„Die Stärken der Mannschaft auf den Platz bekommen“
Die Blicke waren auf ihn gerichtet, als Tayfun Korkut pünktlich um 15:00 Uhr den blau-weißen Medienraum im Olympiapark betrat. Es war der erste offizielle Auftritt als neuer Cheftrainer unserer 'Alten Dame'. „Es tut gut, hier sitzen zu dürfen. Ich möchte mich bei Fredi Bobic und allen Verantwortlichen für das Vertrauen bedanken. Ich freue mich auf Hertha und die Arbeit mit den Menschen hier“, eröffnete der 47-Jährige die rund 35-minütige Vorstellungsrunde, in der er auch über erste Amtshandlungen, die Arbeit mit seinen neuen Spielern und seine fußballerischen Vorstellungen sprach. „Es geht darum, die Stärken der Spieler bestmöglich auf den Platz zu bekommen. Wir müssen gemeinsam eine Grundordnung finden, die gut zur Mannschaft passt“, verdeutlichte der Neuzugang auf der Trainerbank. Die wichtigsten Aussagen hat herthabsc.com zusammengefasst, das ganze Mediengespräch mit dem neuen Coach und unserem Geschäftsführer Sport hat HerthaTV aufgezeichnet. Korkut sprach dabei über…
… seine Ziele:
Das Ziel ist immer das gleiche: erfolgreichen Fußball spielen zu lassen. Ich habe in der Vergangenheit schon immer versucht, die Stärken der Spieler bestmöglich auf den Platz zu bekommen. Ich möchte dafür sorgen, dass die Jungs sich wohlfühlen und wir gemeinsam eine Grundordnung finden, die zur Mannschaft passt. Darum geht es, gerade jetzt zu Beginn. Mir ist die Organisation des Teams wichtig, dass es über die volle Spielzeit in der Partie ist und immer Möglichkeiten hat, ein Spiel für sich zu entscheiden.
… die kurzfristige Herangehensweise und seine Vorstellung von Fußball:
Es geht darum, die einfachen Dinge mit dem nötigen Pragmatismus außergewöhnlich gut zu machen. Ich liebe gepflegten Fußball, aber als Trainer agiert man auch ein stückweit wie ein Chamäleon und muss sich der Mannschaft immer wieder anpassen, um zusammen erfolgreichen Fußball spielen zu können.
... über seine Zeit ohne Anstellung als Coach:
Ich bin leidenschaftlicher Trainer. Langweilig war mir zuletzt allerdings nicht, ich habe die Zeit genutzt, um mich um meine Familie zu kümmern. Gleichzeitig habe ich das Geschehen im Geschäft selbstverständlich weiterhin intensiv verfolgt. Dabei konnte ich ohne den Druck des Tagesgeschäfts tief in die Materie gehen, war viel unterwegs und habe dabei auch Hertha als Bundesligist immer verfolgt.
… die Gespräche mit Fredi Bobic:
Mit Fredi bin ich seit Jahren in einem regelmäßigen Austausch, als er mich anrief und fragte, ob ich den Job machen möchte, war für mich schnell klar, dass ich ihm zusage.
Auch unser Geschäftsführer Sport war ein gefragter Gesprächspartner für die Medienschaffenden. Fredi Bobic äußerte sich im Austausch zu...
… der Entscheidung für Tayfun Korkut:
Ich bin jemand, der aus Überzeugung handelt. Daher freue ich mich, Tayfun hier bei uns begrüßen zu dürfen. Er übernimmt eine intakte Mannschaft, die noch klare Strukturen und Orientierung sucht. Ich kenne ihn schon sehr lange, unser Kontakt aus Stuttgarter Zeiten ist nie abgerissen. Tayfun ist ein Teamplayer, der Menschen begeistern kann. Ich bin überzeugt davon, dass er in dieser Situation genau der Richtige ist und die richtigen neuen Impulse setzen kann. Tayfun ist in der Welt zu Hause, spricht mehrere Sprachen perfekt und hat bereits eine bewegte Karriere als Spieler wie Trainer hingelegt. Er hat bewiesen, dass er schwierige Situationen meistern und sich an verschiedene Ausgangslagen anpassen kann. Arne Friedrich und ich werden alles tun, um ihm zu helfen, sich hier schnell wohlzufühlen, die nötigen Entwicklungen einzuleiten und dann die nötigen Punkte zu holen. Dass wir vertrauensvolle Gespräche führen und uns auf eine Zusammenarbeit bis zum Saisonende einigen konnten, bei der er mit seiner Arbeit überzeugen will, spricht für ihn.
… den Gründen für den Wechsel auf der Bank:
Eine Niederlage oder ein Sieg gegen Augsburg hätten nichts an der Entscheidung geändert. Es gibt Zeitpunkte, an denen man aus Überzeugung handeln muss, und so ein Moment war nun gekommen. Auf und Abs sind normal, aber an vielen Stellen hatten wir nicht das Gefühl, dass die nötige Weiterentwicklung stattfindet. Es geht nicht um einzelne Personen, sondern immer um Hertha BSC. Wir müssen aus dem, was wir haben, gemeinsam das Optimale herausholen. Das ist der Auftrag. Tayfun ist jemand, der in der Lage ist, sich in ein Team reinzudenken und seine Idee vom Fußball in Zwischenschritten den Spielern anzupassen. Es geht jetzt darum, Stabilität reinzubekommen. Die Mannschaft ist in der Pflicht.
… dem finalen Gespräch mit Pál Dárdai und seinen Assistenten:
Wir haben Pál sowie seinen Assistenten die Entscheidung in einem persönlichen Sechs-Augen-Gespräch mit Arne Friedrich mitgeteilt. Das gehört sich so, das verlangt der Respekt. Es war ein sehr offenes und kollegiales Gespräch, in dem ich ihnen für ihren Einsatz für unseren Club gedankt habe. Im Frühjahr werden wir uns mit Pál, 'Zecke' und Admir zusammensetzen und ihre Zukunft bei Hertha besprechen. Jetzt wäre dazu der falsche Zeitpunkt.