Akademie-Quintett in Burton
Die alten Hasen um Peter Pekarík und Vladimír Darida haben zwar noch nicht ganz aufgehört zu zählen. Wie viele Trainingslager die erfahrenen Recken in ihrer Karriere auf dem Buckel haben? Final lässt sich das nicht beantworten, beide setzen über 50 an. Für ein Bubis-Quintett aus unserer Fußball-Akademie ist die aktuelle Zeit im St. George‘s Park dagegen eine gefühlte Premiere. Für Julian Eitschberger, Luca Wollschläger, Lukas Ullrich, Derry Scherhant und Torwart Robert Kwasigroch ist die Zeit gleichzeitig aber auch extrem kostbar. „Jede Einheit, im Kraftraum, auf dem Rasen, aber auch das ganze Drumherum ist spannend und lehrreich. Wir versuchen alles aufzusaugen und viel zu lernen“, sagt Julian Eitschberger. Kumpel Wollschläger pflichtet bei: „Wir trainieren hier an der Seite von so vielen gestandenen Profis. Wir schauen uns Dinge ab, wollen uns aber gleichzeitig anbieten für mehr.“
Zumindest für etwas mehr hat es bei den beiden Eigengewächsen, die seit 2017 bzw. 2019 das blau-weiße Trikot tragen, bereits im Vorjahr schon gereicht. Gemeinsam kommen die Youngster auf 104 Minuten in der Bundesliga. Ein Vorgeschmack und eine Motivation, alles für den eigenen Traum zu geben. „Natürlich hat das Bock gemacht, natürlich wollen wir dieses Gefühl häufiger genießen. Aber wir wissen, dass wir ganz am Anfang stehen, hart arbeiten müssen und uns in allen Bereichen beweisen und verbessern müssen“, sagen die 18- bzw. 19-jährigen Herthaner unisono. Ein Vorbild für den Rechtsverteidiger und den Stürmer ist dabei Linus Gechter, der vor einem Jahr eine ähnliche Rolle eingenommen hat.
[>]Jede Einheit, im Kraftraum, auf dem Rasen, aber auch das ganze Drumherum ist spannend und lehrreich. Wir versuchen alles aufzusaugen und viel zu lernen.[<]
Alles aufschnappen - nicht nachlassen
Beim Dritten im Bunde steht noch kein Einsatz in der höchsten deutschen Spielklasse. Aber mit starken Leistungen in seinem ersten Seniorenjahr in der Regionalliga hat sich Derry Scherhant neben seinem Profivertrag auch die Chance verdient, sich ‚oben‘ zu zeigen. „Das Tempo und die Härte in den Zweikämpfen sind höher als in der U23, aber das hat mich nicht überrascht. Ich möchte jede Einheit nutzen, um mich weiterzuentwickeln. Außerdem will ich jeden Tag so viel möglich von den gestandenen Profis lernen – nicht nur auf dem Platz, sondern auch was die Trainingsvor- und -nachbereitung angeht“, sagt der 19-jährige Angreifer, der seit 2020 bei unserem Hauptstadtclub spielt und 2021/22 insgesamt 16 Tore und acht Vorlagen in der Elf von Ante Čović markierte. Zumindest Treffer im Training soll Robert Kwasigroch verhindern. Der Schlussmann, der im Vorjahr in der vierthöchsten Klasse debütierte und wichtiger Teil unserer erfolgreichen U19 war, soll in der kommenden Saison zusammen mit Tjark Ernst im Seniorenbereich ankommen. „Das Training mit Andreas Menger bei den Profis fordert mich jeden Tag. Bei den erfahreneren Keepern kann ich mir viel abschauen in puncto Ausstrahlung und Kommandos. Ich möchte jede Einheit so gut wie möglich nutzen“, sagt der 18-Jährige, der seit 2017 mit Fahne auf der Brust aufläuft.
Sieben Jahre ist Lukas Ullrich dabei. Der Linksverteidiger glänzte in der U19, die Staffelsieger und Vize-Meister wurde, als absolute Stütze mit fünf Toren und zwei Vorlagen. „Ich habe viel gelernt im Nachwuchsbereich, die vergangene Saison war sicher ein Highlight. Auch wenn es am Ende nicht zum ganz großen Wurf gereicht hat, war es eine erfolgreiche Runde“, sagt der 18-Jährige, für den es nun auch darum geht, die nächste Entwicklungsstufe zu nehmen. „Ich möchte mich so schnell wie möglich an das höhere Niveau gewöhnen, viel Spielzeit bekommen und meine Leistung bringen.“ Neben dem Platz zählen für die Youngster natürlich auch die Aufgaben des Ball- und Materialdienstes zum Trainingslager-Alltag.
[>]Wir trainieren hier an der Seite von so vielen gestandenen Profis. Wir schauen uns Dinge ab, wollen uns aber gleichzeitig anbieten für mehr.[<]
Zufrieden mit ihrem Auftritt auf dem Rasen ist Sandro Schwarz auf jeden Fall. „Die Jungs wollen und sind motiviert dabei. Das ist die absolute Voraussetzung. Klar ist aber auch, dass sie sich noch weiter an Tempo und Intensität gewöhnen müssen“, sagt der Chefcoach und bekräftigt: „Wir wollen sie bestmöglich auf ihrem Weg begleiten, ihnen Feedback geben und Dinge aufzeigen, die sie lernen müssen.“ Geht dieser Plan auf, wird das Akademie-Quintett in den kommenden Jahren weitere Trainingslager-Erfahrungen sammeln.