Tayfun Korkut spricht auf der Pressekonferenz vor dem Heimspiel gegen den FC Bayern München.
Profis | 21. Januar 2022, 15:05 Uhr

"Wir haben keine Sekunde mehr zu verschenken"

Wie heißt es im Fußball so schön? Gegen die Bayern braucht man den perfekten Tag und gleichzeitig einen schwachen Auftritt des Rekordmeisters. Vor allem aber brauchen die Kontrahenten der schier übermächtigen Ausnahmekicker aus dem Süden den Glauben an die eigene Chance. In dieselbe Kerbe schlug auch Tayfun Korkut am Freitag auf unserer Pressekonferenz. „Es geht darum, an unsere Leistungsgrenze zu kommen. Wir müssen defensiv unheimlich wach und aufmerksam sein, resolut in jeden Zweikampf gehen und offensiv Kreativität zeigen. Dass wir auf eine Top-Mannschaft treffen und vor einer großen Herausforderung stehen, ist klar“, sagt unser Coach und nimmt seine Schützlinge in die Pflicht. „Wir müssen von der ersten Sekunde das spielen, was wir uns vorgenommen haben. Wir haben keine Sekunde mehr zu verschenken. Vor allem gegen die Bayern können wir uns diese Fehler nicht leisten.“ Arne Friedrich setzt dabei auf die Geschlossenheit unserer Blau-Weißen. „Jeder hat die Möglichkeit, seinen Beitrag zu leisten. Denn wir sitzen alle im selben Boot.“

Zentrale Aussagen der beiden Protagonisten hat herthabsc.com notiert, das Mediengespräch in Gänze hat HerthaTV wie immer aufgezeichnet. Dabei sprachen Korkut und Friedrich über...

... die Aufarbeitung des Derbys:

Tayfun Korkut: Es war sehr wichtig, das Spiel sehr ehrlich und kritisch nachzubereiten. Wir haben die Fehler gesehen, analysiert und klar angesprochen, um künftig lösungsorientierter zu handeln. Selbstkritik ist immer der erste Schritt zur Verbesserung. Nur so können wir unser Spiel verbessern. Die ersten 30 Minuten können wir so nicht stehen lassen und nicht akzeptieren, jetzt haben wir die nächste Möglichkeit, es positiver zu gestalten.

... den Umgang mit solchen Enttäuschungen:

Arne Friedrich: Die Begegnung ist für uns alle sehr ernüchternd gewesen. Als Spieler habe ich immer auf mich selbst geschaut und mich gefragt, was ich besser machen kann und ob ich alles tue, um Erfolg zu haben. Das muss das Fundament für jeden Spieler, für jeden Funktionär sein. Auch ich bin als Aktiver durch einige Krisen gegangen, habe schlechte Spiele gemacht. Wir dürfen nicht mit dem Finger auf andere zeigen. Jeder hat die Möglichkeit, seinen Beitrag zu leisten, um da jetzt rauszukommen. Denn wir sitzen alle im selben Boot.

... die schwierige Aufgabe gegen den FC Bayern:

Tayfun Korkut: Wir waren in Wolfsburg und gegen Union in der Anfangsphase nicht da, auch wenn wir uns in beiden Partien während der 90 Minuten verbessert haben. Wir müssen aber von Anfang an Konstanz reinbekommen, von der ersten Sekunde das spielen, was wir uns vorgenommen haben. Wir haben keine Sekunde mehr zu verschenken, das haben wir der Mannschaft klar mitgegeben. Vor allem gegen die Bayern können wir uns diese Fehler nicht leisten.

... ein Rezept gegen den Rekordmeister:

Tayfun Korkut: Es geht darum, an unsere Leistungsgrenze zu kommen, jeder muss sich fordern. Aussetzer dürfen wir uns keine erlauben. Wir gehen nicht in das Spiel und ergeben uns im Vorhinein, sondern werden unsere Möglichkeiten suchen. Dafür müssen wir defensiv unheimlich wach und aufmerksam sein, resolut in jeden Zweikampf gehen und offensiv Kreativität zeigen. Dass wir auf eine Top-Mannschaft treffen und vor einer großen Herausforderung stehen, ist klar. Wir müssen an unser eigenes Spiel glauben.

... ein mögliches Comeback von Stevan Jovetić:

Tayfun Korkut: Sollte er spielen können, bringt er Kreativität und Ruhe mit, vor allem auf den letzten Metern. Aber wir dürfen nicht vergessen, dass Stevan wochenlang raus gewesen ist. Daher müssen wir klug sein und den richtigen Moment finden, um ihn zu bringen. Er ist ein Verbindungsspieler zwischen dem Mittelfeld und ganz vorne, der den Unterschied ausmachen kann.

 

Die komplette PK könnt ihr auf unserem OTT-Kanal anschauen.

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von Florian Waldkötter