Startschuss
Rund um den Schenckendorffplatz herrschte reges Treiben, als unsere Mannschaft am Dienstag gegen 10:30 Uhr den Rasen betrat. Die vielen Kameras der Medienschaffenden waren zu diesem Zeitpunkt längst scharfgestellt, das große Interesse galt natürlich vor allem einem: Felix Magath. Doch ausgerechnet unser neuer Chefcoach ließ sich in dem großen Pulk nicht identifizieren. Zunächst nicht. Denn der 68-Jährige folgte erst einige Minuten später. Auch während der folgenden, gut anderthalbstündigen Einheit hielt sich der Fußballlehrer vornehmlich im Hintergrund auf und beobachtete. Was der ehemalige Mittelfeldstratege dabei zu sehen bekam, gefiel ihm. „Ich bin zufrieden mit der ersten Trainingseinheit. Alle waren wach und engagiert, haben gut mitgezogen. Vielen Dank an Tayfun Korkut. Ich habe hier eine fitte Mannschaft vorgefunden“, erklärte Magath, der sich den Medienschaffenden am Montag vorgestellt hatte, im Anschluss.
Fotheringham mit voller Energie
Das Ackern auf dem Grün hatte derweil hauptsächlich Mark Fotheringham angeleitet. Unser neuer Assistenztrainer forderte die 23 anwesenden Feldspieler, zu denen auch Christalino Atemona und Marten Winkler von der U23 zählten, nach einem gemeinsamen Aufwärmprogramm zunächst in einer aus zwei Gruppen bestehenden Passübung, während die vier Torhüter unter sich trainierten. Niklas Stark und Stevan Jovetić beschränkten sich hingegen genauso wie Kélia Nsona und Rune Jarstein auf individuelle Arbeit.
Zumindest weite Teile der Übungen absolvierte der zuletzt angeschlagene Prince Boateng an der Seite seiner Kollegen. Dabei bekam unser Routinier Fotheringhams Energie aus nächster Nähe zu spüren. Der Schotte präsentierte sich äußerst lautstark und kommunikativ, gab immer wieder Anweisungen und verteilte Lob. In der folgenden Spielform ohne Tore rief der 38-Jährige immer wieder lautstarke Kommandos wie „Jagen“ oder „Druck“ über den Platz. Intensität und Tempo fielen entsprechend hoch aus - auch beim abschließenden Elf-gegen-Elf inklusive den Keepern auf Großfeld. Dabei widmete sich der Ex-Profi auch schon dem einen oder anderen Detail: Beispielsweise unterbrach Fotheringham das Geschehen vor einem Eckstoß und ließ diesen anschließend noch einmal wiederholen.
Magath führte unterdessen manches Vier-Augen-Gespräch. So auch mit Boateng, der etwas zeitiger als seine Kollegen Feierabend hatte. Als sich unser Mittelfeldspieler schon auf den Weg in die Kabine begeben hatte, setzte Marco Richter einen sehenswerten Schlusspunkt: Der 24-Jährige traf mit einem satten Schuss in den Winkel. Das Ende einer Einheit, die nicht nur die Vorbereitung auf das Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim (19.03.22, 15:30 Uhr, jetzt Tickets buchen), sondern hoffentlich auch einen erfolgreichen Saisonendspurt eingeläutet hat. Bevor es dann für alle unter die Dusche ging, formierte Magath seine Spieler noch einmal um sich und richtete ein paar abschließende Worte an sie. „Wir werden auch die nächsten Einheiten nutzen, möglichst viele Eindrücke zu sammeln, um an den richtigen Stellen anzusetzen“, so der gebürtige Aschaffenburger, der sich in diesen 90 Minuten ein gutes erstes Bild seiner Schützlinge verschaffen konnte. Seiner neuen Elf, die am Wochenende hoffentlich jubelnd von den Kameras eingefangen wird.