Niederlage im Breisgau
Im Kasten unserer Spreeathener gab Marcel Lotka, der den erkrankten Alexander Schwolow vertrat, sein Bundesliga-Debüt. Vor dem polnischen U21-Nationaltorwart verteidigte Kapitän Dedryck Boyata für den gesperrten Marc Kempf und feierte damit nach 34 Tagen sein Comeback. Ins Mittelfeld rückte der zuletzt fehlende Suat Serdar für Santiago Ascacíbar. Stevan Jovetić musste unter der Woche zwar etwas kürzertreten, konnte im Schwarzwald aber starten. Neben Ersatztorwart Nils Körber saßen auch Anton Kade und Cimo Röcker sowie die wiedergenesenen Maximilian Mittelstädt, Jurgen Ekkelenkamp und Dongjun Lee wieder auf der Bank.
Nach einer Schweigeminute als Solidaritätsbekundung mit der Ukraine stellte unser Debütant zwischen den Pfosten sein Können früh unter Beweis. Einen direkten Freistoß von Vincenzo Grifo wehrte Lotka mit hochgerissenem Arm reaktionsschnell ab (6.). Sechs Minuten danach war er allerdings chancenlos, auch wenn er mit den Fingerspitzen fast dran war: Schiedsrichter Jablonski hatte im Strafraum ein Foul von Linus Gechter gesehen, Grifo verwandelte den aus unserer Sicht unglücklichen Elfmeter (12.). Der Torschütze der Gastgeber rückte auch bei der nächsten gefährlichen Aktion in den Mittelpunkt, bugsierte das Spielgerät am Fünfer aber an den Pfosten (26.). Danach tauchte die Elf von Trainer Tayfun Korkut das erste Mal zwingend im SCF-Sechzehner auf – und das brandgefährlich: Doch Jovetić‘ abgefälschter Ball rauschte knapp daneben (28.). Im umgestellten 4-4-2-System köpfte Gechter eine Ecke 120 Sekunde später vorbei. Torchancen nahmen in dieser Phase zu, der Ausgleich lag dabei in der Luft: Nach perfektem Schnittstellenpass von Jovetić scheiterte Peter Pekarík frei vor Mark Flekken im Eins gegen Eins (38.). Kurz davor hatte auf der Gegenseite Lotka den Distanzschuss von Maxi Eggestein pariert (34.). Weil bei einem Umschaltmoment über Fredrik Bjørkan, Vladimír Darida und Marco Richter die Klarheit fehlte, gingen unsere Blau-Weißen mit knappem Rückstand in die Pause (44.).
Nach dem Seitenwechsel blieb das Bild auf den Rängen identisch, unsere Anhänger gaben den Ton weitestgehend an. Auf dem Rasen agierten unsere Hauptstädter energischer, Ishak Belfodil gehörte nach Richter-Flanke unsere nächste Möglichkeit. Doch der Kopfball – ohnehin aus knapper Abseitsposition – verfehlte sein Ziel (55.). Richter spitzelte das Kunstleder nach schönem Zuspiel von Lucas Tousart, der sein 50. Pflichtspiel für unsere Farben bestritt, daneben (57.). Unser Team drückte auf den Ausgleich, aber Flekken lenkte auch einen Schuss von Richter über den Kasten (62.). Vor Beginn der Schlussphase musste Korkut wechseln: U23-Akteur Cimo Röcker feierte ebenfalls seine blau-weiße Bundesliga-Premiere und ersetzte den verletzten Linus Gechter, Lee kam außerdem für Darida (69.). Neun Minuten danach folgten zwei weitere Änderungen: Davie Selke und Jurgen Ekkelenkamp sollten neue Impulse setzen, Belfodil und Richter hatten Feierabend. Die Breisgauer standen tief, warteten fast ausschließlich auf Gegenstöße – einen solchen setzte Grifo am langen Pfosten vorbei (80.). Die Druckphase unserer Alten Dame endete jäh, als der eingewechselte Kevin Schade drei Zeigerumdrehungen später das 2:0 besorgte (83.). Doch es kam noch dicker: Auch Joker Lucas Höler war erfolgreich und erhöhte auf 3:0 (86.) – gleichbedeutend mit dem bitteren Endstand.
SC Freiburg: Flekken – Kübler, Lienhart (89. K. Schlotterbeck), N. Schlotterbeck, Günter (C) – Höfler, Eggestein – Sallai (64. Schade), Jeong (82. Demirovic), Grifo (82. Weißhaupt) - Petersen (64. Höler)
Hertha BSC: Lotka – Pekarík, Gechter (69. Röcker), Boyata (C), Bjørkan – Darida (69. Lee), Tousart – Richter (78. Ekkelenkamp), Serdar – Jovetić, Belfodil (78. Selke)
Tore: 1:0 Grifo (12., FE.), 2:0 Schade (83.) , 3:0 Höler (86.)
Schiedsrichter: Sven Jablonski
Gelbe Karten: Höfler - Jovetić, Bjørkan
Zuschauerzahl: 21.000
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