieler unserer Alten Dame an, wurde bei unseren Blau-Weißen zum Profi und blieb bis 2006. Anschließend zog es den gebürtigen Berliner über Arminia Bielefeld (2006 bis 2009) an den Niederrhein, wo er nach sechs Saisons im Jahr 2015 seine Karriere beendete. „Bei Spielen zwischen meinen ehemaligen Clubs schaue ich natürlich genauer und interessierter hin“, sagt der 41-Jährige, der inzwischen als Co-Trainer von Icke Häßler beim BFC Preußen wieder in seiner Heimatstadt arbeitet. Für den Freitagabend erwartet Marx „ein enges Spiel. Hertha wird den ordentlichen Auftritt gegen Frankfurt bestätigen wollen, Borussia ist gut gestartet und kann über Nacht Tabellenführer werden. Ich denke, dass beide auf Sieg spielen werden – und dann soll das bessere Team gewinnen!“

Unser Kurvenwissen gibt es auch in Leichter Sprache.

von Konstantin Keller