Artur Wichniarek führt den Ball auf dem Rasen des Olympiastadions.
Profis | 30. April 2022, 11:21 Uhr

Kurvenwissen: Fakten zu #DSCBSC

Die Parallelen zur vergangenen Saison sind vor dem Auswärtsspiel unserer Herthaner bei Arminia Bielefeld nicht zu übersehen: Erneut treffen beide Clubs am 32. Spieltag aufeinander. Erneut kämpfen beide Clubs noch um den Klassenerhalt in der Bundesliga. Erneut haben unsere Blau-Weißen in den beiden vorangegangenen Partien wichtige Zähler gesammelt. Allerdings gibt es – abgesehen von neuen Akteuren auf beiden Seiten – aber auch einen großen Unterschied: Im Gegensatz zum 0:0-Remis im Mai des zurückliegenden Jahres findet das Duell diesmal nämlich nicht in unserer Hauptstadt, sondern in Ostwestfalen statt. Und Felix Magath weiß ganz genau, was ihn an diesem 2000. Bundesliga-Spieltag erwartet. „Freudig fahre ich dort nicht hin, dafür aber konzentriert und fokussiert. Denn auf der Alm ist es immer schwierig zu spielen“, erklärt unser Cheftrainer. Statistiken, Fakten und eine Expertenmeinung zum bevorstehenden Kräftemessen liefert herthabsc.com im Kurvenwissen – präsentiert von Hauptpartner Autohero.

Statistik: Unsere Alte Dame bekommt es im deutschen Oberhaus zum 28. Mal mit dem Verein aus der Leineweberstadt zu tun. Bislang stehen acht Siege für unsere Farben zu Buche, zwölf Begegnungen endeten unentschieden, der DSC bejubelte sieben Erfolge. Auf der Alm ist die Bilanz aus unserer Sicht ausbaufähig: Schließlich stehen den zwei Dreiern unserer Spreeathener sechs Punkteteilungen sowie fünf Niederlagen gegenüber. Mehr Mut macht die persönliche Ausbeute unseres Übungsleiters. Von 14 Vergleichen mit Bielefeld gewann Magath neun - zwei Remis und drei Pleiten komplettieren die Statistik. Dennoch hebt der 68-Jährige mahnend den Zeigefinger: „Ich erwarte eine harte und heiße Partie. Aber wir haben gezeigt, dass wir bereit sind für den Abstiegskampf. Deshalb werden wir dort auch so auftreten“, so der Ex-Profi.

Bemerkenswert: Für unseren Hauptstadtclub besteht nach den Siegen in Augsburg und gegen Stuttgart die Gelegenheit, zwei länger nicht gesehene Kunststücke zu vollbringen: Denn drei Dreier am Stück gab es zuletzt im Herbst 2019 unter Ante Čović - drei Siege hintereinander ohne ein einziges Gegentor gelangen sogar seit 2003 nicht mehr. Damals coachte noch Huub Stevens unsere Jungs. Doch damit will sich Felix Magath ebenso wenig befassen wie mit möglichen Szenarien im Rennen um unseren Klassenerhalt. „Wäre, hätte, sollte - das spielt alles keine Rolle. Es geht um drei Punkte, die wollen wir in Bielefeld holen. Für was das in der Tabelle reicht, werden wir dann hinterher sehen“, sagt der gebürtige Aschaffenburger. Viele Tore sind am Samstag im Übrigen nicht zu erwarten. Im Schnitt fallen in den Duellen unserer Herthaner mit der Arminia nur 1,85 Treffer. Nur auf die Aufeinandertreffen in Bielefeld geblickt, liegt dieser Wert immerhin bei 2,08 Toren pro Spiel. Letztmals mehr als zwei Treffer innerhalb von 90 Minuten sahen die Fans bei dieser Paarung in der Beletage im November 2006, als es 2:2-Unentschieden hieß.

Personal: Unser Team muss auf der Alm auf das Mitwirken mehrerer Akteure verzichten. Während Alexander Schwolow (Sehnenverletzung am Oberschenkel), Lukas Klünter (Schulterprobleme), Dongjun Lee (Sprunggelenk), Kélian Nsona (Aufbau) und Stevan Jovetić (Muskelverletzung) weiterhin verletzt ausfallen, steht Vladimír Darida wegen einer Gelbsperre nicht zur Verfügung. Marco Richter, der gegen den VfB aus dem gleichen Grund fehlte, kehrt hingegen zurück. Darüber hinaus winken Jubiläen für einige unserer Blau-Weißen. So könnte Niklas Stark sein 200. Bundesliga-Spiel absolvieren, Santiago Ascacíbar steht vor seinem 50. Pflichtspiel für Hertha und Davie Selke läuft möglicherweise zum 100. Mal im deutschen Oberhaus mit unserer Fahne auf der Brust auf. Apropos Selke: Felix Magath schließt nicht aus, dass der 27-Jährige in Bielefeld gemeinsam mit dem zuletzt als Joker erfolgreichen Ishak Belfodil in der Startelf steht. „Ich spiele mit dem Gedanken, dass die beiden zusammen beginnen könnten. Aber sicher bin ich mir dahingehend noch nicht“, verrät der Übungsleiter.

Schiedsrichter: Die Leitung der Partie übernimmt Deniz Aytekin. In der Vita des 43-Jährigen stehen bereits 197 Einsätze in der Bundesliga. Darüber hinaus begleitete der Betriebswirt auch schon 21 Begegnungen in der UEFA Champions League sowie 22 Duelle in der UEFA Europa League. Unseren Hauptstadtclub pfiff der 1,97-Meter-Hüne bislang 30 Mal, wobei sich eine ausgeglichene Bilanz ergibt: Zwölf Siegen stehen sechs Remis sowie zwölf Niederlagen gegenüber. In der laufenden Bundesliga-Saison begegneten sich Aytekin und unsere Spreeathener lediglich am 8. Spieltag in Frankfurt, als ein 2:1-Auswärtssieg gelang. Unterstützung erhält der Unparteiische von seinen Assistenten Christian Dietz und Eduard Beitinger sowie dem Vierten Offiziellen Thorben Siewer. Als VARs fungieren Günter Perl und Philipp Hüwe.

Expertenmeinung: Bielefeld, Hertha, Bielefeld und Hertha – so stellt sich Artur Wichniareks Vita zwischen 1999 und 2010 dar. Der 45-Jährige ist als Experte für diese Paarung demnach bestens geeignet. „Aufgrund meiner Vergangenheit beobachte ich beide Clubs natürlich immer noch sehr intensiv“, sagt der frühere Angreifer, der in 216 Pflichtspielen für den DSC sowie in 81 wettbewerbsübergreifenden Partien für unsere Alte Dame auf dem Feld stand. „Ich erwarte eine sehr, sehr spannende Begegnung, denn für beide Teams geht es noch um den Klassenerhalt“, so der Pole weiter. Zwar verzichtet der 18-fache Nationalspieler auf einen Tipp, allerdings sieht er unsere Farben leicht im Vorteil. „Nach zwei Siegen befindet sich Hertha BSC in der besseren Ausgangssituation und reist mit breiter Brust nach Bielefeld. Arminia muss hingegen unbedingt gewinnen, allerdings war es beim DSC nach dem Trainerwechsel zuletzt etwas unruhig. Ich wünsche jedenfalls beiden Mannschaften Glück“, so der einst als „König Artur“ gefeierte Mittelstürmer.

Unser Kurvenwissen gibt es auch in Leichter Sprache.

von Erik Schmidt