Frischer Wind auf dem Schenckendorffplatz
Dienstbeginn für Tayfun Korkut! Einen Tag nach seiner Vorstellung als neuer Coach unserer Blau-Weißen nahm der 47-Jährige am Dienstag seine Arbeit auf. Gemeinsam mit seinem Assistenten Ilija Aračić und im Gleichschritt mit dem gesamten Team betrat unser neuer Trainer bei Berliner Schmuddelwetter um 14:14 Uhr den Schenckendorffplatz. Bei der 74-minütigen Einheit präsentierte sich der Übungsleiter höchst engagiert, äußerst kommunikativ und voller Tatendrang. „Der erste Kontakt mit der Mannschaft hat gutgetan. Jetzt gilt es, jede Sekunde zu nutzen, damit die Spieler und wir uns gegenseitig besser kennenlernen“, resümierte Korkut nach seiner ersten Session sichtlich zufrieden.
Tempo und Dynamik
Nach kurzer Ansprache auf dem Grün ging es nach ausgiebiger Erwärmung mit Athletiktrainer Henrik Kuchno in zwei Gruppen in Passübungen. Anschließend standen vor allem Spielformen auf unterschiedlichen Feldgrößen im Fokus. Dabei agierte Korkut sehr nah an seiner Elf und suchte ständig den direkten Dialog zu seinen Schützlingen, um Korrekturen vorzunehmen und Verbesserungsvorschläge mit an die Hand zu geben. Der gebürtige Stuttgarter forderte von seinen Jungs immer wieder, die Breite des Spielfeldes zu nutzen, gierig auf den Ball zu sein und mit Tempo in die Situationen zu gehen – und das kam an: Niklas Stark, Davie Selke & Co. schenkten sich keinen Zentimeter und gingen intensiv in die Zweikämpfe. „Es war richtig Tempo und eine gute Dynamik drin“, lobte Korkut. 'Co' Aračić nahm die Rolle des stillen Beobachters ein und verfolgte gemeinsam mit Offensivcoach Vedad Ibišević das Geschehen von der Seitenlinie aus.
Darida zurück, Dárdai fällt aus – Trio individuell
Bei ihrer Premierenschicht fehlte dem neuen Trainerteam Márton Dárdai, der mit einer Muskelverletzung am Gesäßmuskel zunächst mit dem Training und Spielbetrieb aussetzen muss. Rune Jarstein, Lukas Klünter und Linus Gechter arbeiteten individuell. Vladimír Darida mischte hingegen wieder voll mit und ist genauso wie Dedryck Boyata nach abgesessener Rotsperre eine Option für das Auswärtsspiel beim VfB Stuttgart.
Dass es bei der ersten Aufgabe für den neuen Arbeitgeber gleich zum Ex-Club geht, spielt für den Fußballlehrer keine Rolle – ganz im Gegenteil. „Selbstverständlich ist das eine besondere Konstellation für mich, aber es ist vor allem eine sehr, sehr wichtige Partie für uns als Verein – und nicht für Tayfun Korkut“, betonte der 78-malige Bundesliga-Coach. Im Hinblick auf das Duell am Sonntag (05.12.21, 15:30 Uhr) in Süddeutschland hat Korkut in den kommenden Tagen mehrere Übungsstunden angesetzt, um den neuen Input weiter zu vermitteln. „Wir machen uns von jedem Spieler ein Bild und gleichen anschließend unsere Wahrnehmungen mit dem ab, was wir zuvor als Außenstehende gesehen haben. Im Anschluss legen wir eine Richtung fest, wie wir spielen wollen“, gab der Ex-Profi Einblicke in seine To-do-Liste. Die festgelegte Richtung soll dazu führen, dass unsere Spreeathener beim ersten Kräftemessen unter der Regie von Korkut etwas Zählbares mit in die Hauptstadt bringen – der Anfang dafür ist seit Dienstagnachmittag gemacht.